Von Freiburg an die Kante: Lützi lebt!
In der Nacht auf den 13. Januar waren wir in Kleingruppen in der „Green City“ Freiburg unterwegs, um unsere Solidarität mit den Kämpfen in und um Lützerath sichtbar zu machen.
An mehreren Brücken und an einem Kran auf dem Platz der alten Synagoge in der Innenstadt sind Transpis mit Solidaritätsbekundungen und dem Aufruf zur Großdemonstration am 14. Januar nach Lützerath zu kommen aufgehängt worden. Zudem haben wir uns Zutritt in die 2019 bereits besetzten Klarastraße 17 (https://diewg.noblogs.org/post/2019/02/28/klarastrasse-17-besetzt/) im Stühlinger verschafft.
Für uns ist klar: Jede Form des Widerstands, ob die Teilnahme an genehmigten Demos oder die militante Verteidigung eines Dorfes, ob das Aufhängen von Transpis oder die Besetzung eines leerstehendes Hauses, ist valide und wichtig!
Unsere Kämpfe sind nicht voneinander zu trennen, wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen! Wir vernetzen unsere Kämpfe, Klimaschutz, Kämpfe um Freiräume, antifaschistische Aktionen!
Von Freiburg an die Kante - Lützi Lebt!
Bildbeschreibungen:
Bild 1: Fassade des ersten Stocks der Klarastraße 17 in Freiburg. Am Balkon hängt ein weißes Transparent mit der Aufschrift „Kapitalismus zerstören – Lützi bleibt“ und einem gelben Kreuz. Vom Balkon steigt lila Rauch auf, darüber ist ein Farbfleck.
Bild 2: Die Klarastraße 17 in Freiburg. Am Balkon hängt ein weißes Transparent mit der Aufschrift „Kapitalismus zerstören – Lützi bleibt“ und einem gelben Kreuz. Im 2. Stock hängt ein weißes Transparent mit der Aufschrift „Auf nach Lützi 14.1.“ und einem gelben Kreuz. Vom Balkon steigt lila Rauch auf, aus einem Fenster im 2. Stock kommt pinker Rauch.
Bild 3: Ein Baukran am Platz der alten Synagoge in Freiburg vor dem KGII. Am Baukran hängt ein lila Banner mit einer gelben Aufschrift „Lützi lebt!“
Ergänzungen
Elektroautos: "Wir fahren mit Braunkohle".
Elektroautos: "Wir fahren mit Braunkohle".
Die Ökobilanz von Elektroautos wird - und dies auch offiziell - mit der Annahme schöngerechnet, daß diese Fahrzeuge mit sogenanntem "Ökostrom“ betrieben würden. Das ist natürlich nicht der Fall, denn beim Laden fließt in deren Akkus stets nur der Strom, der im allgemeinen Stromnetz verfügbar ist.
Und das ist stets ein Mix aus Strom, der z.B. mit Windkraft, Sonnenenergie, Kernkraft, Erdgas, Braun- und Steinkohle, Biomasse oder Wasserkraft erzeugt wird.
"Ökostrom“-Anbieter können ihren Kunden also lediglich zusagen, dem allgemeinen "Stromsee“ stets mindestens so viel aus sogenannten erneuerbaren Energien erzeugten Strom zuzuführen, wie ihre Kunden verbrauchen. Am Ende muß diese "Bilanz“ stimmen, ob zu jeder Zeit der "Zuflußmix“ genau dem "Entnahmemix“ entspricht, soll besser dahingestellt bleiben.
Es ist schon ein Paradoxon für sich, daß einerseits zum massiven Stromsparen aufgerufen wird, und es andererseits attraktive Prämien für den Umstieg auf ein Elektroauto gibt. Schon heute verbrauchen die auf deutschen Straßen fahrenden E-Autos nach Expertenschätzungen mehr als 5 Terrawattstunden jährlich.
Das ist zwar nur gut 1% des gesamten deutschen Stromverbrauchs (etwa 500 Terrawattstunden), doch schon dieser vergleichsweise kleine Anteil hat es in sich. Denn gerade dieses letzte eine Prozent ist es, das die Stromproduzenten z.B. zwingt, Gaskraftwerke früher als es sonst erforderlich wäre ans Netz zu nehmen. Es war, bitte erinnern wir uns, gerade dieser Strom aus Gas, der die Strompreise vor Monaten regelrecht explodieren ließ.
Und in der Nacht (wenn keine Sonne scheint) ist der Gasstrom-Anteil in vielen Fällen noch deutlich höher als die 10,5%, die er im Jahresmittel ausmacht. Gerade zu dieser Zeit saugen aber viele Elektroautos den Strom aus der Steckdose.
Es gibt dazu zwar keine belastbaren Berechnungen, aber die Vermutung, daß beim Elektroauto-Strom der Gasanteil wegen des oft nächtlichen Ladens noch deutlich höher liegen wird, ist gewiß nicht von der Hand zu weisen.
Manche Elektroautos zieren auf der Rückseite Aufkleber, auf denen - sinngemäß - stolz geschrieben steht, daß diese Fahrzeuge mit "grünem Strom“ betrieben würden. Im Einzelfall (z.B. bei einer für das Auto-Aufladen errichteten Photovoltaikanlage im besten Fall noch mit Stromspeicher) mag dies stimmen. Im Regelfall würden aber Aufkleber mit z.B. dem Text "Ich fahre mit Gas oder Braunkohle“ eher der Realität entsprechen.
Von den "großen“ Medien wird das alles aber nicht thematisiert. Denn dann würde sich schnell die Frage nach der Sinnhaftigkeit der großzügigen Subventionen ergeben, mit denen derzeit die Elektromobilität in den Markt gedrückt werden soll.