Warum wir uns weigern die Vorwürfe aus TERF-Kreisen zu widerlegen
Nach unserer Kundgebung 'Feminismus geht nur intersektional! Swerfs und Terfs haben in Connewitz keinen Platz!' gegen eine Veranstaltung im Conne Island am 11.12.2022 wurden ein bunter Blumenstrauß an Vorwürfen über uns auf Social Media und in bestimmten Zeitungen verbreitet. Wir hätten einer schwangeren Frau in den Bauch getreten, vermummte Männer hätten Personen ins Gesicht geschlagen, wir hätten vorsätzlich Wasser auf den abschüssigen Weg zum Conne Island gekippt, um dort gefährliche Eisplatten zu erzeugen, wir hätten mit Schneebällen geworfen, eine Mütze samt Besitzer in die Mühlpleiße befördert, einen betrunkenen Szene-Türsteher gepfeffert und mehr. Wir wurden immer wieder gebeten, uns dazu zu äußern. Doch das werden wir nicht.Wie viele Anhänger*innen genozidaler Ideologien*, sind TERFs daran interessiert eine ständige Notwehrsituation zu konstruieren, die dazu geeignet sein soll, ihre Forderungen nach mehr Diskriminierung zu begründen. Die Aufforderung, zu diesen Konstruktionen Stellung zu beziehen, ist eine Solidarisierung mit den Transfeind*innen. Sie ist Ausdruck der Vorstellung, dass eine Gruppe, die so sehr gehasst wird, doch tatsächlich irgendetwas verbrochen haben muss, da der Hass anders ja gar nicht zu erklären wäre. Diesem Muster verweigern wir uns. Die Gerichte dieser Welt, in Jungle World, WELT, auf Twitter.com und im Conne Island Plenum – sie wollen als Beweis dafür, dass wir wirklich Gewalt erleben, unsere blutigen Gesichter mit den gebrochenen Nasen sehen. Wir sind schon lange, lange, lange trans, inter, nicht binär, transsexuell, agender, Bitches, Femmes, Butches, Huren, Schlampen, Schwuchteln und Queers gewesen, bevor Antideutsche uns zu ihrem Punchingbag erkoren haben. Wir wissen, was Gewalt ist. Wir spüren, wann der erste Schlag kommt, egal ob von rechts, von “links”, ob von Verwandten oder Unbekannten. Und wir wehren uns gegen den ersten Schlag. Hätten wir ihre Worte still hingenommen, ihre Fäuste ihren Weg in unsere Gesichter finden lassen – hätten wir dann mehr Support als jetzt? Wohl kaum. Weder die CI-FreundInnen noch jene Leute, die sich gern für die “richtige” Seite entscheiden möchten, haben uns je unterstützt.Wir sind es, die uns unterstützen. Wir wissen, was wir tun. Und wir nennen es: Selbstverteidigung. Darum bleiben wir die ”Beweise” dafür, wer “angefangen” hat, schuldig. Auch bei der Szenepolizeiwache in der Koburger Straße 3 haben wir keinen Augenzeug*innenbericht eingereicht. Zu deutlich schwebt uns der Verhaftungsversuch durch vier CI-Secus und der große Pfefferlöscher, den sie mit sich rum schleppten, vor Augen. Wir haben mit dem Conne Island nichts zu besprechen. Wir haben keinen Bock auf Gewalt, doch wir lieben unser Leben. Jedes einzelne unserer Leben ist kostbar.Wir stehen hinter allen Menschen, die an jenem Abend zurückgeschlagen haben. Egal, ob dies mit Worten oder Taten war. Wir stehen hinter allen, die sich selbst geschützt haben, ob sie sich der aufgeheizten Lage entzogen haben, den TERFs verbal etwas entgegengesetzt haben, ob sie Schneebälle oder Mützen geworfen haben oder ob sie sich emotional um Betroffene gekümmert haben. We love you all! Wir lassen die TERFs ihren Opferfilm drehen, mit sich selbst in den Hauptrollen. Sie haben Angst vor uns? Richtig so. Denn wir lassen uns ihre Scheiße nicht mehr gefallen. ARM TRANS WOMEN! FÜR DIE FEMINISTISCHE MILITANZ!MOURN THE DEAD AND FIGHT LIKE HELL FOR THE LIVING! Einige Personen aus der Demoorga * In der Einschätzung von Terfism als genozial orientierte Ideologie, beziehen wir uns auf diese Analyse: https://www.lemkininstitute.com/statements-new-page/statement-on-the-genocidal-nature-of-the-gender-critical-movement%E2%80%99s-ideology-and-practice