Auftaktaktion gegen Mos Maiorum, Köln HBF
Auftakt der Proteste gegen die am Montag gestartete europaweite rassistische Polizeioperation "Mos Maiorum" (Sitten der Ahnen). Etwa 40-50 Aktivist*innen kamen zur Kundgebung und Pressekonferenz am Montag 12 Uhr direkt zum Kölner Hbf. Dabei wurden lautstark Parolen gerufen, Kleingruppen informierten mit Sprechblasen und Flyern Reisende und Passant*innen und Unbekannte ließen zwei riesiges Transparent mit der Aufschrift: "Refugees welcome" an die Decke des Hbf aufsteigen.
Am Freitag wird es weitergehen mit einer großen Kundgebung: "SMASH MOS MAIORUM" und dem Aufruf, sich einzumischen.
"Refugees Welcome" - hängt in großen Lettern mitten in der Bahnhofshalle. Zwei lange Transparente, mit Heliumballons an die Decke gelassen, für jeden gut sichtbar, mitten in der Haupthalle des Bahnhofsgebäudes - und hoch oben unerreichbar für die Sicherheitsleute.
Refugees Welcome, nicht ganz das Motto, das sich die EU für den heutigen Tag ausgedacht hatte, dieses heißt "Mos Maiorum" (Sitte der Ahnen*) und bezieht sich auf eine europaweite großangelegte Polizeioperation gegen Migrant*innen. (http://www.heise.de/tp/artikel/42/42375/1.html)
Ab Montag 13.10.14 werden ca. 18.000 Polizist*innen für zwei Wochen EU-weit an Bahnhöfen, Flughäfen und Autobahnen, aber auch an den EU-Außengrenzen Kontrollen durchführen. Das ganze in Zusammenarbeit mit FRONTEX und angeführt von der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft, also Italien. Daten werden gesammelt und ausgewertet, Migrationswege ausgeforscht werden, es wird von "Schleppern und Schleusern" statt von Fluchthelfern geredet, von "Illeglalen", "irregulärer Migration" statt von Abschottung Europas und der bewußten Versperrung von Migrationswegen. Auf Basis von sogenanntem "racial profiling" werden Menschen nach rein äußerlichen Kriterien kontrolliert und stigmatisiert.
Widerstand und Reisewarnungen
Doch seit dem das Datum der Polizeioperation über statewatch.org (http://www.statewatch.org/news/2014/sep/eu-council-2014-07-10-11671-mos-...) unfreiwillig bekannt wurde gibt es breiten Widerstand. Es wurden Reisewarnungen in vielen Sprachen übersetzt (http://travelwarning.blogsport.eu) und verbreitet.
Und auch in Köln, hat sich ein spontanes Bündnis gebildet, um gegen diese Kontrollen vorzugehen:
Wer aus dem Hauptbahnhof Kölns in Richtung Dom wollte konnte sie nicht übersehen: Direkt gegenüber des Einganges, in breiter Front standen ca. 40 Aktivist*innen mit Transparenten und vielen Sprechblasen: Stoppt rassistische Polizeikontrollen, Bleiberecht für alle, Stop racial profiling war da unter anderem zu lesen. Weitere Kleingruppen verteilten sich über den Bahnhof und informierten Reisende und Passant*innen.
"Während sich weltweit die Fluchtsituation dramatisch zuspitzt, verschließt Europa seine Grenzen und macht Jagd auf Menschen, die diesen Kriegen und Krisen entkommen konnten. Das ist zynisch und menschenverachtend." und "DAS WERDEN WIR NICHT HINNEHMEN!", steht auf dem Flyer, der an viele Passant*innen und Reisende verteilt wird. Außerdem werden Verhaltenstipps gegeben, was zu tun ist, wenn jemand Zeug*in rassistischer Polizeikontrollen wird.
Die Gruppe vor dem Bahnhof erregt breite Aufmerksamkeit, viele fotografieren die Gruppe mit den Sprechblasen und Transparenten.
Es werden viele Gespräche mit Passant*innen geführt, die Aktion scheint zum Nachdenken anzuregen.
Das Schweigen brechen - Kontrolliert die Kontrolleure -SMASH MOS MAIORUM
Das wirdvdas Motto der kommenden Tage sein: Kontrolliert die Kontrolleure, lasst Betroffene rassistischer Kontrollen nicht alleine, mischt euch ein, verbreitet und plakatiert die Reisewarnungen, vor allem in migrantischen Communities, vor Flüchtlingslagern, in Internet-Cafés. Zeigt Präsenz im Bahnhöfen und anderen kontrollträchtigen Punkten.
Nicht zu vergessen ist jedoch, dass diese Kontrollen auch außerhalb großangelegter Polizeioperationen stattfinden, tagtäglich werden Menschen aufgrund ihres Äußeren kontrolliert, als "Andere" klassifiziert, werden Fluchtwege versperrt und Migrant*innen und Geflüchtete verfolgt.
Nach zwei Stunden wird die Aktion vor dem Kölner Hauptbahnhof beendet. Doch dieses war nur der Auftakt und eine Pressekonferenz!
Schon am Freitag 18 Uhr wird es abends eine weitere große Kundgebung vor dem Hauptbahhof geben.
Und in der Zwischenzeit sind alle dazu aufgerufen: Kontrolliert die Kontrolleure! Misch euch ein, wenn ihr rassistische Polizeikontrollen feststellt.
Refugees Welcome!
Geflüchtete aufnehmen!
Smash Fortress Europe!
Es waren auch einige Journalist*innen vor Ort:
Bericht Report-K:
http://www.report-k.de/Koeln/Lokales/Hauptbahnhof-Koeln-Demonstration-ge...
siehe auch:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.305746859608872.1073741831.256...
bitte verbreiten:
http://travelwarning.blogsport.eu
# mosmaiorum
Ergänzungen
Flugblatt
Gegen das Schweigen –
Stört die europaweite rassistische Polizeioperation MOS MAIORUM!
Vom 13. bis 26. Oktober 2014 findet eine europaweite Polizeioperation gegen Migration und gegen Migrant_innen statt. Unter dem Namen MOS MAIORUM (Sitten der Ahnen*) werden 18.000 Beamt_innen „Jagd“ auf Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere machen. Zusammen mit der Grenzagentur FRONTEX werden Menschen ohne Papiere verfolgt und als kriminell abgestempelt werden.
Während sich weltweit die Fluchtsituation dramatisch zuspitzt, verschließt Europa seine Grenzen und macht Jagd auf Menschen, die diesen Kriegen und Krisen entkommen konnten. Das ist zynisch und menschenverachtend.
Mindestens 3000 Menschen sind allein im Mittelmeer, vor Lampedusa und anderswo umgekommen. Während diese Tragödie medial lautstark beklagt wird, arbeiten
deutsche und europäische Politiker_innen daran Europa noch weiter abzuschotten.
Menschen sterben, weil die Politik Migrationsrouten gefährlicher macht.
Anstatt Flüchtende Menschen aufzunehmen werden sie verfolgt und Migration als eine Bedrohung dargestellt. Fluchthelfer werden als Schlepper bezeichnet, das Menschenrecht auf Bewegungsfreiheit als illegale Migration.
Die Wenigen, die es bis Europa schaffen werden hier kriminalisiert und menschenunwürdiger Behandlung ausgesetzt: Einschränkung der Bewegungsfreiheit, respektlose Behandlung, drohende Abschiebung, katastrophale Zustände in Auffanglagern, bis hin zu jüngst bekannt gewordenen Folterungen durch Sicherheitspersonal in NRW. Das ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel.
Trotz dieser untragbaren Zustände baut sich Europa mit der Polizeioperation MOS MAIORUM weiter zur Festung aus und entzieht sich aktiv seiner menschenrechtlichen Verantwortung.
Kontrollen werden schwerpunktmäßig an Bahnhöfen, Flughäfen, Autobahnen, sowie den EU Innen- & Außengrenzen stattfinden. Die kontrollierten Menschen werden dabei auf Grund rassistischer Zuschreibungen, dem "racial profiling“ ausgewählt und nicht aufgrund eventuell vorhergegangener Straftaten. Es werden gezielt „nicht-weiße“ Menschen kontrolliert, belästigt und stigmatisiert. Auch die Bundespolizei in Köln beteiligt sich an der Operation.
Das Schweigen brechen: Lassen Sie nicht zu, dass unsere Mitmenschen aufgrund von Hautfarbe oder vermeintlicher Herkunft diskriminiert werden. Mischen Sie sich ein, wenn Sie Zeuge/in von rassistischen Kontrollen werden.
Rassistische Kontrollen finden täglich statt, auch außerhalb dieser europaweiten Operation.
DAS NEHMEN WIR NICHT HIN!!!
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Das Schweigen brechen
Wie können Sie aktiv werden,
wenn Sie Zeuge_in rassistischer Polizeikontrollen werden?
Stopp aller rassistischer Kontrollen !!
Stopp der Polizeioperation MOS MAIORUM !!
Festung Europa und FRONTEX abschaffen – Flüchtlinge aufnehmen!!
Bewegungsfreiheit für alle
Kein Mensch ist illegal