Unsere Träume sind unräumbar – Farbaktion am Parteibüro der Grünen in Köln

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Als Antwort auf die von der Grünen Partei verantwortete Räumung Lützeraths für den Braunkohleabbau, wurde in Köln das lokale Parteibüro mit Farbe angegriffen.

Wir haben in der Nacht vom 19. auf den 20. Januar die Wände des Grünen-Parteibüros mit Farbe verschönert. Wir möchten damit deutlich machen, dass auch wenn ihr uns mit eurem Deal aus Lützerath vertrieben habt, dieser Kampf noch lange nicht beendet ist. Wir sind mehr denn je. Wir sind überall.

Und wir werden nicht aufgeben bis die Ausbeutung und Zerstörung von Konzernen wie RWE endlich ein Ende hat. Wir kämpfen für eine solidarische Gesellschaft, die nicht nach den
Profiten Einzelner ausgerichtet ist. Unter Lützerath und den umliegenden Feldern liegt noch jede Menge Kohle. Bis 2030 wird RWE noch weitere 650 Millionen Tonnen Kohle verbrennen und damit die Klimaerhitzung weiter anfeuern. Mit diesem Abbau ist es faktisch nicht mehr möglich, den Beitrag Deutschlands zum Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Dies ist in Zeiten zunehmender Überschwemmungen und Hitzewellen unverantwortlich. Während hier die Auswirkungen der Klimakatastropohe erst allmählich zu spüren sind, verlieren Menschen an anderen Orten der Welt bereits seit Jahrzehnten ihre Lebensgrundlagen.

Das bedeutet, dass es bei diesem Kampf nie ausschließlich um Lützerath ging, sondern um alle Dörfer weltweit, aus denen Menschen aus Profitgier vertrieben wurden und werden.
Der Grüne Deal mit RWE ist ein Lügenmärchen. Obwohl NRW acht Jahre früher aus der Kohle ausgesteigen soll, wird die selbe Menge an Kohle verbrannt - nur in kürzerer Zeit. Auf dem Papier und in den Schlagzeilen macht sich ein frühzeitiger Kohleausstieg gut, doch dass die Menge an Kohle und auch die Menge an Kohle für RWE bleibt, bleibt meist unbeschrieben und was nicht bleiben durfte, ist Lützerath. Auch aus Energieversorgungsperspektive ist nun schon seit den 90er Jahren klar, dass Deutschland nicht auf Braunkohle angewiesen ist - auch nicht in Zeiten der Energiekrise.

Mit unserem symbolischen Farbanschlag werden wir faktisch auch nichts an der Politik der Grünen verändern. Doch was wir mit unserer Aktion aufzeigen können ist, dass diese Ungerechtigkeit nicht einfach so passiert, sondern dass Menschen und Entscheidungen dahinter stecken und dass diese Menschen die Macht haben, die Bagger zu stoppen und die Kohle in der Grube zu lassen. Wir wollen die Entscheidungstragenden und Funktionär*innen der Zerstörung markieren. 80 % der CO2 Emissionen werden von 20 Megakonzernen verursacht. In diesem Kampf geht es nicht um die Ökozahnbürste oder die Tupper-Dose aus Holz, sondern um die Profite von einigen Wenigen, die über das Wohl Aller gestellt werden. Die liberalen Debatten um Klimaschutz, wie beispielsweise um den Konsum des Einzelnen, lenken davon ab, dass sich Unternehmen systematisch an der Zerstörung des Planeten bereichern. Unabhängig ob sie RWE, Vattenfall, Meta oder Amazon heißen. Deswegen können wir uns in diesem Kampf auch nicht auf die sich selbst betitelnde Öko- und Klima-Partei Die Grünen setzen, denn sie werden niemals für den notwendigen Bruch mit dem Kapitalismus einstehen.

Während der Räumung und des Abriss von Lützerath wurde wieder mal deutlich, dass die Polizei Hand in Hand mit Konzernen wie RWE arbeitet. Ohne Cops, die das Privateigentum verteidigen, wäre dieses angeblich so „freie“ marktwirtschaftliche System nicht durchsetzbar. Lasst uns gemeinsam wütend sein auf Politiker*innen, die ihre Überzeugungen auf der Karriereleiter abgeworfen haben, auf Konzerne, die niemals Überzeugungen hatten und Cops, die einfach gern drauf hauen.

Orte der Zerstörung lassen sich aufsuchen, besetzen und umgestalten. Konzerne haben Maschinen, Parteibüros haben Adressen. Bildet Banden und stattet ihnen Besuche ab!
Unsere Träume sind unräumbar.

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