[LE] Kundgebung im Gedenken der Opfer, die am 23. Dezember 2022 bei dem Attentat in Paris ermordet wurden

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In Leipzig fand am Samstag den 24. Dezember  ab 12 Uhr auf dem kleinen Wilhelm Leuschner Platz eine Kundgebung im Gedenken der Opfer des Attentats in Paris statt.
Aufgerufen hatten dazu Aktivist_innen der Kampagnen "Women Defend Rojava" und "Defend Kurdistan".

 

 

Am Vortrag hatte ein 69 Jahre alter Mann bei einem Angriff auf das kurdische Kulturzentrum „Ahmet Kaya“ in Paris, das Feuer auf Menschen vor dem des Gebäude eröffnet.
Dabei wurden drei Personen getötet und weitere schwer verletzt. ¹ ² ³
Die Namen der Ermordeten Personen wurde vor kurzem veröffentlicht und lauten: Evîn Goyî, Mîr Perwer und Abdurrahman Kızıl.

Evîn Goyî (Emine Kara) war seit vielen Jahren für die kurdische Freiheitsbewegung aktiv und war zuletzt Vertreterin der kurdischen Frauenbewegung in Europa, sie war eine treibende Kraft in dem kurdischen Frauenbefreiungskampf, eine derjenigen, die den Geist von Jin Jiyan Azadî  mit ihrem Kampf für Freiheit getragen und erfüllt hat.

Abdurrahman Kızıl, war ein heimatverbundener Kurde der sich auch in der Diaspora für die Belange des kurdischen Volkes einsetzte.

Mîr Perwer war ein kurdischer Musiker, der in der Diaspora für seine Lieder bekannt und geschätzt war und der Kulturbewegung TEV-ÇAND angehörte.

Der Täter war den französischen Behörden bekannt, da gegen ihn wegen vorsätzlicher Tötung und schwerer Gewalt mit rassistischen Motiven ermittelt werde.

In Paris gab es in den letzten Jahren  Anschläge mit vielen Toten. Die bekanntesten wurden im Jahr 2015 verübt und richteten sich gegen die Satirezeitschrift Charlie Hebdo und das Bataclan-Theater. Damals beanspruchte der sogenannte „Islamische Staat“ beide Anschläge für sich.

Kurz vor dem Attentat des 23. Dezember hat es im Kurdischen Kulturzentrum ein Treffen zur Vorbereitung einer Gedenkdemonstration im Januar gegeben.
Denn vor knapp 10 Jahre wurde, nur wenige Straßen von dem Tatort entfernt ein weiteres Attentat verübt.
Am 09.01.2013 wurden die kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansiz, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez ermordet. Alle drei Frauen waren in der kurdischen Freiheitsbewegung aktiv. Sakine Cansiz war zudem Gründungsmitglied der kurdischen Arbeiter Partei (PKK) und als Vorreiterin der Frauenbefreiungsbewegung bekannt.
Dem Täter konnten damals Verbindungen zum türkischen Gehiemdienst MIT nachgewiesen werden. Weitere Ermittlungen wurden damals jedoch von den französischen Behörden behindert und 2016, nur wenige Wochen vor dem Prozessbeginn, wurde der Täter tot in seiner Zelle im Gefängnis aufgefunden. Die Verantwortlichen für die Morde wurden bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen. Dies lässt nur wenig Vertrauen in die französischen Behörden für die Aufklärung des jetzigen Attentats setzten. ⁴

Dass das Kurdische Volk selbst in der Diaspora nicht sicher vor dem Morden ist zeigen uns diese Anschläge. Jedoch tragen auch die europäischen Saaten ihren Teil  dazu bei.
So wurden am selben Tag wie der Anschlag, spontane Gedenkdemonstrationen in Paris und Marseille massiv von der französischen Polizei angegriffen. ⁵

Die faschistische AKP Regierung Erdogans, hat derweilen eine weitere massive Repressionswelle gegen die opossitionelle kurdische Partei HDP in Istanbul durchgeführt. Der Einsatz von Giftgas gegen Kurd_innen durch die Türkei im Nordirak und die täglichen Angriffe mit Artillerie und Drohnen in Nord-Ost Syrien, halten an. ⁶
Der deutsche Staat bleibt Sanktionen gegen die Türkei schuldig und geht dafür weiter repressiv gegen die kurdische Freiheitsbewegung im eigenen Land vor. So wurde nur vor wenigen Tagen, am Morgen des 22.12. der  kurdischer Aktivist Tahir Köçer in Nürnberg festgenommen. Tahir Köçer ist Mitglied im Nationalkongress Kurdistan (KNK) und war bis Juni 2021 Ko-Vorsitzender des bundesweiten Verbands KON-MED. ⁷
Deutschland und  die anderen europäischen Statten beteiligt sich durch ihre Verfolgnung aktiv an den genozidialen Bestrebungen Erdogans, bei dem das kurdische Volk verleugnet und wenn nötig ausgelöscht werden soll.

"Wir fordern ein Ende der Repression gegen die kurdische Freiheitsbewegung und ein Ende aller Beziehungen mit dem faschistischen Erdogan Regime in der Türkei!" so Andrea Riemer, eine der Veranstalter_innen der Gedenkkundgebung am Samstag. Weiter sagte sie:
"Wir fordern lückenlose Aufklärung des Attentates vom 23. Dezember und der Morde vom 09.01.2013!
Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer des Attentats in Paris.
Unsere Solidarität gilt der kurdischen Freiheitsbewegung.

Hoch die Internationale Solidarität!
Weg mit dem Verbot der PKK!
Sehid namirin! Die Gefallenen sind unsterblich!"

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Weiterführende Links:

¹ https://anfdeutsch.com/aktuelles/offene-fragen-nach-dem-anschlag-in-pari...

² https://anfdeutsch.com/aktuelles/identitat-der-opfer-von-pariser-anschla...

³ https://anfdeutsch.com/aktuelles/paris-zwei-tote-nach-schussen-vor-kurdi...

https://anfdeutsch.com/aktuelles/pariser-morde-staatsgeheimnis-aufheben-...

https://anfdeutsch.com/aktuelles/tranengas-auf-kurdische-demonstrierende...

https://anfdeutsch.com/kurdistan/hpg-weitere-zehn-chemiewaffenangriffe-i...

https://anfdeutsch.com/aktuelles/kon-med-verurteilt-festnahme-von-tahir-...

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