Athen: Intervention bei Kolonos Polizeistation eskaliert
Sepolia und Kolonos sind proletarische Viertel im nordwestlichen Zentrum von Athen. Am 17. November wurde hier eine von mehreren verbotenen Kundgebungen durch die Staatsmacht gewaltsam aufgelöst. Dabei wurden Anwohner*innen bis in ihre Wohnungen verfolgt und zusammengeschlagen, festgenommenen Frauen wurde, wie so oft, auf der zuständigen Polizeistation Kolonos mit Vergewaltigung gedroht. Die Kiezdemo an jenem Tag wurde von linken Gruppen geprägt, die KKE ist in dem Viertel präsent. In der gleichen Nacht berichteten Medien von einem Angriff auf diese Polizeistation von 30 Leuten mit Molotovs; weitere Belege dafür gibt es aber nicht.
Um in diesen Konflikt zu intervenieren und um zum Jahrestag der Ermordung von Alexis den Sicherheitskräften nicht kampflos die Straße zu überlassen, begaben sich heute Nachmittag, 5. Dezember, ungefähr 70 Menschen im Rahmen einer Sponti zur besagten Wache. Ziel war es nicht diese anzugreifen, was durch einen Abstand zu der überraschten Besatzung zum Ausdruck gebracht wurde. Allerdings trafen innerhalb einer Minute vier DIAS Bikes ein, deren acht Beamte, frei von jeder Furcht und jedem Gewissen, begannen den geordneten Abzug der Menge wild anzugreifen.
Die Menschen verteidigten sich mit Knüppeln, Feuerlöschern und Steinen, was laut Presse zum Transport von vier Aggressoren ins Militärhospital 401 führte. Anschließend löste sich die Menge in Luft auf, bevor zahlreiche DELTA Verbände Verhaftungen vornehmen konnten. Zurück blieben Flyer und Beifall spendende Nachbar*innen auf Balkonen.