Kassel Solidarisch - Kampagnenstart

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Kassel solidarisch – Nehmen wir uns die Stadt zurück!

“Mieten runter!”, “Grenzen öffnen!”, “Kassel solidarisch!” Kurz vor dem Beginn der documenta 14 startet die Kampagne für eine solidarische Stadt am 8. Mai mit einer öffentlichen Aktion

In Kassel wurden auf dem Opernplatz, dem Campus der Universität sowie an der Brücke am Weinberg  in der Nacht vom 7. Mai auf den 8. Mai Banner angebracht. “Mieten runter!”, “Grenzen öffnen!”, “Kassel solidarisch!” ist auf ihnen zu lesen. Kurz vor dem Beginn der documenta 14 startet damit die Kampagne für eine solidarische Stadt.

Kassel gilt seit einigen Jahren als eine der dynamischsten Städte Deutschlands. Die nordhessische Stadt modernisiert ihr Stadtbild. Die Universität wächst und vor allem der Immobiliensektor boomt. Kassel wird zum zunehmend lukrativer Standort. Doch nur wenige profitieren von der Entwicklung, während immer mehr Menschen in Kassel an den Rand gedrängt werden. Ganze Stadtviertel werden umstrukturiert und öffentliche Mittel werden gestrichen. Das hat unmittelbare Folgen: Buslinien werden eingestellt, Schwimmbäder und Stadtteilbüchereien geschlossen, es mangelt an Kita-Plätzen. Immer mehr Menschen sind wegen der steigenden Mieten gezwungen umzuziehen oder müssen hinnehmen, dass sich ihr ohnehin knappes Budget weiter schmälert. Von Altersarmut betroffene Rentner*innen werden wegen eingesparter Infrastruktur zunehmend vom sozialen Leben abgeschnitten. Auch für alternative kulturelle Projekte oder soziale Initiativen gibt es immer weniger Freiräume. Dieser Trend müsse im breiteren gesellschaftlichen Kontext verstanden werden, so ein der Initiator*innen der Kampagne: "In der kapitalistischen Gesellschaft erfolgt die Gestaltung von Wohn- und öffentlichem Raum nicht entlang der Bedürfnisse der Vielen. Städte, Häuser und Plätze werden stattdessen Konkurrenzlogik und Gewinninteressen folgend organisiert."

Die Kampagne stellt sich gegen diese Entwicklungen und erobert ein Stück Stadt zurück. „Es gilt zu entscheiden, wie wir gemeinsam leben wollen und dies nicht anderen zu überlassen“ so einer der Aktivist*innen. „Unter einer solidarischen Stadt stellen wir uns eine Stadt vor, die auch offen ist für Menschen, die migrieren oder flüchten. Gegen die europäische Abschottung wollen wir an das Vorbild von Städten wie Barcelona anknüpfen. Kassel sollte Menschen das Kommen ermöglichen, die grad in Lagern in Griechenland und anderswo zur Unbeweglichkeit gezwungen sind.“ Die Kampagne setzt sich für ein Kassel ein, in dem jede*r – unabhängig von Status, Nationalität oder von dem, was der eigene Geldbeutel hergibt – ein Recht hat, mitzuentscheiden wie städtisches Leben gestaltet wird. Die Kampagne versteht sich als Rahmen für Einzelpersonen und Initiativen, die dieses Ziel teilen. An diese richten sich die Initiator*innen mit einem Aufruf zur Selbstgestaltung: „Schaffen wir uns ein Kassel, in dem alle Menschen Bürger*innen dieser Stadt sein können – egal woher sie kommen. Ein Kassel, in dem es bezahlbaren Wohnraum und soziale Infrastruktur für alle gibt. Ein Kassel, in dem alternative Kultur und Lebensweisen Platz haben. Wir laden euch ein, an der Kampagne teilzunehmen und die Stadt selbst in die Hand zu nehmen! Die solidarische Stadt von morgen beginnt heute! Für ein gutes Leben für alle!“.

Kampagne „Kassel solidarisch – Nehmen wir uns die Stadt zurück!“

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