Im vereinten Kampf werden wir erfolgreich sein!

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Liebe Freund*innen und Genoss*innen,

die kurdische Abgeordnete Leyla Güven befindet sich seit fast fünf Monaten im Hungerstreik. Mittlerweile haben sich ihr 7000 Streikende in türkischen Gefängnissen und weltweit angeschlossen. Die Situation für sie ist äußerst kritisch, dabei sind Ihre Forderungen einfach. Sie fordern die Aufhebung der Isolationshaft Abdullah Öcalans. Als radikale Linke haben wir eine Verantwortung, die Kämpfenden nicht alleine zu lassen.

Die Hungerstreiks werden in der kurdischen Bewegung als Offensive betrachtet. Nun liegt es an uns, ihre Aktion, die auch eine Kritik an uns beinhaltet, ernstzunehmen. Sie halten uns den Spiegel vors Gesicht. Ihre Frage ist dabei: „Was tut ihr im Kampf um eine befreite Welt?“

Der Krieg im Nahen Osten wird in der kurdischen Bewegung als dritter Weltkrieg verstanden, in dem die kapitalistische Moderne im Kampf mit der freiheitlichen Linie steht. Dabei geht es um die Neustrukturierung der Welt. Entweder das kapitalistische System kann sich erneuern oder es siegt die freiheitliche Linie, welche den Impuls für eine neue Gesellschaftsordnung in die Welt sendet.
Dafür kämpfen wir auch hier in einem der Zentren des Kapitalismus, verkennen nur hier und da, welche Schritte zu welcher Zeit wichtig sind oder die richtigen sein könnten. Die Hungerstreikenden opfern ihr Leben, da sie wissen, dass nur Widerstand Veränderungen voranbringt. Um die Wichtigkeit des kurdischen Freiheitskampfes zu begreifen, müssen wir erkennen, dass dies auch unser Kampf ist.Wir müssen unsere eigenen Unzulänglichkeiten überwinden, uns aus unserer Komfortzone bewegen. Unser Antrieb wird die Hoffnung auf eine gerechte Welt sein, für die es sich zu kämpfen lohnt.
Durch das Todesfasten der kurdischen Freund*innen und die Forderung des Durchbrechens der Isolationshaft Abdullah Öcalans stehen wir unter Zugzwang. Abdullah Öcalan ist als anerkannter Repräsentant der kurdischen Gesellschaft unabdingbar für einen Friedensprozess im Nahen Osten. Dort bildet Rojava neben den Zapatistas in Mexiko einen der wenigen Hoffnungspunkte für eine Welt fernab kapitalistischer Logik. Mit unserer Kraft können wir internationale Aufmerksamkeit und somit politischen Druck erzeugen, an dem die türkische AKP- Regierung nicht vorbei kommt und ihre ignorante Politik ablegen muss.
Nicht nur Kurd*innen und die Gefangenen sollten Widerstand leisten. Als Internationalist*innen können wir nicht zu diesem Kampf schweigen, denn auch wir kämpfen hier für eine befreite Gesellschaft und müssen jetzt handeln. Solange die Isolation bestehen bleibt, wird es keinen Frieden im Nahen Osten geben. Somit steht das freiheitliche Projekt in Nord- und Ostsyrien unter ständiger Bedrohung.

In dieser Woche – vom 1. bis 5. April – sind Massenhungerstreiks und Protestaktionen in Berlin geplant. Besucht die Hungerstreikenden bei ihren Protesten. Macht eigene Aktionen, sorgt für Öffentlichkeit und lasst die kurdischen Freund*innen nicht alleine.

Im vereinten Kampf werden wir erfolgreich sein!

Informiert euch zu Aktionen in euren Städten auf ANF-Deutsch oder über den YXK (Verband kurdischer Studierender) eurer Stadt.

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