Die Verlierer sind die Krankenversicherten – Zur Europäischen Gesundheitskarte (EGK)

Erzwungenes Passbild für die Arztbehandlung

Die Verlierer sind die Krankenversicherten – Zur Europäischen Gesundheitskarte (EGK)

10.02.2017

Genötigt durch den Gesetzgeber, auch mit den Erfüllungsgehilfen in den gesetzlichen Krankenkassen, bin ich nun vor die Wahl gestellt meine Zähne verfaulen zu lassen und Schmerzen zu ertragen – oder gegen meinen Willen ein Passbild für meine Europäische Gesundheitskarte einzureichen.

Den heute vereinbarten Zahnarzttermin musste ich kurzerhand wieder absagen, da meine Krankenkasse, die –  Techniker Krankenkasse – mir wie bereits Ende letzten Jahres angekündigt, die Ausstellung einer Einzelfallbestätigung über Leistungsanspruch verweigerte.

Mir wurde heute gegenüber telefonisch geäußert, dass Sie mir aufgrund einer Gesetzesänderung diese Einzelfallbestätigung verweigern dürfe und dies in meinem Fall  auch tun werde. Dies geschah trotz meines Einwandes, dass es sich um akute Zahnschmerzen handelt, die schon mehrere Tage andauern.

Auch ein Gespräch mit der Vorgesetzten der Mitarbeiterin hatte zum Ergebnis, dass ich die Kosten der zahnärztlichen Behandlung im Falle der Inanspruchnahme meines Termins selbst tragen müsse und mir keine Einzelfallbestätigung mehr ausgestellt würde.

Ich bin nach wie vor gegen den Zwang den der Gesetzgeber auf die gesetzlich Krankenversicherten ausgeübt hat und noch weiter ausübt.

Ich wollte - wie viele andere Menschen auch – nicht zum gläsernen Patienten mutieren.

Ich wollte keine Krankenkassenkarte die mit ihrem RFID-Chip berührungslos ausgelesen werden kann. Ich wollte mein Passbild nicht einreichen. Sich gegen gesellschaftliche Missstände wie Datenschutzprobleme zu wenden ist nicht krank.

Es kann sein, dass ich krank werde wenn ich mich dem gesellschaftlichen Zwang durch Gesetzgeber und Krankenkasse beuge.

Denn dann habe ich verloren.

Mein Recht auf informationelle Selbstbestimmung, mein Recht am eigenen Bild und meine Würde. Das verliere ich jetzt.

Ich werde meiner Krankenkasse mein Passbild zusenden müssen

um die nächste ärztliche oder zahnärztliche Behandlung in Anspruch nehmen zu können.

Da stellt sich noch die Frage, wie es denn im Notfall ausgesehen hätte.

Nach einem Unfall – zu Hause, im Auto, durch die Gewalt Dritter, oder in einem anderen Fall.

Hätte man mir gesagt:

„Entweder sie verbluten – oder Sie reichen ihr Passbild ein?

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