[DD] - 13. Februar in Dresden: sie kamen nicht durch! Fazit der diesjährigen Naziaufmärsche und Blockaden
13. Februar in Dresden: sie kamen nicht durch!
Der 13. Februar - der Jahrestag der Bombardierung der Stadt Dresden am Ende des zweiten Weltkriegs - wird von Neonazis, der AfD und anderen Rechten Jahr für Jahr für deren Geschichtsrevisionismus instrumentalisiert. Das Nazireich wird in deren Propaganda als unschuldiges Opfer der alliierten Bombenangriffe dargestellt, die Zahl der Opfer der Bombenangriffe völlig übertrieben und die industrielle Massenvernichtung jüdischen Lebens relativiert, indem regelmäßig von einem "Bombenholocaust" schwadroniert wird.
11. Februar: Cops prügelten Neonazis den Weg frei
Am Samstag, dem 11.02. konnten bis zu 1000 Faschist:innen vom Hauptbahnhof bis zum Bahnhof Mitte marschieren. Dies gelang ihnen jedoch vor allem deshalb, weil diebundesweit mobilisierten, fast 2000 Polizist:innen den gesamten Bereich des Aufzugs hermetisch abriegelten und den Naziaufmarsch mit aller Gewalt durchsetzten. Jegliche Blockadeversuche wurden durch brutal um sich schlagende Cops im Keim erstickt.
Querdenken blockiert, Polizei kapituliert
Anders war dies jedoch am Montag, den 13. Februar, als Querdenken, das PEGIDA-Milieu und andere Rechte und Faschist:innen erneut an diesem symbolträchtigen Tag aufmarschieren wollten. Gerade einmal 500 Rechte versammelten sich mit dem Ziel, in die Altstadt zu marschieren. Doch sie kamen nicht durch! Über 2000 Gegendemonstrant:innen schafften es mittels zahlreicher Blockaden den geplanten Aufzug von Quergida kurz vor der Innenstadt aufzuhalten. Die Rechten kamen gerade einmal 800m weit und mussten frustriert auf einer aufgrund der Blockaden improvisierten Zwischenkundgebungunfreiwillig die Versammlung auflösen. Sie wollten eigentlich weiter laufen, doch die Cops waren trotz der rund 1200 eingesetzten Beamt:innen nicht in der Lage, die Blockaden aufzulösen und den Rechten erneut den Weg freizuprügeln - auch wenn diese es durchaus erneut versuchten.
Massenblockaden wirken!
Dass die Faschos von NPD, freie Sachsen und co., Querdenken und andere Rechte am 13. Februar nicht wie geplant ihren Aufmarsch durchziehen konnten, lag nicht am Wohlwollen von Polizei und Versammlungsbehörde, sondern an den verhältnismäßig vielen Teilnehmer:innen am Gegenprotest und den Blockaden. Die Taktik, zwei Demonstrationen aus unterschiedlichen Richtungen zu starten, an einer strategisch wichtigen Position zusammenzuführen und diese als Ausgangspunkt für verhältnismäßig große Blockaden zu nutzen, hat erst zu diesem Erfolggeführt. Kleinstblockaden von 10-20 Menschen können die Bullen problemlos räumen - doch hunderte Menschen, welche sich den Rechten und Cops entschlossen in den Weg stellen, können was bewirken!
Der Kampf geht weiter!
Der beinahe reibungslose Ablauf des Naziaufmarsches am 11. Februar und der erneute Anstieg der Teilnehmer:innenzahlen ist jedoch auch ein deutliches Warnzeichen. Im Zuge des Rechtsrucks konnte der jährlich stattfindende, ritualisierte "Trauermarsch" der Faschist:innen seit 2015 wieder stetig an Zulauf gewinnen und sich als attraktives Vernetzungstreffen für Neonazis aus ganz Europa etablieren. Die erfolgreichen Massenblockaden von 2010 und 2011, welche dazu führten, dass die Teilnahme an den Naziaufmärschen zunächst für einige Jahre massiv einbrach (mit bis zu 6500 Teilnehmer:innen war dieser einst der größte NaziaufmarschEuropas), haben im Laufe der Jahre ihren Effekt eingebüßt. Um zu verhindern, dass nächstes Jahr wieder noch mehr Faschist:innen ungehindert durch Dresden marschieren, müssen wir nächstes Jahr noch mehr Menschen dagegen mobilisieren! Nicht nur in Dresden und Umgebung, sondern bundesweit. Doch das alleine reicht noch nicht. Wir müssen uns in unseren Schulen, (Ausbildungs-)betrieben und Unis organisieren, antifaschistische Komitees aufbauen und den Kampf gegen den Faschismus in unseren Alltag tragen, wenn wir den Naziaufmärschen und dem Rechtsruck langfristig etwas entgegensetzen wollen.
Am Montag, dem 13. Februar, haben wir bewiesen, dass es möglich ist, rechte und faschistische Aufmärsche zu stoppen - massenhaft, entschlossen und organisiert!
Wir danken allenGegendemonstrant:innen dafür, sich gemeinsam mit uns den Rechten in den Weg gestellt zu haben.
Wenn wir auf diese Erfahrung aufbauen, dann können wir auch in Zukunft wieder rechte Aufmärsche zum Desaster machen!
Kommt am 20.02. um 18 Uhr zum Filmabend im Zentralwerk (Riesaer Str. 32) zum Thema "Wie die Rechten unsere Schulen infiltrieren" und diskutiert mit uns gemeinsam darüber, wie wir uns in unseren Bildungseinrichtungen organisieren können, um den Rechtsruck in der Gesellschaft aufzuhalten!
No Pasarán!
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