Krampus besucht SUVs am 6.12 (München)

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Krampus bei SUVs: Aktivist*innen lassen Luxus-Drecksschleudern die Luft raus

 

 

Krampus bei SUVs: Aktivist*innen lassen Luxus-Drecksschleudern die Luft raus

 

München, 06.12.2021 – Aktivist*innen der Aktion Krampus ließen in der Nacht auf den Sankt Nikolaus Tag zahlreichen SUVs die Luft aus den Reifen. Die Aktion prangert die überproportional hohe Umweltzerstörung und Klimaerhitzung durch Reiche[1] an, die auch von der kommenden Koalition mitgetragen wird.

 

Artig warten brave Kinderchen in ganz München darauf, dass der liebe Nikolaus ihre Stiefel mit Leckereien füllt. Wie jedes Jahr werden die Unartigen vom Krampus zurechtgewiesen. Doch anstelle Menschen krankerweise immer noch mit Rutenschlägen in einem Sack zu bedrohen, vergreift sich der Krampus am heiligsten Gut der Deutschen: Ihren Autos. Doch weil der Nikolaus seit jeher als Anwalt der Armen und Rechtlosen[2] gilt, bleiben die Autos der normalen Bevölkerung trotz Klimaerhitzung verschont. Dieses Jahr trifft es die Reichen, die ihr Recht auf hoch emittierende Luxusgüter scheinbar über die Lebensgrundlagen von Menschen stellen. Etwa von Menschen, die vom Meeresspiegelanstieg betroffen sind. Von Indigenen, die im Einklang mit einer verendenden Natur leben. Von Menschen, die unter neokolonialen Ausbeutungsbedingungen an der Herstellung eben dieser Luxusgüter beteiligt sind. Oder eben von Menschen, die erst kürzlich geboren wurden oder noch nicht geboren sind.

 

Schon früher soll der Nikolaus Stürme besänftigt und Menschen vor Hungersnot bewahrt haben.[3]  Angesichts der sich immer weiter verschärfenden Klimakrise und einer Politik, die vor allem dem Autokapital dient, sieht dieser keinen anderen Ausweg: Hoch emittierende CO2-Maschinen müssen neutralisiert werden, um die Klimakrise zu stoppen und damit Menschenleben zu retten. Dazu schickt er seinen Krampus in der Nacht auf den 06.12.2021 los, um sämtlichen SUVs die Luft herauszulassen und mit einem Sicherheitshinweis zu versehen. Was wie ein Jugendstreich eines echten Halodri klingt, ist der ernstgemeinte Auftakt einer Reihe solcher Missetaten, die nach Nachahmung schreien. Der Krampus fordert SUV-Besitzer*innen dazu auf, die Lebensgrundlage vieler Menschen weltweit über ihren vermeintlichen Statuszuwachs[4] durch überdimensionierte Blech-Juwelen zu stellen und ein ÖPNV-Ticket oder Fahrrad zu kaufen. SUVs würden in einer zunehmend gentrifizierten Stadt wie München nur Platz wegnehmen, die Luft verpesten und die Verkehrssicherheit kleiner Menschen gefährden. Zudem seien diese, egal ob E-SUV oder Verbrenner, allein durch die Herstellung an immenser Umweltzerstörung und neokolonialer Ausbeutung von Arbeiter*innen im globalen Süden beteiligt.

 

Der Nikolaus fasst zusammen: „Für die betroffenen SUV-Fahrer*innen bedeutet die Ermahnung meines Krampus einen überschaubaren Verlust an Zeit und Geld für die Abschleppung und ein ÖPNV-Ticket. Für die Menschen in MAPA[5] bedeutet eine Reduktion von Luxusgütern wie SUVs, Jachten oder Privatjets eine größere Chance, zu überleben. Nachdem die Ampel-Koalition keinen Beitrag zur Mobilitätswende vorweisen kann, nehmen wir diese selbst in die Hand. Im Kontext des Mobilitätswendecamps wurden ausführliche Konzepte für gerechte und nachhaltige Mobilität vom #noIAA Bündnis vorgestellt. NoFutureForIAA, Sand im Getriebe oder SmashIAA liefern nicht nur gute Gründe gegen das Autokapital, sondern auch konstruktive Vorschläge, die nur auf ihre Umsetzung warten.“

 

 




[1] https://ourworld.unu.edu/en/the-worlds-richest-people-also-emit-the-most-carbon

[2]https://www.br.de/nachrichten/wissen/nikolaustag-darum-stellen-wir-am-6-dezember-den-stiefel-raus,RhoQw3z

[3]https://www.br.de/nachrichten/wissen/nikolaustag-darum-stellen-wir-am-6-dezember-den-stiefel-raus,RhoQw3z

[4]https://www.t-online.de/auto/recht-und-verkehr/id_82402798/darum-sind-suv-so-erfolgreich-wirtschaftspsychologe-erklaert.html

[5] Most affected people and areas

 

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