[FFM] Scheinbesetzung in Bornheim und Bockenheim #radikalsolidarisch
In der Nacht vom 06. auf dem 07. März entschlossen wir uns und die ersten Zeichen zu setzen und zu zeigen, wem die Stadt wirklich gehört.
Mit Transparenten markierten wir zwei Gebäude, die Berger Str. 6 und 8 sowie die Leipziger Str. 68., um auf ihren Leerstand aufmerksam zu machen. Bei beiden Häusern werden seit ihrem Leerstand Maßnahmen getroffen, damit sie noch schneller verfallen. Das allgegenwärtige Bedürfnis nach Wohnraum wird von vielen Eigentümer*innen bewusst übergangen, um die Häuser als Spekulationsobjekte zu benutzen.
In der Leipziger Straße 68 wohnten lange viel zu viele Menschen unter prekären Bedingungen bei normal hohem Mietpreis. Es wurden keine Reparaturleistungen und Renovierungsarbeien erbracht, bis das Haus so heruntergekommen war, dass das Wohnen dort unmöglich wurde. Durch die kontinuierlich steigenden Mietpreise werden mehr und mehr Menschen aus dem Stadtbild verdrängt, die städtische Politik der Aufwertung trägt weiter dazu bei.
Menschen, die sich keinen Wohnraum leisten können oder denen es nicht gestattet wird, ihren Wohnsitz frei zu wählen, müssen auf der Straße schlafen. Jährlich erfrieren im Winter ... Menschen.
Dass z.B. Fenster offen gelassen werden, um noch mehr Wohnraum unbrauchbar zu machen, könnte eigentlich ein Skandal sein, ist aber alltäglicher Bestandteil kapitalistischer Verwertungslogik.
Aus dem Fenster der Berger Straße 8 wehte ein riesiges Transparent mit der Aufforderung: "Besetzt Häuser!", wie es eine Gruppe solidarischer Menschen bereits einige Monate zuvor in der Wiesenstraße 18 in Bornheim vorgemacht hatte.¹
Außerdem setzen wir mithilfe beider Transparente die Aktion in den Kontext der Kampagne "radikal solidarisch!". Unsere radikale Solidarität ist in diesem Zusammenhang eine Kampfansage an die (frankfurter) Wohnungs- und Verdrängungspolitik und gleichzeitig ein Aufruf zum Schaffen konkreter solidarischer Alternativen.
Das waren erst anfängliche symbolische Zeichen. Die Stadt gehört uns Allen! Die Häuser denen, die sie brauchen!