Unser Planet – unser Protest
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Ja, ich komme zur Demo am 1. Dezember
Es kann die Demo werden. Der Protest, von dem Sie Ihren Enkeln erzählen. Der, von dem Erwachsene in 20 Jahren sagen: „Ich war im Kinderwagen dabei!” Es soll die Demo werden, die die Wende im Klimaschutz bringt. Und der Clou: Es sind sogar zwei. Wir gehen am Samstag, den 1. Dezember zu Zehntausenden in Berlin und Köln auf die Straße. Denn wir wissen: Das wird auf lange Zeit die letzte Chance, ein Klimadesaster zu verhindern.
Nur zehn Tage nach unserer Doppel-Demo kommt die folgenschwere Entscheidung. Die Kohlekommission legt am 11. Dezember einen Fahrplan für den Kohleausstieg vor. Bis dahin wird die Kohlelobby ihren ganzen Einfluss nutzen: Die Wirtschaftsvertreter/innen in der Kommission mauern weiter massiv gegen den Ausstieg.[1]
Klar ist: Wenn sich die Kohlelobby in der Kommission durchsetzt, ist der schnelle Ausstieg dahin. Die Bundesregierung wird das mühsam erarbeitete Verhandlungspaket in den nächsten Jahren nicht mehr aufschnüren. Noch ist das Ergebnis offen. Bis dahin bleibt die Chance, ein weiteres verlorenes Jahrzehnt für den Klimaschutz zu verhindern – das letzte Jahrzehnt, in dem wir den Klimakollaps noch stoppen können.[2]
In den letzten Verhandlungstagen der Kohlekommission werfen wir alles in die Waagschale. Am 1. Dezember bringen wir, zusammen mit unseren Partnern, gleich zwei Großdemos auf die Straßen: in Köln vor den Toren des größten Braunkohlereviers in Europa und in Berlin, wo die Entscheidungen fallen. Das ist die letzte Gelegenheit, uns gegen die Kohlelobby zu stellen, bevor die Klimapolitik für die nächsten Jahre festgeschrieben wird. Seien Sie dabei! Kommen Sie zur Demo am 1. Dezember um 12 Uhr in Berlin.
Ort: Bundeskanzleramt, Willy-Brandt-Straße 1, Berlin (Stadtplanlink)
Zeit: Samstag, 1. Dezember, 12 Uhr
Als die Bundesregierung die Kohlekommission einsetzte, hat sie damit bestimmt nicht gerechnet: Bundesweit ist eine Bewegung für den Kohleausstieg entstanden, die vor einem halben Jahr noch undenkbar war. Nach Dürre und Hitzesommer und im Kampf um den Hambacher Wald standen sie alle dicht beieinander: eingeschworene Klimaschützer/innen und Menschen aus der bürgerlichen Mitte. Studierende und Eltern mit ihren Kindern. Neulinge und Protestierende mit reichlich Demo-Erfahrung. Immer wieder waren wir da. Immer wieder zu Tausenden. Das kann die Politik nicht übersehen.
Die Grünen sind im Höhenflug.[3] Die Linke will sich „Klimaschutz und einem sozial-ökologischen Umbau als neuen Schwerpunkt“ verschreiben.[4] Auch bei der SPD deutet sich ein Richtungswechsel an. Noch vor zwei Monaten warnte SPD-Vorsitzende Andrea Nahles vor einer „Blutgrätsche gegen die Braunkohle“ und stellte sich auf die Seite der Kohlelobby.[5] Doch auf dem Debattenkongress über die Zukunft der Partei im November war klar: Ohne Klimaschutz lassen sich keine Wahlen mehr gewinnen.[6]
Hier zeigt sich: Der Protest wirkt. Jetzt, da sich alles auf den Plan der Kohlekommission zuspitzt, müssen wir alle noch einmal richtig ran. Denn die Kohlelobby wartet nur darauf, dass das öffentliche Interesse nachlässt – und der Klimaprotest aus den Nachrichten verschwindet. Wir machen das Gegenteil: Am 1. Dezember soll der Protest unübersehbar sein. Mit kreativen Anti-Kohle-Schildern auf den Titelseiten und überwältigenden Menschenmassen in der Tagesschau. Seien Sie Teil dieser Bewegung! Kommen Sie zur Demo in Berlin.
Herzliche Grüße
Olga Perov, Campaignerin
PS: In einer Emnid-Umfrage vom November forderten 84 Prozent der Bürgerinnen und Bürger von der Regierung mehr Einsatz für den Klimaschutz.[7] Doch einfach in der Mehrheit zu sein, nützt uns nichts. Man muss sie auch sehen und hören. Seien Sie am 1. Dezember in Berlin mit auf der Straße!
[1] „Von Wirtschaftsvertretern angebrüllt“, taz.de, 13. November 2018
[2] IPCC-Sonderbericht 2018 zum 1,5-Grad-Ziel, Oktober 2018
[3] „Umfrage sieht Grüne knapp hinter Union - SPD kommt nur auf 14 Prozent“, Spiegel Online, 16. November 2018
[4] „Linke planen Angriff auf die Grünen“, Spiegel Online, 13. November 2018
[5] „Wieso kommt die Regierung so schleppend voran, Frau Nahles?“, Der Spiegel, 1. September 2018
[6] „Camp für einen neuen Staat“, Süddeutsche Zeitung, 12. November 2018
[7] Emnid-Umfrage zum Klimaziel 2020, 8. November 2018
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