Aufruf zur Gedenkdemonstration für die gefallenen Freundinnen Sara, Rojbin, Ronahi am 09.01.2020, 14:30 Uhr Berlin Alexanderplatz
Am 9. Januar 2013 wurden die kurdischen Freiheitskämpferinnen Sakine Cansiz, Leyla Söylemez und Fidan Doğan in Paris ermordet.
Seitdem fahren jedes Jahr Menschen von überall für eine gemeinsame Demonstration um den 09.01. herum nach Paris, um den Freundinnen zu Gedenken. Doch dieses Jahr finden die Aktionen aufgrund der Covid19- Pandemie dezentral in den jeweils eigenen Ländern/Städten statt. Jedes Jahr - nicht nur um die Trauer und Wut zu teilen, sondern viel mehr um die Inspiration, die Kraft und Visionen der Freundinnen in einem gemeinsamen Weg des Widerstands fortzusetzen.
Viele aus der kurdischen Freiheitsbewegung, oder damit Verbundene, kannten Sara, Rojbin und Ronahi auf verschiedene Arten und Weisen. Durch den gemeinsamen Weg des Kampfes weit über Kurdistan hinaus, den Protest im Folterknast in Diyabakir, die Entwicklung der Frauenbewegung, oder aus Geschichten, in denen von ihren Erfahrungen, Schwierigkeiten, aber auch ihren Schritten Richtung Freiheit, ihren unerbittlichen Widerstand erzählt wird. Auch in den 3 Buch-Bänden von Sakine Cansiz, Heval Sara, mit dem Titel "Mein ganzes Leben war ein Kampf" gewährt sie uns einen intimen Einblick in ihr Leben als Frau, Kurdin, Freiheitskämpferin und Mitgründerin der PKK. Über Hoffnung, Widersprüche, Durchhaltevermögen, Schwierigkeiten und die unendliche Liebe zum freien Leben.
Auch heute noch führen Menschen diesen Kampf fort, an den selben Orten - in den Bergen Kurdistans, sowie in der Föderation Nord-Ostsyriens/Rojava, aber auch international, in den Metropolen der kapitalistischen Moderne.
Seit dem 27. Dezember 2020 finden von den politischen Gefangenen in Bakur/Nordkurdistan wieder Hungerstreiks statt. Wie damals gilt es den Geist des Freiheitskampfes zu erhalten und sich nicht vom Feind brechen zu lassen. Sie fordern die Freiheit von Abdullah Öcalan und protestieren gegen die Entrechtung der politischen Gefangenen in türkischen Haftanstalten.
Damals wie heute können wir durch internationale Solidarität den Kampf gegen das faschistische System stärken und zeigen, was Internationalismus für uns bedeutet. Auf allen Ebenen müssen wir versuchen unsere verschiedenen Realitäten zu verstehen, uns besser kennen zu lernen und unsere Kämpfe zu verbinden, dann werden wir auch auf allen Ebenen wachsen, neue Perspektiven und Wege finden, Trauer in Wut und Wut in Widerstand verwandeln. Wir werden fühlen, zu was wir eigentlich fähig sein könnten - dem freien Leben ein Stückchen näher kommend - gemeinsam, voneinander lernend - neue Wege und Berge erklimmend.
Und deshalb kommt gerne, am Samstag um 14:30 zum Alexanderplatz, bzw. erkundigt euch, was in eurer Stadt stattfindet und gedenkt mit uns den drei Freundinnen und allen anderen im Kampf gegen den Faschismus Gefallenen, indem wir ein starkes, internationalistisches Zeichen setzen und uns ein kleines bisschen näher kennen lernen.
Hoch die internationale Solidarität!
Alle zusammen gegen den Faschismus!
Jin Jiyan Azadi!