[S] Stellungnahme zu den Geschehnissen in Stuttgart-Heslach

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Während beinahe die gesamte Stadt mit der rechten Hetze der „Alternative für Deutschland“ zugepflastert wird, blieb der Stadtteil Heslach im Stuttgarter Süden bislang weitestgehend sauber. Nicht ohne Grund, denn dort befinden sich mehrere linke Projekte und generell ist Heslach ein Viertel, in dem sich auch Menschen mit weniger Geld Wohnraum leisten können und relativ migrantisch geprägt ist. Kurz: Ein Viertel, das in vielem dem widerspricht, wofür die AfD steht.

Am Dienstag vergangener Woche (05.09.2017) versuchte die AfD erstmals in dieser Wahlkampfperiode, ihre Hetze auch in Heslach zu plakatieren. Sie wurden dabei von AntifaschistInnen erfolgreich gestört und es gelang diesen, die AfDler in die Schranken zu weisen und aus dem Viertel zu vertreiben.

Die Rechtspopulisten kehrten am Abend darauf (06.09.2017) offenbar ganz bewusst in den Stadtteil zurück, um mit dem Plakatieren, nur einige Meter entfernt vom Linken Zentrum Lilo Herrmann, erneut den Unmut von HeslacherInnen und AfD-GegnerInnen zu provozieren und auf sich zu ziehen.

Dieses Mal kamen sie in einer größeren Gruppe, welche die Konfrontation mit AntifaschistInnen suchte. Bei der folgenden körperlichen Auseinandersetzung waren der Direktkandidat Dirk Spaniel und Aktivisten der faschistischen „Identitären Bewegung“ vorne mit dabei. Sie setzten mitgebrachte Eisenstangen und Pfefferspray ein und bedrohten Antifas mit einer Schreckschusswaffe. Im Zuge der folgenden Auseinandersetzung schlugen Spaniel und Co mehrfach gezielt auf Köpfe ein und traten am Boden liegende Verletzte. Trotz der offensichtlichen Vorbereitung, dem Überraschungsmoment, der Bewaffnung und Überzahl blieben auch die AfDler und ihre identitären Jungfaschisten nicht unversehrt.

Im Nachgang der Auseinandersetzung heulten sich die Rechtspopulisten um Spaniel bei den Bullen aus, stellen sich im Internet als Opfer zweier Angriffe auf sie dar und gaben in aller Öffentlichkeit zu, sich nicht mehr nach Heslach zu trauen!

Wie nicht anders zu erwarten stellten sich die Bullen unhinterfragt schützend vor die Rechten und sahen den Feind links, so wurden die Rechten trotz Bewaffnung nach der Auseinandersetzung nicht einmal kontrolliert.

Diese Auseinandersetzung ist eine neue Dimension von gewalttätigem Auftreten der AfD in Stuttgart und stellt eine neue Qualität dar.

Während auch schon in der Vergangenheit Identitäre etwa den Einlass bei AfD-Veranstaltungen kontrollierten, ist bisher im Großraum Stuttgart kein Fall bekannt, bei dem bewaffnete AfDler und Identitäre gemeinsam und offenbar gezielt AntifaschistInnen provozierten, um diese zu attackieren.

Es scheint, als würden die Auswirkungen des Rechtsrucks, der bisher deutlich auf parlamentarischer Ebene wahrzunehmen war, nun auch auf der Straße deutlich und spürbar wird.

Die Vorfälle bestärken uns in unserem antifaschistischen Handeln und machen eines deutlich: Die AfD darf nicht salopp als Partei rassistischer Rentner und Freaks verharmlost werden, sondern ist als klarer Feind jeder fortschrittlichen Bewegung und Sammelbecken auch für die extreme Rechte zu benennen.

Antifaschismus muss offensiv und konsequent geführt werden!

Wir rufen alle dazu auf, der AfD und allen anderen Rechten deutlich entgegenzutreten und zwar auf verschiedenen Ebenen – die Wahl der Mittel liegt dabei bei den Menschen selbst. Die Ebene der Auseinandersetzung ist nach dem vorbereiteten und teils gescheiterten Angriff der Rechtspopulisten in Heslach definiert.

Kommt zu der Demo gegen die AfD und den gesellschaftlichen Rechtsruck am 23. September um 13:00 Uhr am Stauffenbergpatz in Stuttgart.

Auch hier wird es einen organisierten Bereich auf der Demo geben.

Weitere Infos findet ihr hier: http://de-de.facebook.com/neinzurafd/

AfD angreifen!

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