Stellungnahme zu den Vorkommnissen auf der Fridayś For Future Demo am 01.02.

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Wir beteiligten uns am Freitag den 01.02. an der Kundgebung der „Fridays For Future-Bewegung“ in Magdeburg. Auch wir boykottierten die Schule, um darauf aufmerksam zu machen, dass wir im Hier und Jetzt anfangen müssen den Klimawandel aufzuhalten. Wir wissen nicht, wie es enden wird, nur das es längst angefangen hat. Wir uns aber im Klaren darüber, dass unsere Klimapolitik nicht mit den Interessen der neoliberalen Politik vereinbar ist. Wir Jugendliche haben realisiert, dass es nicht ausreicht, auf die Beschwichtigungen der PolitikerInnen und UnternehmerInnen zu hören, sondern nehmen unsere Zukunft selbst in Hand. Im wahrsten Sinne des Wortes mobilisierten sich die SchülerInnen untereinander und vernetzten sich über ihre eigene Klasse hinaus.

 

Die Kundgebung war ein voller Erfolg, 400 SchülerInnen folgten dem Aufruf. Die Stimmung war heiter, wir tanzten, sangen und führten Unterhaltungen. Der Tag wurde von einem „Zwischenfall“ mit 3 AfD-PolitikerInnenn überschattet, die versuchten zu provozieren und die Kundgebung zu diffamieren. Sie gaben vor die Ziele der Bewegung zu teilen und eine inhaltliche Debatte anstreben zu wollen.

 

Für uns sind diese Nazis jedoch keine Unbekannten. Die beiden Landtagsabgeordneten Ulrich Siegmund und Jan Wenzel Schmidt sind enge Partner im öffentlichen Auftreten. Siegmund repräsentiert den gemäßigten Flügel der AfD, ist außerdem stellvertretender Landesvorsitzender in Sachsen-Anhalt und leitet den Ausschuss für Arbeit, Soziales und Integration. Schmidt gibt die Marschrichtung für die Nachwuchsnazi´s in der Jungen Alternative und der Burschenschaft Germania vor. Regelmäßig tritt er zusammen mit Kadern der Identitären Bewegung auf und unterstützt ihre Aktionen. Sein engster Mitarbeiter Stefan Träger kandidierte 2009 für NPD im Wahlkreis Jerichower Land. Lisa Lehmann ist die Ex-Frau von Andre Poggenburg, der Ende des Jahres aus der Partei geschmissen wurde. Es dürfte nicht überraschen, dass sie immer wieder als Gegnerin der MeToo - Bewegung aufrtat. Das gemeinsame Auftreten dieser PolitikerInnen zeigt, dass es in der AfD keine Abgrenzung zu rechtsradikalen Positionen und Personen gibt.

 

Die Position der AfD zielt nicht auf eine Bewältigung des Klimawandels ab, sondern auf deren Vertuschung. Dafür reicht es aus einen Blick in das AfD-Grundsatzprogramm(aus Stuttgart) zu werfen: „CO² ist kein Schadstoff“, „Braunkohle muss als zuverlässiger Energieträger erhalten bleiben“ oder „Je mehr davon(CO²) in der Atmosphäre ist, umso besser fällt das Pflanzenwachstum aus“ A la Trump wird der Klimawandel verklärt, sogar teilweise geleugnet. Menschen, die die obigen Aussagen unterstützen, haben nichts auf unserer Kundgebung verloren. Offensichtlich teilen sie weder die Ziele der SchülerInnen, noch sind sie bereit einen ebenbürtigen Dialog einzugehen.

 

Sie redeten auf 2!! SchülerInnen ein, als ihre Anwesenheit von einigen AntifaschistInnen bemerkt wurde. Diese machten lautstark ihren Unmut deutlich und schotteten die Nazis von der Demo ab. Schnell solidarisierten sich die umstehenden SchülerInnen mit den handelnden AntifaschistInnen durch Parolen wie „Nazis Raus“ oder „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda“. Immer mehr Jugendliche kamen dazu und stellten sich symbolisch den Nazis entgegen, welche ins Landtagsgebäude flüchteten.

 

Wenig später kam Jan Wenzel Schmidt mit 2 Beamten wieder und beschuldigte einen Kundgebungsteilnehmer der Körperverletzung. Die Ausweiskontrolle wurde auf der gegenüberliegenden Straßenseite durchgeführt. Doch die Demonstrationsleitung vertrat die Meinung, dass anstatt sich direkt mit der von Repression betroffenen Person zu solidarisieren, es besser wäre sich lokal von den „Extremisten“ zu entfernen, mit der Begründung der AfD keine Plattform zu bieten. Dieses unsolidarische und egozentrische Verhalten hat auf einer linken Kundgebung nichts zu suchen.

 

Entgegen der Meinung der AfD-PolitikerInnen die SchülerInnen seien vereinnahmt worden, war deutlich, dass die Solidaritätsbekundungen von den SchülerInnen ausging. Wir gehen davon aus, dass dieser Vorfall eine kalkulierte Aktion war. Dafür spricht, neben der Tatsache, dass die ganze Zeit aus dem Landtag heraus gefilmt wurde, das sofortige Reagieren von unbeteiligten AfD´lerInnen, wie Daniel Roi. Die AfD versuchte eine Eskalation herbeizuführen, die die SchülerInnen davon abschrecken soll an Demonstrationen teilzunehmen. Jedoch missglückte diese Spaltung, denn selbst ohne antifaschistisch organisiert zu sein, zeigte die Masse der SchülerInnen klare Kante gegen Rechts.

 

Solidarität muss praktisch werden!

 

Kein Raum der AfD!

 

Jugend in die Offensive!

 

 

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