[B] Notiz zu einem auführerischen Moment am Mariannenplatz 16.5.

Am Abend des 16.Mai hing ein recht großer und durchmischter Haufen Menschen am Mariannenplatz ab. Kurz nach Eintreteten der Ausgangssperre marschierte eine Wannenbesatzung der 14 EHu auf den Platz.

Da dieses Schauspiel nun schon allen bekannt ist, machten sie sich auch schon sobald die Uniformierten an ihren Taschenlampen sichtbar wurden alle auf den Weg, verschiedene Richtungen, an den nächsten Ort, nach Hause oder auf eine Runde. Einige wenige ließen sich dabei nicht stressen, sondern ein wenig mehr Zeit.

Das schien den Cops als Vorwand für ein Rumschubsen zu reichen. Ein Mensch wurde kurzerhand umgetackelt, was sofort zu lauten Schreien aus mehreren Ecken führte. So schnell wie alle aufgebrochen waren kamen sie auch wieder zusammen und die Cops wurden unter einem lauten "Ganz Berlin hasst die Polizei" Chor zusammengeschoben und umringt. Schnell ist das erste Pfeffer gezogen und Cops bemühen sich den umgetackelten Menschen auf ihm kniend und zerrend festzunehmen und noch mehr der sich Einmischenden zu fassen. Zum Ausbrechen aus der Festnahme reicht es leider nicht, aber mehr Menschen bekommen die Cops nicht zu greifen. Schnell scheint ihnen klar zu werden, dass sie nicht mehr die Überhand haben.

Die Stimmung ist hoch. Das Licht der Strassenlaternen glitzert in den Flaschen in der Luft bevor sie auf hektisch aufgesetzten Helmen aufschlagen.
Es wird nochmal massig gepfeffert während die Cops zur Straße runter gedrückt werden. Weiter fliegt  alles an Flaschen und Beweglichem, während die Uniformierten mehr zum Schutz mit erhobenen Armen zurück zur Wanne fliehen. Ein konstanter Hagel begleitet sie über die 30 Meter. Dabei wird die festgenommene Person weiter mitgezerrt. Auch die Wanne kassiert während sie mit Vollgas Leihfahrrädern, die auf der Strasse auch Teil dieses Moments werden wollten, ausweicht.
Der Moment ist vorbei und alle verschwinden mit dem Wissen, dass nicht ganz Berlin befriedet und nicht aller Kampf verloren ist.

Für die nächsten Stunden rasen noch Kolonnen an Wannen durch die Straßen und mehrere Hunderschaften belagern den Kiez. Überall werden Menschen belästigt und von behelmten Hunderstschaftsbullen an die Wände gestellt. Schnell versuchen den Moment des Kontrollverlusts mit plakativer Übermacht zu verdecken.

Die Bullenpresse schreibt von 10 verletzten und einem Bullen im Krankenhaus.

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