Isernhagen: Die Nordstadt jetzt als Lieferdienst auch in Vororten präsent
Vermieter*innen greifen Mieter*innen auf unterschiedlichste Weise an, dabei geht es um das Zuhause unserer Nachbar*innen. Mit der Initiative MIETHAI 2.0 wird nach möglichen Antworten gesucht. Da wird es Zeit, die Vermieter*innen ebenfalls in ihren Wohnorten zu besuchen. So wurde diesmal die Vorstadt-Idylle Isernhagens (Vorort von Hannover) durch schrabbelige Punk-Musik durchbrochen und ein gutes Dutzend Aktivist*innen startet eine Outing-Aktion bei den Ver- und Entmieter*innen eines Mietshaus „Am kleinen Felde“ in der Nordstadt. In einem Flugblatt wird über das habgierige Verhalten der Firma Becker-Immobilien aufgeklärt. Schnell zierten zahlreiche Sprühkreide-Parolen die Straße und ein Transparent den Gartenzaun ...
Am 14. Juni wurde die Vorstadt-Idylle Isernhagens durch schrabbelige Punk-Musik durchbrochen und ein gutes Dutzend Aktivist*innen startet eine Outing-Aktion bei den Ver- und Entmieter*innen eines Mietshaus „Am kleinen Felde“. In einem Flugblatt wird über das habgierige Verhalten der Firma Becker-Immobilien aufgeklärt „Liebe Nachbarschaft, kennen Sie Ihren Nachbarn den Immobilienspekulanten?“. Der Text beschrieb äußerst fragwürdige Eigenbedarfskündigungen und wie bisher Wohnungen mit Einzelmietverträgen/Staffelmieten an WGs profitmaximierend vermietet wurden.
Schnell zierten zahlreiche Sprühkreide-Parolen die Straße und ein Transparent den Gartenzaun. Ein Schild „Miethai 2.0 – Jetzt wirds dreckig“ und weitere Nordstadt-Utensilien vervollständigten das neu gestaltete Ambiente, was viel Aufmerksamkeit bei den Anwohner*innen hervorrief und einen Vorgeschmack darauf gab, wie es sich als Entmieter in der Nordstadt leben lässt.
Nach der Aktion kommt es auf entfernten Feldwegen zu einigen Personalienfeststellungen durch die mit vier Streifenwagen herbeigeeilte Polizei. Zudem waren in Mitten des Dorfes zwei schwarze Limousinen zu beobachten, aus denen zwei Männer mit riskanten Fahrmanövern vermutete Teilnehmende der Aktion auf dem Rad bedrängten, bei schneller Fahrt filmten/fotografierten und sich auch mal quer auf der Fahrbahn positionierten. Da hatte offenbar jemand zu viele James Bond-Filme geschaut. In Isernhagen ist absolut skrupeloses, menschengefährdendes Verhalten also nicht nur beim Vermieten, sondern auch im Fahrverhalten zu beobachten.
Während die Polizei vor Ort zunächst noch mit Ermittlungen wegen haltlosen Vorwürfen wie "Landfriedensbruch", "Sachbeschädigung" oder "groben Unfug" drohte. Gab es mittlerweile (wie immer zu ignorierende) polizeiliche Vorladungen wegen dem Tatvorwurf "Beleidigung". Nun wies die Straße in Isernhagen nach dem Besuch eine bunte Mischung an Parolen auf - vielleicht wurde eine davon als beleidigend empfunden? Falls dem so wäre, wird die Wortwahl der Beleidigung sicher in vielfältiger Form der interessiereten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und zu Dokumentationszwecken weiter verbreitet werden. Adressat war jedenfalls die Firma "Elke Becker Immobilien Gmbh" in Isernhagen, die für profitmaximierendes Verhalten bzw. Angriffe auf Mieter*innen in der Nordstadt bekannt ist.