Eine unselige Tradtion in Weeze: früher Stationierung von Atombomben, demnächst Produktion von Atombombern

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Da fallen in Weeze ein paar Brotkrumen ab vom reich gedeckten Tisch des Rüstungskonzerns Rheinmetall und alle – vorweg Weezes Bürgermeister Koenen – schreien Hurra. Die Brotkrumen: versprochene Arbeitsplätze im neuen Werk für Kampfjetteile auf dem Gelände des ehemaligen britischen Luftwaffen- und Atomwaffenstandortes Laarbruch. Der reich gedeckte Tisch: die gigantischen Gewinne des Kriegsgewinnlers Rheinmetall.
Ob Bombenlieferungen an Saudi Arabien für den Krieg im Jemen, ob Kampfpanzer an die Türkei für Einsätze gegen die kurdische Bevölkerung, ob ein Gefechtsübungszentrum an Russland zum Training für den Überfall auf die Ukraine, ob schwere Waffensysteme an die ukrainische Armee zur Rückeroberung der russisch besetzten Gebiete: mit Tod und Leid unzähliger Menschen durch Rüstungsexporte und durch die gewaltig gesteigerten Rüstungsaufträge unserer Regierung macht dieser Konzern seine profitablen Geschäfte. So auch bei der Fertigung von Rumpfteilen für den neuen Kampfbomber F35-A, die Rheinmetall in Kooperation mit der US-amerikanischen Rüstungsschmiede Lockheed Martin übernimmt. Ein Bomber mit „Tarnkappenfunktion“, geschaffen, um eine neue Generation von präzis lenkbaren amerikanischen Atombomben unbemerkt vom gegnerischen Radar ins Ziel fliegen zu können. Von den geplanten 400 Exemplaren hat die Bundesregierung 35 Stück für die Bundeswehr zum vorläufigen Preis von 8,3 Milliarden € bestellt. Im Rahmen der sogenannten „nuklearen Teilhabe“ der NATO werden diese neuen Bomber samt neuer US-Atombomben in den Niederlanden (im nur 30 Kilometer von Kleve entfernten Volkel), in Belgien und in Deutschland auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel stationiert.
Das Ganze soll abschrecken, doch nach dem gleichen Prinzip entwickelt auch die Gegenseite Konzepte für einen Einsatz von Atomwaffen. NATO und Russland versuchen wie in Zeiten des „kalten Krieges“ in einem neuen Rüstungswettlauf durch Hightech-Waffensysteme Überlegenheit zu erreichen, einen Krieg auch mit Atomwaffen gewinnbar zu machen. Durch extrem kurze Vorwarnzeiten bei einem möglichen Angriff mit den neuen Waffensystemen steigt auch das Risiko eines „versehentlichen“ Atomkrieges. Sicherheit und Frieden durch Aufrüstung, durch immer mehr und gefährlichere Waffen? Ein Trugschluss, der uns schon jetzt mit der ungeheuren Steigerung der deutschen Rüstungsausgaben auf über 70 Milliarden € jährlich teuer zu stehen kommt. Dieses Geld fehlt beim Klimaschutz, beim Gesundheitswesen, bei Maßnahmen gegen die Armut. Dabei würden Investitionen im zivilen Bereich mehr Arbeitsplätze schaffen als in der Rüstung. Zur Abrüstung und zu gewaltfreien Konfliktlösungen gibt es keine Alternativen.
Die neue Produktionsanlage von Rheinmetall in Weeze Laarbruch – eine unselige Tradtion: früher Stationierungsort von Atombomben und demnächst Produktionsstätte für Atombomber. Wir halten das im Gegensatz zu Weezes Bürgermeister Koenen für keine gute Nachricht.

Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen
Gruppe Kleve

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