(B) Veranstaltung zum Thema Corona und 2G?
(B) Dies ist eine Kritik der Veranstaltung von Glitzerkatapult zum Thema " Wir Anarchist*innen und die Pandemie – Wie haben wir (nicht) auf Corona und die Maßnahmen reagiert?" Der Beitrag wurde auf Indymedia gelöscht. Warum? Es ist nicht unwichtig zu überlegen, wie wir einladen und wen wir alles ausschließen. Da kann man auch einfach mal drüber reden ohne gleich zu löschen.
Betrifft Eure Veranstaltung: „Wir Anarchist*innen und die Pandemie – Wie haben wir (nicht) auf Corona und die Maßnahmen reagiert?“
Ihr stellt unter anderem folgende Frage: „Wie positionieren wir uns zu Impfpflicht, 2G, 3G und co?“
Und habt folgende Eintrittsregeln. „In der b-lage gilt die 2G Regel (ihr müsst also vollständig geimpft oder genesen sein, denkt an einen Nachweis).“
Vielleicht muß man schon froh sein in diesen Zeiten wenn endlich nicht mehr über Zoom, einem überwachtem Raum, diskutiert wird.
Aber Form ist auch Inhalt! Übersetzt heißt das: Es diskutieren nur Menschen mit einem 2G-Status miteinander. Die anderen sind ausgeschlossen. Wer ungeimpmft ist kann sehen wo er*sie bleibt.
Und den Nachweis? Wollt Ihr den kontrollieren? Geht gar nicht.
Ihr schreibt weiter: „Und welche Regelungen wünschen wir uns für emanzipatorische Räume, um weder Menschen aus der Risikogruppe noch marginalisierte Personen auszuschließen“
Menschen, die nicht geimpft sind, sind somit auch ausgeschlossen. Wenn ihr einen Anspruch auf emanzipatorische, oder anarchistische Räume habt, dann ist eigentlich 3Gplus angesagt. Alle müssen sich testen, alle tragen konsequent Maske. Damit sich niemand ansteckt.
Mit Eurem Konzept macht ihr genau das, was ihr vorgebt zu diskutieren „Wie positionieren wir uns zu autoritären staatlichen Maßnahmen?“
Die staatlichen Massnahmen fangen schon bei der Umsetzung an. 2G hat nicht den Schutz der Menschen im Sinn, sondern die Ausgrenzung der Ungimpften die angeblich alles gefährden. Dabei bekommen selbst dreimal geimpfte Menschen die neue Coronavariante, wenn auch deren Verläufe nicht so stark sind.
Ihr schreibt: „Wir wollen darüber diskutieren wie wir uns als Anarchist*innen in der Pandemie verhalten haben.“
Ihr solltest vielleicht diskutieren, wie IHR Euch verhaltet. Denn das Problem ist aktuell und liegt nicht in der Vergangenheit. Wenn Linke andere mit dem Handy per QR-Code kontrollieren, dann ist das eine Sauerei. Wir machen uns zum Ordnungsamt, zum Ordnungshüter einer Ordnung die wir als Anarchist*innen ablehnen. Nicht weil wir die Pandemie leugnen, sondern weil die Pandemie benutzt wird um unsägliche Maßnahmen zu etablieren.
Ich habe den 2G Status. Ich wäre unter anderen Umständen gekommen (3Gplus) um mit Euch zu diskutieren. Ich akzeptiere nicht den Ausschluss ungeimpfter Menschen. Von Freund*innen und Anarchist*innen, von Illegalen. Mit Eurer Entscheidung macht ihr die Polarisierung innerhalb der Gesellschaft mit. So ein Reglung spielt den Rechten und Coronaleugnern in die Arme, denn so wird es keine emanzipative Diskussion geben. Wie soll daraus dann emanzipative Antworten auf die Pandemie und Herrschaft hervorkommen.
Und so ist die Antwort von rechten Drecksäcken, vielen Verwirrten die einzige wahrnehmbare Antwort im öffentlichen Raum, weil emanzipative Kräfte keine andere Antwort auf der Straße etablieren. Dabei geht es darum diesen rechten Drecksäcken und Menschenhassern den Raum streitig zu machen.
Eure Veranstaltung ist, unter den Bedingungen organisiert, nicht so glaubwürdig, um es mal ganz vorsichtig zu formulieren.
Bitte zurück auf Los. Und nochmal starten.
Mit solidarisch-kritischen Grüßen
Die Ankündigung zu Veranstaltiung ist hier:
https://stressfaktor.squat.net/node/211143
Wenn gelöscht wird unter Kontrapolis:
http://kontrpolioglnxrcdwwxfszih4pifyidfjgq4ktfdu6uh4nn35vjtuid.onion/6008/