Kommuniqué der baggerbesetzenden Person in Lützerath
Nach mehreren Versuchen und Selbstbefreiungen habe ich es gestern geschafft, die Zaunreihen um das Abrissgelände in Lützerath zu überqueren und einen Bagger zu besetzen. Dadurch wurden die Abrissarbeiten für den Rest des Tages beendet. Das Echo aus Reihen der Aktivisti, unterstützenden Personen und Presse hat mir Mut und Kraft gegeben und mich bestätigt, dass mein Kampf gegen Staat, Eigentum und Ausbeutung richtig und gerecht ist.
Mir ist allerdings bei der Berichterstattung aufgefallen, dass faktisch falsch und potenziell schädlich berichtet wurde. Ich verstehe die Hintergründe der Ablehnung von Medienhäusern, korrekt zu gendern. Ich verurteile es aber definitiv, weil niemensch in der freien Presse sich durch materielle Zwänge wie Abo- oder Abnahmezahlen dazu verleiten lassen sollte, nicht-männliche Personen sprachlich auszulassen und zu übergehen, indem sie zum Beispiel von „Aktivisten“ schreiben, wenn männliche Menschen in unserer Bewegung sogar meist in der Unterzahl sind.
Worum es mir hiermit aber konkret geht, ist das inkorrekte Gender-lesen bei Individuen. Ich wurde in der Presse als „Aktivist“ und sogar „Mann“ bezeichnet, was einfach falsch ist. Ich habe glücklicherweise keine Genderdysphorie*, vor allem nicht durch Wortwahl getriggert, also wurde in diesem Fall außer fälschlicher Darstellung kein Schaden angerichtet. Aber andere Menschen in der Bewegung haben Dysphorie und können aus verschiedensten Gründen, zum Beispiel den absolut beschissenen Gesundheitssystemen und Gesetzgebungen, ihr gelesenes Auftreten nicht ihrer Gender-Realität anpassen. Solch faktisch falsche Berichterstattung kann also schnell psychische Schäden anrichten und die Begeisterung über eine gelungene Aktion massiv dämpfen.
Deswegen mein Aufruf an die Presse: Fragt nach, wie Menschen bezeichnet werden, oder noch besser: Schreibt neutral! Sonst verbreitet ihr aus Faulheit oder äußeren, finanziellen Zwängen Falschinformationen und bei aller gespielter Neutralität ist das eigentlich nun wirklich nicht euer Ziel.
Lützi lebt! Alle Dörfer und Wälder bleiben!
Fight the (peace- and gender-)police!
Enough is enough!
*Begrifserklärung Genderdysphorie: Ein unangenehmer Gefühlszustand, der durch die Erinnerung an die Nicht-Identifikation einer Person, mit dem ihr zugewiesenen Gender ausgelöst wird.