Offener Brief von NoWar Berlin an das Schwuz wegen Jobmesse mit Bundeswehr
Am 2. Juni findet im Schwuz in Berlin eine Jobmesse mit Beteiligung der Bundeswehr statt. Wir haben deswegen einen offenen Brief an das Schwuz verfasst (siehe unten). Neben der Bundeswehr wird auch Google, ThyssenKrupp und der Axel-Springer Verlag bei der Messe verrtreten sein.
Offener Brief von NoWar Berlin an das Schwuz wegen Jobmesse mit Bundeswehr
Liebes Schwuz-Team,
Wir haben mit Entsetzen festgestellt, dass am 2. Juni 2018 im Schwuz die LGBT Job- und Karrieremesse STICKS & STONES stattfindet, an der als Aussteller auch die Bundeswehr beteiligt ist. Auf eurer Internet-Seite heißt es: „Wir begrüßen 80 stolze Arbeitgeber_innen – von Start-Ups bis Großkonzern.“
Wir finden es unerträglich, dass an einem von uns als alternativ und emanzipatorisch wahrgenommenen Ort, Werbung für das Töten und Sterben von Menschen gemacht werden kann. Die Bundeswehr ist kein Arbeitgeber wie jeder andere, denn das Töten von Menschen darf nicht als normaler Beruf durchgehen. Die Bundeswehr drängt immer stärker in den öffentlichen Raum und sucht Nachwuchskräfte für ihre weltweiten Kriegseinsätze. Wir wollen keine Soldat*innen im Schwuz und stellen uns gegen Militarisierung und Krieg!
Die Bundeswehr ist nicht der einzige zu kritisierende Austeller am 2. Juni im Schwuz. Außerdem ist der Rüstungskonzern ThyssenKrupp, der U-Boote an die Türkei liefert vertreten, der reaktionäre Axel Springer-Verlag, die Unternehmensberatung McKinsey und das Unternehmen Delivery Hero, welches zu Foodora gehört, ein Lieferdienst der für schlechte Arbeitsbedingungen bekannt ist. Ebenfalls dabei ist der Konzern Coca-Cola, der für die Ermordung von Gewerkschafter*innen in Kolumbien verantwortlich ist sowie der Technologie-Konzern-Google, welcher in Kreuzberg den Google Campus eröffnen möchte und für Überwachung und prekäre Jobs steht.
Wir wollen nicht, dass an einem fortschrittlichen Ort für Militarisierung, für Rüstungskonzerne und für prekäre Arbeitsverhältnisse geworben wird. Wir hoffen, dass ihr eure Entscheidung diese Messe im Schwuz durchzuführen überdenkt und rückgängig macht. Falls die Messe stattfindet, werden wir gegen die auf der Messe stattfindende Werbung für Krieg und Rüstung, gegen die Präsenz von Unternehmen, die für Niedriglohn und Überwachung stehen und gegen sexistische und rassistische Hetze des Springer-Konzerns unseren Protest öffentlich zum Ausdruck bringen.
Wir hoffen, dass ihr unsere Kritik nachvollziehen könnt und eure Räumlichkeiten nicht für eine solche Veranstaltung zur Verfügung stellt und sind gespannt auf eure Antwort.