Inhaftierte Frauen der JVA Aichach bauen Spielzeugautos zusammen

Anlässlich des anstehenden Frauenkampftags oder Feministischen Kampftags und der Solidaritätskundgebung an der JVA Chemnitz veröffentlichen wir eine Nachricht aus der Frauen-JVA Aichach. Eine Inhaftierte schreibt:

Wir bauen von der Firma Bruder Spielzeug-Feuerwehrautos zusammen. Jede Woche packe ich ca. 3000 Stück ein. Es sind 38 Paletten. Der Stundenlohn beträgt 2,60 Euro. Es ist ein offenes Gehemnis, dass die Firma Bruder sehr schlecht zahlt. Ich habe keine Ahnung, was ein Feuerwerhauto im Handel kostet. Ich habe von einer Frau erfahren, dass das Spielzeugfeuerwehrauto 80 Euro kostet.

 

Den Eltern und Familien, die Geschenke für ihre Kinder kaufen, bleibt es verborgen, dass dieses Spielzeug von Gefangenen mitgebaut wurde. Dabei handelt es sich angesichts des Lohnes von 2,60 Euro die Stunde nicht „nur“ um Ausbeutung. Es handelt sich auch um Zwangsarbeit. So heißt es im Bayrischen Strafvollzugsgesetz:

„Gefangene sind verpflichtet, eine ihnen zugewiesene, ihren Fähigkeiten angemessene Arbeit oder arbeitstherapeutische Beschäftigung auszuüben, soweit sie dazu körperlich und geistig in der Lage sind.“ (Art. 43 Arbeitspflicht)

Hier sieht man ein weiteres Mal, wie die Gefangenen unter Zwang für zahlreiche regionale mittelständige und auch große Unternehmen ausgebeutet werden.

 

Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen