M O V E - Solidarisch Wohnen neu denken
M O V E !
Solidarisch wohnen neu denken!
Du gehst auf die Straße gegen Rassismus? Für ein Recht auf Stadt? Du wohnst in einem Wohnprojekt? Einer günstigen WG mit altem Mietvertrag? Ihr zahlt alle gleich viel Miete, weil das ja gerecht ist?
Du bist weiß, deutsch, in einem Angestelltenverhältnis, cis und hetero? Bzw. drei oder mehr Marker davon treffen auf dich zu?
Auf mehr als 50% deiner Mitbewohner*innen auch? Du lebst solidarisch und bist gegen Diskriminierung?
M O V E !
Solidarisch wohnen neu denken!
Strukturelle Diskriminierung führt dazu, dass BIPoC (Schwarze, Indigene und Menschen of Color) benachteiligt werden. Diese Benachteiligungen beginnen früh und enden nie. Mehr noch: sie bedingen einander. BIPoC leben häufiger prekarisiert und bekommen seltener Wohnungen. Wenn weitere Identitätsmarker dazukommen (migrantisiert, queer, trans*, vom Amt abhängig, be_hindert, nicht deutsch Erstsprachler*innen…) sind die Wahrscheinlichkeiten signifikant höher, dass sie keine Mietverträge oder Plätze in WGs und Wohnprojekten bekommen. Oftmals bewerben sie sich gar nicht, denn wie hoch sind die Chancen?
Eine Folge davon ist, dass Menschen wortwörtlich an die Ränder der Gesellschaft gedrückt werden. Je weiter der Stadtteil vom Zentrum entfernt ist, desto höher wieder die Wahrscheinlichkeit, Wohnraum zu bekommen.
Die Folgen sind Homogenisierung und Gentrifizierung, steigende Mieten und noch geringere Chancen. Aus den beliebten und beliebter werdenden Stadtteilen werden systematisch BIPoC, migrantisierte und Arbeiter*innen weggedrängt, während Lifestyle-arme, inkonsequent ‚antikapitalistische‘ Menschen den günstige(re)n Wohnraum besetzen.
M O V E !
In den (ehemals) besetzten und auch neu gebauten Wohnprojekten, die sich als wahlweise als alternativ, solidarisch, (queer)feministisch, gegen jegliche Kackscheiße, radikal und diskriminierungssensibel inszenieren, wohnen überdurchschnittlich und mehrheitlich weiße deutsche privilegierte Menschen, deren Aktivismus in Retter*innenmanier für eine ‚gerechtere Gesellschaft‘ ist. Wenn es aber ums Teilen eigener Privilegien geht, stehen plötzlich eigene Betroffenheiten im Vordergrund. Dann wird Sexismus oder Klassismus vorgeschoben, als wären weiße Deutsche nicht dennoch überall eher willkommen und hätten weniger Repressionen zu fürchten. Sei es auf dem Arbeitsmarkt, dem Besuch im Amt, im Gesundheitssystem, dem Bildungssystem oder aber dem Wohnungsmarkt. Chancenreicheres Leben an begehrter(er) Stelle.
Häufig wohnen Menschen seit Jahren und Jahrzehnten bequem in günstige(re)m Wohnraum an begehrten und/oder begehrter werdenden Stadtteilen. Viele Wohnprojekte sind zu cisheteronormativen, (nuklear-) familiären Strukturen oder von Freund*innenkreis an Freund*innenkreis weitergebenden homogenen Vitamin B-Wohngemeinschaften verkommen.
Wenn doch mal BIPoC in die festgefahrenen Strukturen kommen, passiert es häufig, dass ein Zusammenwohnen durch privilegiertere Weiße so verunmöglicht wird, dass sie nach nicht allzu langer Zeit wieder ausziehen. Dann hat das Zusammenleben „nicht gepasst“, Leute haben sich in die Strukturen „nicht eingebracht“ oder man hat „verschiedene Werte“. Weiße Strukturen bleiben weiß - auch unter selbsternannten Queerfeminist*innen und Linken.
Solidarisch besetzen, mieten, bauen, kaufen, leben - als Lifestyle ohne jegliche direkte Notwendigkeit oder Konsequenz.
Während die Corona-Pandemie die Wichtigkeit sicher(er)en Wohnraums und die Vielschichtigkeit, was sicherer(er) Wohnraum bedeutet, wieder mehr zum Gesprächs- und Szenethema gemacht hat, bleibt eins wahr: Wohnprojekte sind überdurchschnittlich weiß (und) deutsch (und) cis (und) hetero (und) in gesicherte(re)n Arbeitsverhältnissen.
M O V E !
Solidarisch wohnen neu denken!
Solidarität muss praktisch werden! Zieh aus! Mach Platz! Für mindestens 50% queere, trans* BIPoC in solidarischen Wohnformen! Wohnraum enteignen - Wohnprojekte übergeben!
Praktiziere Allyship und Solidarität, indem du umziehst! Teile Privilegien, indem du Platz machst! Kümmere dich aktiv um neue Mitbewohner*innen, die nicht genau so sind wie du!
Schaffe BIPoC-Etagen und Flure! Übergebt Wohnraum! Es ist Zeit fürs Szeneputzen!
M O V E !
https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/Downloads/DE/publik...
https://taz.de/Diskriminierung-bei-der-Wohnungssuche/!5619808/
https://www.zeit.de/gesellschaft/2020-01/umfrage-wohnungssuchende-migrat...
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Du gehst auf die Straße gegen Rassismus? Für ein Recht auf Stadt? Du wohnst in einem Wohnprojekt? Einer günstigen WG mit altem Mietvertrag? Ihr zahlt alle gleich viel Miete, weil das ja gerecht ist?
Du bist weiß, deutsch, in einem Angestelltenverhältnis, cis und hetero? Bzw. drei oder mehr Marker davon treffen auf dich zu?
Auf mehr als 50% deiner Mitbewohner*innen auch? Du lebst solidarisch und bist gegen Diskriminierung?
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Strukturelle Diskriminierung führt dazu, dass BIPoC (Schwarze, Indigene und Menschen of Color) benachteiligt werden. Diese Benachteiligungen beginnen früh und enden nie. Mehr noch: sie bedingen einander. BIPoC leben häufiger prekarisiert und bekommen seltener Wohnungen. Wenn weitere Identitätsmarker dazukommen (migrantisiert, queer, trans*, vom Amt abhängig, be_hindert, nicht deutsch Erstsprachler*innen…) sind die Wahrscheinlichkeiten signifikant höher, dass sie keine Mietverträge oder Plätze in WGs und Wohnprojekten bekommen. Oftmals bewerben sie sich gar nicht, denn wie hoch sind die Chancen?
Eine Folge davon ist, dass Menschen wortwörtlich an die Ränder der Gesellschaft gedrückt werden. Je weiter der Stadtteil vom Zentrum entfernt ist, desto höher wieder die Wahrscheinlichkeit, Wohnraum zu bekommen.
Die Folgen sind Homogenisierung und Gentrifizierung, steigende Mieten und noch geringere Chancen. Aus den beliebten und beliebter werdenden Stadtteilen werden systematisch BIPoC, migrantisierte und Arbeiter*innen weggedrängt, während Lifestyle-arme, inkonsequent ‚antikapitalistische‘ Menschen den günstige(re)n Wohnraum besetzen.
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In den (ehemals) besetzten und auch neu gebauten Wohnprojekten, die sich als wahlweise als alternativ, solidarisch, (queer)feministisch, gegen jegliche Kackscheiße, radikal und diskriminierungssensibel inszenieren, wohnen überdurchschnittlich und mehrheitlich weiße deutsche privilegierte Menschen, deren Aktivismus in Retter*innenmanier für eine ‚gerechtere Gesellschaft‘ ist. Wenn es aber ums Teilen eigener Privilegien geht, stehen plötzlich eigene Betroffenheiten im Vordergrund. Dann wird Sexismus oder Klassismus vorgeschoben, als wären weiße Deutsche nicht dennoch überall eher willkommen und hätten weniger Repressionen zu fürchten. Sei es auf dem Arbeitsmarkt, dem Besuch im Amt, im Gesundheitssystem, dem Bildungssystem oder aber dem Wohnungsmarkt. Chancenreicheres Leben an begehrter(er) Stelle.
Häufig wohnen Menschen seit Jahren und Jahrzehnten bequem in günstige(re)m Wohnraum an begehrten und/oder begehrter werdenden Stadtteilen. Viele Wohnprojekte sind zu cisheteronormativen, (nuklear-) familiären Strukturen oder von Freund*innenkreis an Freund*innenkreis weitergebenden homogenen Vitamin B-Wohngemeinschaften verkommen.
Wenn doch mal BIPoC in die festgefahrenen Strukturen kommen, passiert es häufig, dass ein Zusammenwohnen durch privilegiertere Weiße so verunmöglicht wird, dass sie nach nicht allzu langer Zeit wieder ausziehen. Dann hat das Zusammenleben „nicht gepasst“, Leute haben sich in die Strukturen „nicht eingebracht“ oder man hat „verschiedene Werte“. Weiße Strukturen bleiben weiß - auch unter selbsternannten Queerfeminist*innen und Linken.
Solidarisch besetzen, mieten, bauen, kaufen, leben - als Lifestyle ohne jegliche direkte Notwendigkeit oder Konsequenz.
Während die Corona-Pandemie die Wichtigkeit sicher(er)en Wohnraums und die Vielschichtigkeit, was sicherer(er) Wohnraum bedeutet, wieder mehr zum Gesprächs- und Szenethema gemacht hat, bleibt eins wahr: Wohnprojekte sind überdurchschnittlich weiß (und) deutsch (und) cis (und) hetero (und) in gesicherte(re)n Arbeitsverhältnissen.
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Solidarisch wohnen neu denken!
Solidarität muss praktisch werden! Zieh aus! Mach Platz! Für mindestens 50% queere, trans* BIPoC in solidarischen Wohnformen! Wohnraum enteignen - Wohnprojekte übergeben!
Praktiziere Allyship und Solidarität, indem du umziehst! Teile Privilegien, indem du Platz machst! Kümmere dich aktiv um neue Mitbewohner*innen, die nicht genau so sind wie du!
Schaffe BIPoC-Etagen und Flure! Übergebt Wohnraum! Es ist Zeit fürs Szeneputzen!
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https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/Downloads/DE/publik...
https://taz.de/Diskriminierung-bei-der-Wohnungssuche/!5619808/
https://www.zeit.de/gesellschaft/2020-01/umfrage-wohnungssuchende-migrat...