Fotos: Geschichte der Startbahn-Bewegung
Für die erste Widerstandshütte auf dem Gelände der geplanten Startbahn 18 West stellte mensch noch einen Bauantrag bei der Stadt Flörsheim. Ein Jahr später begann man mit ihrem Bau- auch ohne Genehmigung. Um sie herum entstanden über 50 Holzhütten, Erdwohnungen und Baumhäuser. Als das erste Hüttendorf am 2. November 1981 von der Polizei gewaltsam geräumt wurde, war das der Startschuß für die Startbahnbewegung und für einen jahrelangen Widerstand.
Ein Foto-Rückblick: https://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/startbahn_west.html
Was später die Koalition der ›Grau - und Langhaarigen‹ genannt wurde, bestimmte fortan das Geschehen rund um die Startbahn West. Während der seit 1982 regelmäßigen ›Sonntagspaziergänge‹. wurden hunderte, tausende von Streben aus der Mauer herausgebrochen, manchmal in der Dunkelheit, oft unter Applaus der ›Vorzeigebürger‹.
Als Jahre später, am 2. November 1987 gegen 19 Uhr, ca. 3- bis 400 StartbahngegnerInnen zum 6. Jahrestag der Hüttendorfräumung vom Sammelpunkt aus losgingen, dachten die aller meisten mehr an eine ›Pflichtübung‹, als an das, was dann passierte: Um 21.01 Uhr wurden aus der Dunkelheit heraus Schüsse auf Polizeibeamte abgegeben, die fliehenden StartbahngegnerInnen nachsetzten. Zwei Polizeibeamte wurden tödlich, mehrere Beamte (schwer) verletzt.
Wolf Wetzel, langjähriger Aktivist der Startbahnbewegung, hat drei Jahre lang die Umstände der tödlichen Schüsse recherchiert. Was er dabei herausbekommen hat, dokumentiert sein Buch "Tödliche Schüsse". Anläßlich des Jahrestages der dramatischen Ereignissen an der Startbahn West schrieb er für Umbruch einen Rückblick über die "Geschichte und Gegenwart der Startbahnbewegung". Die Fotos stammen aus den Jahren 1979 bis 2008.