Solidarität mit Dimitris Koufontinas: Demonstration am 27.02.21!

Seit dem 08.01.21 befindet sich Dimitris Koufontinas im Hungerstreik, nachdem die Regierung Griechenlands eine Gesetzesänderung beschlossen hat, welche vorsieht, dass als Terrorist:innen verurteilte oder angeklagte Gefangene in Hochsicherheitsknäste verlegt werden sollen. Koufontinas war zuvor in einem sogenannten Farm-Knast gefangen, welcher offener gestaltet ist und in dem Gefangene landwirtschaftlich arbeiten können, wurde aber nach der Gesetzesänderung in den Hochsicherheitsknast in Domokos verlegt. Derzeitig befindet er sich im Lamia Krankenhaus, sein gesundheitlicher Zustand verschlechtert sich stündlich. Wir wollen an dieser Stelle den Demonstrationsaufruf zum 27.02.21 um 15 Uhr am Kottbusser Tor unterstützen und darauf aufmerksam machen, dass Koufontinas Situation die Konsequenz der aktuellen europaweiten autoritären faschistischen Politik ist, gegen welche wir dringend, auch in Solidarität mit allen Gefangenen, rebbelieren müssen! Koufontinas dazu in einer politischen Einordnung der akuellen Situation in den Knästen:

Der Staat rächt sich an “ allen Gefangenen, die sie, um das rechtsextreme Publikum zufrieden zu stellen, in der Pandemie wie menschlichen Müll in elenden Gefängnissen übereinanderstapeln, abgeschnitten von ihren Familien. Und sie weigern sich, das zu tun, was seit Monaten selbstverständlich zu tun wäre, nämlich die notwendige Leerung der Gefängnisse, damit nicht massiv Menschenleben gefährdet werde, von Häftlingen wie Wachpersonal. Was mich betrifft, ist das keine Überraschung. Eine Regierung – ein Wirtschaftsunternehmen, das die Pandemie auf obszöne Weise nutzt, um noch reaktionärer die wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen umzustrukturieren. (…)“

Sowie in Griechenland die regierende rechtskonservative faschistische Partei „Nea Demokratia“ dafür verantwortlich ist, dass sich Koufontinas Gesundheitszustand massiv verschlechtert und sein Tod nicht nur in Kauf genommen, sondern offenkundig bewusst provoziert wird, so verschlechtert sich die Situation für Gefangene in Zeiten der Pandemie weltweit. Autoritäre Maßnahmen schreiten seit der Verbreitung des Virus zügiger voran als zuvor, spüren tun das vor allem diejenigen, welche innerhalb dieses Systems schon immer am kleineren Hebel saßen oder getreten und geschlagen am Boden lagen. Marginalisierte, Prekäre und Unterdrückte, aber auch all dejenigen, welche sich versuchen gegen die neoliberale faschistische Weltordung zu wehren, bekommen immer wieder die Repressionskeule des Staates um die Ohren gehauen. Sie sollen gebrochen und mundtot gemacht werden – in vielen Fällen werden sie auch einfach vom Staat kaltblütig ermordet. In deutschen Knästen zählt die Kampagne Death in Custody 179 Todesfälle von Schwarzen Menschen, People of Color und von Rassismus betroffenen Menschen in Gewahrsam seit 1990 – die Konsequenz einer rassistischen Politik, welche nicht davor scheut, ihre selbsternannten Gegner*innen zu ermorden.

Die griechische Regierung scheint auf Kounfontinas Tod zu spielen – er selbst steht exemplarisch für jemanden, bei dem die Repressionsstrategien des Staates wie Knast und Folter seit Jahren nicht die Wirkung entfachte, die sich der Staat wahrscheinlich wünschte. Zumindestens kämpft Koufontinas seit 18 Jahren im Knast und geht nun auch mit seinen 64 Jahren immer noch in den Hungerstreik, erhält Unterstützung in Griechenland und weltweit außerhalb und innerhalb der Knäste.

Auch in der BRD gibt es sie – die kämpfenden, rebbeliereden Gefangenen. Sie lassen sich nicht einschüchtern, sie wehren sich gegen ihre Situation, kämpfen für bessere Haftbedingungen und gegen Knäste. Es ist unsere Aufgabe hier draußen, sie bei diesem Kampf nicht alleine zu lassen.

Kommt deswegen am 27.01.21 um 15 Uhr zum Kottbusser Tor, schließt euch dem internationalen Aufruf für Solidarität mit Koufontinas an und zeigt allen Gefangenen, dass wir in diesen abzielend isolierenden, autoritären Pandemie Zeiten an ihrer Seite sind. Lasst uns gemeinsam für ein besseres Morgen und das Leben kämpfen!

Umpfangreiche Hintergrundinformationen auf Deutsch zu Dimitris Koufontinas, der griechischen Stadtguerilla 17. November, Koufontinas Gefangenenschaft und Solidaritätsaktionen findet ihr bei Enough14 und kontrapolis.info. Für Informationen dazu auf englisch besucht die Seite actforfree.nostate.net.

Siehe auch: Demoaufruf von der Antifaschistischen Koordination 36, AK36

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