Internationalistische Frauen senden Gruesse von Rojava nach Deutschland: Erdogan not welcome!

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Mit einem Aufruf haben sich internationalistische Frauen in Rojava an den ErdoganNotWelcome-Protest in Deutschland gerichtet.

Hier der Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=eQFwBaIJN28

Egal ob Rojava oder Deutschland: fight patriarchy - fight fascism!

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Liebe Freundinnen und Freunde in Deutschland,

 

Heute und morgen ist Erdogan auf Staatsbesuch in Deutschland. Als Frauen, die nach Rojava gekommen sind um Teil der Frauenrevolution zu sein, sind wir im Herzen bei euch und senden Liebe und Kraft an alle, die in diesen Tagen auf den Strassen sind! Wir koennen nicht zusehen, dass Erdogan in Berlin ueber den roten Teppich begleitet wird, während hier durch seine Politik taeglich Menschen ermordert werden.

 

Erdogans Politik ist Symptom eines viel tiefer liegenden Systems, das auf Ausbeutung und Unterdrückung beruht und sich ueber Krieg und Zerstoerung immer weiter selbst reproduziert. Wir wissen, dass dagegen nur eine weltweite Vernetzung und Organisierung von Menschen, die fuer eine andere, solidarische Welt kaempfen, stehen kann.

 

Wir sind in den Herzen bei euch, so wie ihr in den Herzen bei uns ward, als der faschistische tuerkische Staat Afrin angegriffen hat. Wir werden nicht vergessen, dass es deutsche Waffen waren, die dort gemordet haben. Jedes Haendeschuetteln, jeder Tee, der Erdogan serviert wird, jeder unterschriebene Vertrag für Rüstungsexporte bedeutet mehr Terror, Unterdrückung und Krieg.

 

Mit Trauer und Wut haben wir erfahren, dass sich gestern ein kurdischer Genosse in Deutschland aus Protest gegen den Erdogan-Besuch, die deutsch-tuerkischen Beziehungen und die andauernde Isolation Abdullah Ocalans selbst verbrannt hat. Es sind diegrausamen Umstaende die Menschen diese Mittel wählen lassen, daher muessen wir mit all unserer Kraft gegen diese Umstaende ankaempfen.

 

Die kurdische Freiheitsbewegung hat in jahrzehntelanger widerständiger Praxis eine tatsaechliche Alternative zum Patriarchat entwickelt. Hier in Rojava sehen wir, dass es Frauen sind, die diese Revolution tragen und wirkliche Veraenderungen hervorbringen. Es waren Frauen, die den Islamischen Staat bekaempft haben, es waren Frauen, die sich in Afrin den deutschen Panzern in den Weg gestellt haben und es sind Frauen, die hier jeden Tag die kommunalen gesellschaftlichen Strukturen formen, Frauenbildungseinrichtungen aufbauen, sich den Frauenselbstverteidigungseinheiten anschliessen, oder in die Berge Kurdistans gehen, um Teil der revolutionaeren Bewegung zu werden.

 

Wir rufen daher alle Frauen, Feministinnen und LGBTI-Menschen dazu auf: stellt euch Erdogan und seiner faschistischen Ideologie in den Weg!

 

Lassen wir nicht zu, dass ein frauenverachtender Despot ungestoert seinen Staatsbesuch durchfuehren kann.

 

Wenn Erdogan nach Berlin kommt, sind wir auf den Strassen, denn Erdogans Politik ist ein Angriff auf uns alle!

 

Lasst uns vergangene antifaschistische Kaempfe fortführen, uns im hier und jetzt organisieren um fuer die Zukunft zu kaempfen: Von den Partisannnen, ueber die Mujeres Libres, zu den zapatistischen Frauen bis zur Frauenbewegung Kurdistans: Tragen wir unseren feministsichen Widerstand auf die Strasse und in die Viertel - bauen wir kommunale Strukturen auf und verteidigen wir sie!

 

Eine andere Welt ist moeglich – Kaempfen wir dafuer, lebendig und in allen Farben!

 

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Link zur WomenRiseUpForAfrin Kampagne, wo der Aufruf auf englisch veroeffentlicht ist: https://womenriseupforafrin.wordpress.com/2018/09/28/internationalist-wo...

Youtube Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=eQFwBaIJN28

 

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