hamburg schnelsen: nächtlicher besuch beim brechmittelprofessor.
vor über 20 jahren starb achidi john. klaus püschel zur verantwortung ziehen. remember achidi john! kein vergeben und kein vergessen!
es ist wieder eine dieser kalten nächte in hamburg. kein mond am himmel und die feuchte kriecht über den boden. irgendwo bellt ein hund.
schnell und leise nähern sich vermummte gestalten dem haus im holderstauch nummer 25.
zur selben zeit liegt der hausherr in tiefem schlaf. kann er wirklich schlafen? sicher, denn klaus püschel leugnet seine üblen taten. doch wissen alle: er hat nicht nur achidi john auf dem gewissen.
kurze rückblende, anfang 2000er:
püschel ist leiter des instituts für rechtsmedizin im uni-klinikum-eppendorf (uke). zwischen 2001 und 2006 werden hier 530 menschen, vorwiegend bipoc, mit brechmitteln gefoltert, um nachzusehen, ob sie drogenpäckchen verschluckt haben. am 12.12.2001 trifft es den 19-jährigen achidi john, er stirbt in folge der zwangsweisen brechmittelvergabe.
während andere bundesländer die einsätze daraufhin stoppen, hält hamburg daran fest. püschel zur seite steht unter anderen olaf scholz in seiner funktion als innensenator von hamburg. 2006 verurteilt der europäische gerichtshof für menschenrechte die zwangsweise vergabe von brechmitteln als folter und als menschenrechtswidrig.
andere rassistisch „medizinische“ maßnahmen vollzieht professor brechmittel danach weiterhin.
er sieht sich als entscheider über das schicksal von jungen flüchtlingen ohne ausweispapiere: erwachsenenunterkunft und abschiebung oder jugendhilfe. die bundesärztekammer verurteilt eine beteiligung von ärzt*innen bei der altersbestimmung von flüchtlingen, doch unter der regie von klaus werden am uke bei minderjährigen, unbegleiteten flüchtlingen handwurzelknochen geröntgt, computertomografien durchgeführt und die genitalien begutachtet.
welcher gesinnung klaus püschel sich nahe fühlt, wird spätestens ende 2021 unübersehbar, als von seinem geplanten auftritt bei der schlagenden verbindung „landmannschaft mecklenburgia rostock“ die rede ist. das überrascht aber niemanden mehr.
am liebsten würde professor brechmittel eigentlich auch die dna aller menschen, die sich in deutschland aufhalten speichern. „dann können wir verbrechen viel schneller und viel besser aufklären“, sagt püschel. leider wird er für seine eigenen verbrechen bisher nicht zur verantwortung gezogen.
zurück zur nacht 22.-23. januar 2022: vor über 20 jahren starb achidi john.
die vermummten verharren einen augenblick. sekunden später fliegen über 10 farbgläser auf die hauswand und den eingang von püschels einfamilienhaus. und so schnell sie gekommen sind, verschwinden die gestalten wieder im nebel.
remember achidi john! kein vergeben und kein vergessen!