Laidak - No Place To Be

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Als das "Laidak" vor neun Jahren am Boddinplatz eröffnete, hatte die "Schankwirtschaft" das Potenzial, eine Lücke in Neukölln zu füllen. Es bot sich als Ort in zentraler nordneuköllner Kiezlage an, an dem jenseits der ansonsten geschätzten Kneipenatmosphäre Diskussionen und Veranstaltungen stattfinden konnten, ohne über Basics diskutieren zu müssen, die allzu oft keine sind: Die Kritik an jeder Form des Antisemitismus. Als Gruppe haben wir in den ersten Jahres des Bestehens nicht nur Veranstaltungen im Laidak besucht, sondern auch mitorganisiert. Auch danach blieb das Laidak noch länger eine Station zur Ablage von Mobimaterial.

 

Mit den Jahren des Bestehens erwies sich das Laidak jedoch immer häufiger (auch) als Heimat notorisch Falschabbiegender, erfolglos darum bemüht, sich selbst in die Tradition der Ideologiekritik zu stellen. Trotz zunehmender inhaltlicher Entfremdung blieben wir solidarisch mit dem Laidak, wenn alle unter dem zum Kampfbegriff gewendeten, inhaltlich entkernten Label "Antideutsch" zusammengefassten Positionen pauschal etwa als rassistisch und islamfeindlich diffamiert wurden. Spätestens jedoch Berichte über fehlenden Schutz bei Angriffen auf FLINTAs im Laden und der intransparente Umgang mit Vorwürfen sexualisierter Gewalt, die sich gegen eine Person des Betreiberkollektivs richteten, läuteten aus unserer Sicht den endgültigen Bruch ein.

Anlass für diesen Text sind nun Entwicklungen, die dafür sorgen, dass das Laidak nicht nur schon längst kein Ort für emanzipatorische Politik mehr ist, sondern einer, der sich mit Verschwörungserzählungen und Antisemit*innen aus dem Querdenken-Spektum gemein macht. Ein Blog dient als unfreiwilliges Tagebuch des eigenen Abdriftens. Hier wähnt man sich als vermeintliche Freiheitskämpfende in Abgrenzung zu einer "linkscovidianischen Diktatur", die bis zur "Bahamas"-Redaktion reichen soll. Eine Ausrichtung, die sich mitlerweile auch unmissverständlich im Veranstaltungsprogramm und ausgelegten Publikationen abbildet.

Als Mitte September 2021 "Impfgegner*innen" die Wiedereröffnung der Volksbühne störten, war neben Personen der "Freien Linken" und der "Freedom Parade" auch einer der Laidak-Betreiber, Bernd Volkert, beteiligt. Abgerundet wird dieses Bild durch die demonstrative Präsentation einer Antifa-Fahne in den Räumen der "Schankwirtschaft", die dem linken Protest gegen die "Hygiene-Demos" entwendet wurde.

Das Laidak muss als rechtsoffene Location benannt werden. Welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind, bleibt die Entscheidung von uns Antifaschist*innen!

Autonome Neuköllner Antifa im November 2021

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Ergänzungen

sieht so aus als wenn eine neue Stufe der Entgleisung erreicht ist. Nichts muss mehr belegt werden und phrasenhafte Vorwürfe reichen scheinbar von nun an aus, dass hier Leute aus den eigenen Reihen namentlich geoutet werden. Das ist nicht nur traurig, sondern in erster Linie gefährlich. Damit wird, nachdem in den letzten zwei Wochen von verschiedener Seite (z.B. Rigaer 94) Strukturen offengelegt wurden im Zusammenhang mit einem Täter, die Messlatte für Denunaziation immer weiter nach unten verschoben. Wer das zulässt und sich jetzt denkt, die Trottel vom Laidak, mit dem denen habe ich ja nichts gemein, wird sich wohl in naher Zukunft und bei abweichender Meinung noch gewaltig wundern dürfen...

Hallo du da über mir.

 

Den Blog hätten sie durchaus verlinken können. Das ist etwas doof, dass sie es nicht gemacht haben, aber ich hab ihn dir rausgesucht:
http://magazinredaktion.tk/

da kannst du dir selbst ein Bild machen, auf Seite 2 der Beiträge ist auch die Fahne.

Zu der Auseinandersetzung um sexualisierte Gewalt/Übergriffigkeit haben sie da auch vor einigen Jahren wurde dort vor einigen Jahren auch etwas geschrieben.

Inwieweit das Laidak nun genau personell mit dem letzten Rest des ehemaligen Magazin verbandelt ist, müssten andere bitte nochmal darlegen, das weiß ich nicht.

 

Und am Schluss doch noch kurz Polemik: Kennen eigentlich alle die in den letzten Wochen von einer "neuen Stufe der Denunziation" schwafeln Auseinandersetzungen über was gehört in die Öffentlichkeit und was nicht aus den (suchts euch aus) 70/80/90/00/10er Jahren? Ihr könnt davon halten was ihr wollt, aber eine "neue Stufe" ist hier definitiv nicht erreicht. Kommt mal bitte alle wieder runter.

Flyer der MagazinRedaktion.tk liegen im Laidak, ausgedruckte Blogartikel. Autor(en) des MagazinRedaktion.tk haben auch in der bizarren Schwurbel-Zeitschrift "Der Erreger" geschrieben. Die Zeitschrift wurde im Laidak beworben. Liegt rum. Veranstaltung. Ein Autor von MagazinRedaktion.tk, der wohl häufigste Poster, arbeitet(e) im Laidak, gesehen im Sommer 2021. MagazinRedaktion.tk "demonstriert" gegen das SchwuZ, das Stella Nera und andere Orte, weil ihnen deren Pandemiekonzept nicht passt.

Das ist total schlimm.

Denn entweder es gibt Erläuterungen zu:

- "fehlendem Schutz" (Was wird da verlangt? Wenn X in meiner Wohnung Y auf die Schnauze haut, muss ich mir fehlenden Schutz vorwerfen?)

- "intransparente Umgang mit Vorwürfen sexualisierter Gewalt." Was ist da der Maßstab, und wer legt den fest? Beschweren sich hier Fremde, oder Betroffene? Muss die Neuköllner Öffentlichkeit da einbezogen sein?

- "Verschwörungserzählungen und Antisemit*innen aus dem Querdenken-Spektum". Was hat das zu bedeuten? Um welche Themen und Personen geht es? Und was bedeutet "sich gemein machen"?

- "vermeintliche Freiheitskämpfende". "Das Laidak" (Wer ist damit eigentlich gemeint?) kämpft also nach eigener Wahrnehmung für Freiheit, aber in Wirklichkeit ist das gar nicht so? Bestärkt "Das Laidak" also vielmehr Unfreiheit?

- ""Impfgegner*innen"störten die Wiedereröffnung der Volksbühne". Warum steht Impfgegner*innen in ""? Sind es gar nicht wirklich welche? Und was ist schlimm daran, eine Veranstaltung zu "stören", eine Theatereröffnung? Antifagruppen stören gerne dies und das. Was soll das hier, warum wird das als Kritik aufgeführt?!

- Was bedeutet "rechtsoffen", und warum ist das Laidak das?

 

Oder aber dieser Text ist unreflektierter Dünnschiss.

 

So oder so wäre es nett, Indy nicht für so ein Abkotzen zu missbrauchen, zu dem die eigenen Kumpels vielleicht die ganze Zeit nicken würden, was aber für Außenstehende kryptisch bleibt.