Plauen: Raven wegen Deutschland

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Etwa 40 Aktivist*Innen demonstrierten in Plauen mit einem spontanen Rave gegen einen rassistischen Aufmarsch von AfD-Kreisverband und III. Weg-Kadern.

Gestern (am 29.08.) kam es in Plauen zu einer spontanen Aktion von Nazigegner*Innen. Nachdem bekannt wurde, dass die rassistische AfD (Alternative für Deutschland) nun auch in Plauen Kapital aus dem tragischen Mord an einem Stadtfestbesucher in Chemnitz schlagen will, versammelten sich kurz nach 18 Uhr einige Antirassist*Innen am zentral gelegenen Wendedenkmal in der Innenstadt. Die AfD hatte für 19 Uhr dazu aufgerufen, sich genau dort zu einem “Spaziergang” zu treffen. Als die Rassist*Innen auftauchten, fanden sie bereits etwa 20 gegnerische Aktivist*Innen vor, die soeben ihr Soundsystem in Gang setzten.
Die rassistische Kundgebung der AfD wurde von etwa 150 Menschen aufgesucht. Der Querschnitt der Teilnehmenden sah ungefähr so aus: männlich, weiß, frustriert, teilweise alkoholisiert, mindestens 50 Jahre alt. Dazu gesellten sich einige Möchtegern-Hooligans sowie die Blindgänger des örtlichen III. Weg-“Stützpunktes”. Tony Gentsch (führender lokaler III. Weg-Kader) begrüßte den AfD-Kreisvorsitzenden Steve Lochmann mit Handschlag, es findet sich also zusammen, was ideologisch sowieso zusammen gehört. Laut Presse waren die Redner*Innen sich nicht zu blöd, eine Trennung von “deutschen” und migrantischen Kindern in Schule und Kindergarten zu fordern, was wieder einmal die tatsächliche Motivation der rechten Kundgebung deutlich machte.
Inzwischen war die antifaschistische Kundgebung auf etwa 40 Menschen angewachsen, die ausgelassen zu Livetechno tanzten und mit Transparenten wie “Keine Diskussion mit Nazis” oder “Pogrome verhindern, bevor sie entstehen” auf ihr Anliegen aufmerksam machten.
Noch eine kurze Randnotiz: Genauso wie die Demo von AfD und Konsorten nichts mit einem “Gedenken” zu tun hat – sondern diese einfach die Opfer von Gewaltverbrechen für ihre rassistische Agenda eines “weißen” Deutschlands instrumentalisieren – hatte die Tanzkundgebung nicht das Ziel, sich über die Betroffenen von Straßengewalt lustig zu machen. So viel schon einmal vorweggenommen. Das Ziel bestand darin, das rassistische Wutbürgertum in seiner selbstgerechten Agenda und der Ethnisierung sozialer Probleme zu stören und diesem spontan eine öffentlich sichtbare Stimme entgegenzusetzen.
Rassist*Innen wegbassen!

Bilder zum Naziaufmarsch sind zu finden unter: https://flic.kr/s/aHsmmH1M3m

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