Rezension „Roter Widerstand in der bayerischen Provinz“
Rezension „Roter Widerstand in der bayerischen Provinz“
Von Agron Sadiku , München
Das Buch „ Roter Widerstand in der bayerischen Provinz“ von Max Brym kann ich nur empfehlen. Auf einen Sitz habe ich als historisch interessierter Antifaschist das Buch gelesen.
Rezension „Roter Widerstand in der bayerischen Provinz“
Von Agron Sadiku , München
Das Buch „ Roter Widerstand in der bayerischen Provinz“ von Max Brym kann ich nur empfehlen. Auf einen Sitz habe ich als historisch interessierter Antifaschist das Buch gelesen. In dem Büchlein befasst sich der Autor speziell mit dem Arbeiterwiderstand gegen den Faschismus in den oberbayerischen Klein und Mittelstädten. Im Mittelpunkt steht dabei das „ Rote Burghausen“ an der Salzach in Südostoberbayern.
Brym zeigt wie sich die dortige rote Chemiearbeiterschaft gegen die Hitlerfaschisten wehrte. Die Arbeiter machten in Kolbermoor, in Penzberg aber auch im bayerischen Wald die Erfahrung, dass die Nazis keinen Unterschied zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten machten. Ergo wurde gegen die Nazis zusammengehalten. Das stand oftmals im Gegensatz zur Linie von SPD und KPD im fernen Berlin. Erst im Juli 1932 versuchten die Nazis in Burghausen ihre erste größere Kundgebung abzuhalten. Die Veranstaltung war nach 5 Minuten vorbei. Der sozialdemokratische „Reichsbanner“ unter Georg Schenk und der „ Kampfbund gegen den Faschismus“ unter der Leitung von Alois Haxpointner zerschlugen diese Kundgebung. Es gab 24 schwerer verletzte Faschisten in den Krankenhäusern von Altötting und Burghausen.
Der Autor zeigt sehr lebendig, dass die Arbeiterschaft – speziell aus der damals und heute existierenden Wacker Chemie- rot blieb und die NSDAP sich im Wesentlichen nur aus verzweifelten und reaktionären Kleinbürgern rekrutierte. Das Buch ist nicht nur regionalgeschichtlich von Relevanz. Am Beispiel der Region zeigt Brym, dass die Nazis in jeder Beziehung geschlagen hätten werden können. Brym benennt aber auch wie ab Februar 33 die Passivität der SPD und die selbstverschuldete Isolierung der KPD- durch ihre ultralinke Politik- den Machtantritt der Nazis auch in der Provinz ermöglichte. Zwar verwehrten KPD Mitglieder am 9. März 33 den Nazis das Hissen der Hakenkreuzfahne am Rathaus in Burghausen, aber durch das Eingreifen der Landespolizei wurde dies doch möglich. Der Reichsbanner blieb passiv. Letzteres förderte wieder ultralinke Stimmungen in der sehr starken KPD in Burghausen. Nachher setzte eine große Verhaftungswelle ein. Haxpointner Breu, Neudecker und Simon Vorburger wurden inhaftiert. Den Zusammenhalt garantierte nach der Verhaftungswelle die „ Rote Hilfe“ in Burghausen. Speziell Frauen sammelten Spenden und transportierten illegales Material. So das von Willi Münzenberg verfasste Braunbuch welches illegal von Österreich aus nach Burghausen geschafft wurde. Im Jahr 1935 wurde Alois Haxpointner verhaftet und überlebte den faschistischen Terror im KZ Dachau. Haxpointner mistraute dem Gestapo Spitzel „Theo“ Max Troll aus München. Dennoch wurde der Widerstand fortgesetzt. In der Altstadt von Burghausen bildeten sich sogenannte Hörergemeinschaften von „Radio Moskau“. Philip Huber leitete bis Ende 1938 die illegale Betriebsgruppe der KPD in der Wacker Chemie. Es wurden konkrete Sabotageaktionen für den Kriegsfall bei Wacker vorbereitet. Anfang 1939 wurden alle Beteiligten vom Volksgerichtshof in München verurteilt. Alle Angeklagten landeten bis 1945 im KZ Dachau.
Dem Autor Max Brym gehört das Verdienst zugeschrieben, klar zu zeigen dass die NSDAP keine Partei der Arbeiterschaft sondern eine Partei des großen Geldes war. Der Widerstand kam hauptsächlich aus der Arbeiterschaft selbst in der bayerischen Provinz.
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Agron Sadiku Türkenstr.83 , 80799 München
Ergänzungen
Ja, der schreibt schon super.
Ja, der schreibt schon super. Bei seiner Autohagiografie: "Mao in der bayrischen Provinz" musste ich oft herzlich lachen
http://www.max-brym.de.rs/mao-in-der-bayerischen-provinz