[B] Reinickendorf: AfD plant neue Bundesgeschäftsstelle in Wittenau

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Die AfD plant eine neue Bundesgeschäftsstelle: Im Reinickendorfer Stadtteil Wittenau in der Wallenroder Straße 1, 13435 Berlin. Nachdem die Partei in der Berliner Innenstadt keinen Fuß fassen konnte und Veranstaltungen, auch dank der erfolgreichen Kampagne "Kein Raum der AfD", nur in abgelegenen Kaschemmen am Stadtrand bei Betreiber:innen mit ähnlicher politischer Gesinnung oder massiven Problemen andere Kund:innen zu akquierieren, durchführen konnte, versucht sie nun in Reinickendorf Fuß zu fassen.

ACHTUNG: AfD Zentrale in Wittenau!

Updates:

Presse:
- Bestätigung (Robert Kiesel / Twitter / 20.10.2022)
- Vermutlich rechtes Drohschreiben gegen Reinickendorfer Grüne (neues deutschland / 20.10.2022)
- AfD zieht's nach Wittenau (taz / 19.10.2022)

Die AfD plant eine neue Bundesgeschäftsstelle: Im Reinickendorfer Stadtteil Wittenau in der Wallenroder Straße 1, 13435 Berlin. Nachdem die Partei in der Berliner Innenstadt keinen Fuß fassen konnte und Veranstaltungen, auch dank der erfolgreichen Kampagne "Kein Raum der AfD", nur in abgelegenen Kaschemmen am Stadtrand bei Betreiber:innen mit ähnlicher politischer Gesinnung oder massiven Problemen andere Kund:innen zu akquierieren, durchführen konnte, versucht sie nun in Reinickendorf Fuß zu fassen.

Der lange Plan einer neuen Parteibundeszentrale

Bereits im September 2019 wurde durch Veröffentlichungen des Tagesspiegels bekannt, dass die AfD eine Vergrößerung ihrer Bundesgeschäftsstelle anstrebt, um dem Wachstum ihrer Parteistruktur gerecht zu werden aber auch um sich bei der Durchführung von größeren Parteiveranstaltungen und Schulungen unabhängig von der Anmietungen von Gaststätten oder Eventlocations zu machen. Die Schwieigkeit in Berlin Räume für Veranstaltungen zu finden stellt auch für die Bundespartei ein Problem dar, da sie für bundesweite Treffen mit größerer Beteiligung z.T. in andere Bundesländer ausweichen musste, anstatt diese in ihrer eigenen Geschäftsstelle in der Hauptstadt durchzuführen.

An Stelle des ursprünglich geplanten Kaufs einer Immobilie wird jetzt wohl doch gemietet. Fündig geworden ist die AfD in der Wallenroder Straße 1, einem Bürokomplex zwischen Einfamilienhäusern, Gewerbegebiet und Märkischem Viertel.

Hier lässt die Partei aktuell die ehemaligen Räumen der Akademie für Notfallmanagement & Brandschutz GmbH renovieren.

Erste Umzugskartons mit Propaganda und Merchandise der Partei wurden in dieser Woche bereits angeliefert.

Vermieter*in ist die:
Treu Real Property Management GmbH
Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße 24, 10785 Berlin
Tel: 030-27 89 52 0
Fax: 030 27 89 52 29

Objektverwalter:
Tel: 030-278 952 135
Fax: 030-278 595 29
Mail: peter.koreik@treureal.de

Die Räumlichkeiten ziehen sich über das Erdgeschoss des kompletten Eckhauses Eichhorstweg 80/Wallenroder Straße 1., bieten Platz für mehrere Büros sowie Besprechungsräume und verfügen über einen größeren Raum, der bei enger Bestuhlung 80 Personen fassen kann.

Damit würde für die AfD ihr durch Corona unterbrochener Traum vom bundesweiten Faschozentrum endlich wahr werden.

In wie weit es für die AfD dort traumhaft bleibt liegt an uns Berliner*innen. Wir sind sicher, dass die Partei für eine kritische Begleitung des Renovierungsprozesses empfänglich ist.

Egal ob rechts-konservativ oder offen faschistisch: Kein Faschotreff in Reinickendorf!

Dies gilt insbesondere nach dem vergangenen Wochenende, bei dem aus dem ganzen Bundesgebiet AfD-Mitglieder angekarrt wurden, um eine rechte, nationalistische "Lösung" auf die soziale Krise zu liefern. Die AfD ist jedoch nie die Lösung: Ihr Programm ist brutaler Neoliberalismus gepaart mit Rassismus und Queerfeindlichkeit. Sie will die Rechte der arbeitenden Klasse beschneiden, Sozialleistungen kürzen und durch rassistische und queerfeindliche Agitation die Klasse spalten. Die in der Partei rechtsaußen stehende Vereinigung "der Flügel" erfreute sich in der Berliner AfD bis zur "Auflösung" im vergangenen Jahr großer Beliebtheit. Über ein Drittel des Berliner Landesvorstandes standen ihm nahe. Neben Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf, sticht hier insbesondere der Bezirksverband Reinickendorf heraus. Vergangenen Montag versuchte Thorsten Weiß (stellv. Vorsitzender der Berliner AfD-Fraktion / Bezirksverband Reinickendorf) den "Flügel" nun mit einer Veranstaltung mit Björn Höcke als "Debatten Netzwerk Idearium" wiederzubeleben.

Es ist wahrscheinlich, dass die relativ großen Räumlichkeiten der neuen Bundesgeschäftsstelle, auch in Ermangelung an Alternativen, für Veranstaltungen genutzt werden und die Rassist:innen, insbesondere die offen agierenden dieser völkisch geprägten Richtung, dadurch regelmäßig durch den Kiez streunern und eine Gefahr für die Anwohnenden darstellen werden. Dem gilt es sich konsequent entgegen zu stellen.

Faschoschweine raus aus Reinickendorf!
Kein Raum der AfD!

North-East Antifascists [NEA] | 14. Oktober 2022
www.antifa-nordost.org | nea@riseup.net

Presse:
- Auf Immobiliensuche: AfD will sich eine eigene Heimat kaufe (Tagesspiegel / 14.10.2019)
- Bericht über Besichtigung in Spandau: Eigentümer schließt Deal mit der AfD aus (Tagesspiegel / 15.10.2019)

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