Kann Extiction Rebellion Aotearoa NZ helfen die Welt zu retten? (eine Kritik)
(Kommentar des Übersetzi: Folgender Text wurde aus dem englischen übersetzt. Es wird Übersetzungsfehler geben, habe aber darauf geachtet die Bedeutung dabei nicht zu verfälschen. Der orglinal Text ist verlinkt)
Extinction Rebellion wurde im Oktober 2018 in UK als eine Bewegung gegründet, welche unter Anwendung von Taktiken gewaltfreier direkter Aktion anstrebt die Auswirkungen des Klimawandels abzuwenden. Seit der Gründung hat es sich rasch auf mindestens 35 weitere Länder ausgedehnt, darunter Neuseeland, wo sie kürzlich mit Protesten Schlagzeilen machten, mit dem Versprechen, dass weitere folgen werden.
Das Aotearoa Workers Solidarity Movement (Aoteroa ArbeiterInnen Solidaritätsbewegung) wird durch die Tatsache ermutigt, dass es der Bewegung gelungen ist, das Gefühl der Besorgnis über den Klimawandel zu nutzen und viele Menschen zu mobilisieren die zuvor nicht am Protest beteiligt waren, und wir wollen die wichtige Arbeit die sie leisten nicht untergraben, aber wir glauben, dass es ein Gespräch über einige ihrer Forderungen gibt, das geführt werden muss.
Während wir die Mittel zur Anwendung von Taktiken der direkten Aktion unterstützen, sind es ihre Ziele die einer genaueren Prüfung bedürfen. Extinction Rebellion ist im wesentlichen eine reformistische Bewegung, deren ernsthaftige Aktivistis keine wirkliche Vorstellung davon haben, was nötig ist, wenn es uns ernst ist die Schäden an unserer Umwelt zu stoppen. Stattdessen setzen sie ihre Hoffnungen lediglich darauf, Anpassungen an dem gegenwärtigen System vorzunehmen, welches unsere Welt zerstört.
Wir argumentieren/sagen, dass dies nicht ausreicht und der einzige Weg, effektiv gegen den Klimawandel zu kämpfen darin besteht ,ein wahrheitsgetreues Bild eines Kapitalismus zu vermitteln, dessen unstillbarer Hunger nach Profit, nicht nur die Arbeits- und Lebensbedingungen von Hunderten von Millionen arbeitenden Menschen untergräbt, sondern auch die Lebensgrundlage selbst. Die Zukunft unseres Planeten hängt davon ab, eine lebenswerte Umgebung und eine Bewegung aufzubauen, die stark genug ist um den Kapitalismus zu verdrängen.
Extinction Rebellion Aotearoa NZ macht sich schuldig zu glauben, dass ihre Forderungen einen idyllischen Kapitalismus schaffen können, der vom Staat verwaltet wird, der die Zerstörung der Umwelt der Erde beenden kann. Sie sehen ihre Rolle nur darin, dass sie genug Lärm machen müssen, um politische und wirtschaftliche Führungspersonen aufzuwecken. Ihre Sichtweise ist eine die den Kapitalismus auf Nachhaltigkeit und Nullwachstum zusteuern sieht. Es ist die Idee, dass der Kapitalismus zu einem grünen System reformiert werden kann. In diesem Modell der kapitalistischen Gesellschaft ändern sich die Lebensstile und die Infrastruktur wird reformiert, während technische grüne Fortschritte angewendet werden. Es wird angenommen, dass alles gut wäre, wenn wir alle Bio-Lebensmittel kaufen, nie einen Urlaub machen würden der mit Fliegen verbunden wäre, und im Winter mehr Kleidung anziehen würden, anstatt die Heizung einzuschalten. Grüner Kapitalismus geht davon aus, dass es ausreichen wird, fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energien zu ersetzen, während das Gesamtsystem intakt bleibt.
Wir argumentieren, dass ein solches Szenario die Funktionsweise des Kapitalismus, und wie es funktionieren muss, völlig ignoriert, und daher hoffnungslos utopisch ist. Das gegenwärtige kapitalistische System wird vom Kampf um den Profit angetrieben. Der Bedarf des gegenwärtigen Systems an unendlichem Wachstum und die endlichen Ressourcen der Erde stehen im Widerspruch zueinander. Der erfolgreiche Betrieb des Systems bedeutet Wachstum oder Gewinnmaximierung. Es bedeutet, dass die Natur als Ressource rücksichtslos genutzt wird. Die gegenwärtige Zerstörung des Planeten ist im kapitalistischen Produktionssystem verwurzelt und kann nicht ohne einen vollständigen Bruch mit dem Kapitalismus gelöst werden. Doch die Beendigung des Kapitalismus ist etwas, das Extinktion Rebellion Aotearoa NZ nicht bereit zu sein scheint, sie greifen nur die Symptome an und nicht die Ursache. Sie sehen ihren grünen Kapitalismus als eine Art Kapitalismus, für den es sich lohnt zu kämpfen.
Wir sehen vielmehr die Notwendigkeit, eine andere Form der sozialen Organisation zu schaffen, bevor das gegenwärtige System uns alle zerstört. Das gesamte Produktionssystem das auf der Grundlage von Lohnarbeit und Kapital basiert, muss durch ein System ersetzt werden, das für die Bedürfnisse der Menschen produziert. Alle halben Maßnahmen zur Umwandlung von Aspekten des Kapitalismus, um den Schaden für die Umwelt zu begrenzen, während die Grundlagen des Kapitalismus bestehen bleiben, ist nur Wunschdenken, und so zu tun als könnten sie unsere Probleme lösen, ist Täuschung im großen Stil.
Tatsache ist, dass bevor die Produktion auf ökologisch akzeptable Weise durchgeführt werden kann der Kapitalismus gehen muss. Die Produktion aus Profitgier und der unkontrollierbare Drang immer mehr Kapital anzuhäufen bedeuten, dass der Kapitalismus von Natur aus nicht in der Lage ist ökologische Aspekte angemessen zu berücksichtigen, und um ehrlich zu sein, ist es sinnlos zu versuchen dies zu erreichen.
Eine nachhaltige Gesellschaft, die in der Lage ist angemessen mit dem Klimawandel umzugehen, kann nur in einer Welt erreicht werden in der alle natürlichen und industriellen Ressourcen der Erde unter dem gemeinsamen Eigentum von uns allen stehen und die demokratische Kontrolle an der Basis auf lokaler und regionaler Ebene liegt. Wenn wir die Produktion ökologisch sinnvoll organisieren wollen, können wir uns entweder auf die bestehenden Machtstrukturen berufen oder die demokratische Kontrolle der Produktion selbst übernehmen, und die Realität ist, um wirklich die Kontrolle über Produktion zu erhalten, brauchen wir Kontrolle über die Produktionsmittel. Eine Gesellschaft mit gemeinsamem Eigentum und demokratischer Kontrolle ist der einzige Rahmen, in dem die Ziele von Extinction Rebellion verwirklicht werden können. In Wirklichkeit sollten diejenigen die sich wünschen den Klimakollaps anzuhalten - diejenigen von Extinction Rebellion - AnarchistInnen* sein.
Eine der Forderungen von Extinction Rebellion ist ein Aufruf zur partizipativen Demokratie, aber sie sprechen auch davon, Regierungen kriegsähnliche Notfall Befugnisse zu geben. Es ist nicht ganz klar was sie damit meinen. Bedeutet das zum Beispiel, dass die Industrie der fossilen Brennstoffe beschlagnahmt und stillgelegt wird? Neue kohlenstoffarme, reisearme und fleischarme Verbrauchsverschiebungen durchsetzen? Oder Sanktionen gegen Unternehmen oder Länder verhängen, die mit fossilen Brennstoffen handeln? Wird es eine Gefängnisstrafe für diejenigen geben, die protestieren wenn sie der Meinung sind, dass ihre Interessen durch die Gesetzgebung der grünen Regierung beeinträchtigt werden könnten?
In der Vergangenheit wurden kriegsähnliche Zustände und große Katastrophen typischerweise als Rechtfertigung für die vorübergehende Abschaffung der demokratischen Freiheiten angesehen. Aber wie lange werden sie für diesen Kampf andauern, was wird der Endpunkt sein, oder werden die kriegsähnlichen besonderen Machtzugeständnisse auf unbestimmte Zeit dauern? Wäre eine solche Aussetzung der Demokratie überhaupt leicht rückgängig zu machen? Das sind große Fragen, und für diejenigen von uns, die die begrenzten Freiheiten die wir haben schätzen, müssen sie angegangen werden.
Dem Staat mehr Macht zu geben bedeuted auch alles auf eine Karte zu setzen, obwohl es keine einfache Antwort auf die Bewältigung Klimawandels gibt.
Der Klimawandel wird viele Probleme mit sich bringen, solche die wir vorhersagen können, aber auch viele unvorhergesehene. Befugnisse des Staates zu erhöhen verringert die Fähigkeit, flexibel zu sein und aus politischen Fehlern zu lernen. Der Kampf gegen den Klimawandel muss mit mehr lokaler Demokratie verbunden werden. Wir brauchen mehr Demokratie die lokale und regionale Kapazitäten stärken, um auf den Klimawandel zu reagieren. Für diejenigen in Extinction Rebellion, die der Meinung sind, dass es nur einen Weg geben kann um den Klimawandel anzugehen, könnte die Erosion der Demokratie "bequem" erscheinen. Die Geschichte sagt uns jedoch, dass die Unterdrückung von Demokratie die Fähigkeit der Gesellschaften zur Problemlösung untergräbt.
Diejenigen die sich gemeinsam mit Extinction Rebellion einsetzen, sind zweifellos aufrichtige und fürsorgliche Menschen, die für sich und zukünftige Generationen etwas anderes wollen.
In ihrem eigenen Lebensstil haben sie wahrscheinlich echte Veränderungen vorgenommen die einer ökologisch nachhaltigeren Lebensweise entsprechen. So auch wir, sind uns aber bewusst, dass unsere individuellen Lebensstiländerungen die grundlegende Natur des Gesellschaftssystem, das den Planeten schädigt, nicht verändern werden. Millionen von uns mögen auf die Verwendung von Produkten verzichten die die Umwelt zerstören, aber welche Auswirkungen haben wir wirklich im Vergleich zu den Wenigen, die die multinationalen Konzerne besitzten und kontrollieren?
Lediglich 100 Unternehmen sind seit 1988 für 71% der globalen Emissionen verantwortlich. ( https://www.theguardian.com/sustainable-business/2017/jul/10/100-fossil-...)
Sie, sowie alle Unternehmen, haben ein Interesse daran, ihre Kosten niedrig und ihre Gewinne hoch zu halten. Wenn ihre Gewinne vor den langfristigen Interessen der Menschen liegen, wer kann es ihnen verübeln, dass sie unsere Bedürfnisse geopfert haben? Sie können nicht anders handeln.
Wir glauben nicht daran das Kapitalisten oder ihre Parlamentsvertretis rechtzeitig handeln können um den Klimawandel sinnvoll einzudämmen, aber wenn wir zur Revolution aufrufen erhalten wir meist die Antwort, dass das kleinere Übel der stückweisen Reformen weniger Zeit in Anspruch nehmen als unsere großen anarchistischen Bestrebungen. Wir halten es jedoch für eine unratsame Haltung, dass kleine Verbesserungen mehr Unterstützung verdienen als realisierbare große. Es ist unwahrscheinlich, dass jemals eine Regierung eine sinnvolle grüne Gesetzgebung verabschiedet. Regierungen können einige kleine Reformen verabschieden um grüne Wähler zu beruhigen, die Geschäftsinhabis selbst können erkennen, dass einige ihrer Marken durch einen Mangel an Umweltbewusstsein geschädigt werden und ihr Produkt grün waschen, aber letztendlich werden diese Handlungen ein Pflaster sein, obwohl das was erforderlich sei, eine große Operation ist.
Wenn dies jemand die sich mit Extinction Rebellion beschäftigt liest, und die Unmöglichkeit dessen begreift was XR verlangt, dann würden wir sagen, dass es an der Zeit ist, die Methoden des direkten Handelns für die sie sich einsetzen beizubehalten, aber die Forderungen zu ändern. Wenn Extinction Rebellion jemals will, dass ihre Argumente irgendeine Kraft tragen, dann müssen sie für die Abschaffung des Kapitalismus und die Schaffung eines Systems der Basisdemokratie kämpfen. In UK wurde eine Grüne Anti-Kapitalistische Front gegründet um gemeinsam mit Extinction Rebellion zu arbeiten, jedoch mit einem stärkeren Fokus auf die kapitalistischen Wurzeln der Klimakatastrophe. Wir sind der Meinung, dass eine solche Koalition hier in Aotearoa / Neuseeland notwendig ist. Wenn jemand daran interessiert ist, mit uns zusammenzuarbeiten, um eine solche Gruppe zu bilden, können wir über unsere E-Mail-Adresse kontaktiert werden.