[HH] Feuer und Flamme der Polizeiwache 21
Am 28.9.2020 haben wir ein Gruppenfahrzeug der Polizei vor der Wache in der Altonarer Mörkenstraße angezündet. Solidarität mit den 3 von der Parkbank! Solidarität mit der Liebigstraße 34!
Feuer und Flamme der Polizeirevierwache 21
- Solidarität mit den 3 von der Parkbank
- Solidarität mit der Liebigstraße 34
Am 28.9.2020 haben wir ein Gruppenfahrzeug der Polizei vor der Wache in der Altonarer Mörkenstraße angezündet. Der Einsatz der benachbarten Feuerwehr konnte einen Totalschaden nicht verhindern.
In den 10er Jahren agierte die Polizeirevierwache 21 ziemlich ineffektiv gegen aufrührerische, rebellische Aktivitäten in ihrem Revierbereich. Vor dem Wohnhaus des damaligen Bürgermeisters und jetzigen Finanzministers Scholz, welches sich in nahezu unmittelbarer Nachbarschaft zur Wache befindet, gab es mehrere gewalttätige Zusammenkünfte, das Haus wurde mit Farbe beworfen, ein vor dem Haus abgestellter Polizeicontainer wurde demoliert und ein Polizeibus der Bewacher abgefackelt. Im südlichen Arbeitsbereich der Wache 21, in den Straßenzügen Breite Straße, Palmaille, Große Elbstraße, Klopstockstraße, Elbchaussee, wurden wiederholt Immobilienbüros, Wohnhäuser der Upper class, Reedereien (die an Kolonialverbrechen beteiligt waren oder im Urangeschäft tätig sind) angegriffen. Autos der „Deutschen See“ (fischt die Meere leer) und vom „Frischeparadies“ (füllt die Mägen der Reichen) wurden angezündet. Im nahen Ottensen wurde ein Dennsbiosupermarkt geplündert. Und dann pflügte sich während des G20-Gipfels ein Black Block vom Donners-Park bis in die Einkaufsmeile Große Bergstraße nur einige hundert Meter von der Wache entfernt. Hilflos mussten Zivilbeamte mitansehen, wie die Einkaufszone geplättet wurde. In der Nacht waren dann Zivilbeamte der Mörkenwache im nördlichen Reviergebiet unterwegs, ausgerüstet mit Mountainbikes, Pfeffer, Telis etc. In der Arnkielstraße verprügelten sie drei mutmaßliche Barrikadenbauer_innen und nahmen sie fest, wobei sie eine Person tatsächlich in den Kofferraum eines Zivilfahrzeugs zwangen und sich ein Beamter auf den Kofferraumdeckel setzte. Diese brutale Festnahme führte dazu, dass sich eine Anwohnerin bei der Polizei meldete und eine Entführung (!) anzeigte.
Zum Jahrestag der G20 Krawalle brannten Luxusautos in der Rainvilleterasse.
Ein Jahr später waren Zivilbeamte der Revierwache 21, auf dem Altonaer Balkon unterwegs (wahrscheinlich spekulierten sie wegen des Datums, dass es hier zu Aktonen kommen könnte.)
In dieser Nacht, am 8.7.2019, werden sie allerdings in eine Grünfläche an der Meißnerstraße in Eimsbüttel geordert. Hier nahmen sie die 3 Gefährt_innen von einer Parkbank fest und brachten sie in die „zuständige“ Wache in der Troplowitzstraße. Schnell präsentierte der über Jahrzehnte relativ erfolglose Staatsschutz die Festnahme als Megafahndungserfolg gegen militante Linke.
Die zwei zentralen Ziele der Operation, nämlich erstens Licht in die militanten Initiativen zumindest der 10er Jahre zu bringen und zweitens militante Aktionen zukünftig zu unterbinden, wurden allerdings nicht erreicht.
Trotz monatelanger Observation durch das Mobile Einsatzkommando, Abhörmaßnahmen und Überwachung von mehreren Orten durch Kameras konnte der Staatsschutz keine gerichtsverwertbaren Erkenntnisse präsentieren. Sie wissen nicht einmal, was in dieser Nacht passieren sollte. Aber zumindest rächen konnten sie sich an den Festgenommenen, die nun mittlerweile schon 15 Monate in U-Haft sind oder Meldeauflagen haben.
Wir rufen alle auf, am 9.10.2020, dem Tag der geplanten Räumung der Liebigstraße 34 in Friedrichshain/Berlin, mit den Bewohner_innen zu kämpfen, oder vorher Druck aufzubauen. Die Räumungsabsichten sind zentraler Bestandteil einer Befriedung des relativ rebellischen Nordkiezes und sollen perspektivisch die Kämpfe in Berlin für eine solidarische Stadt und gegen die Stadt der Reichen brechen.
Alle Kraft den Bewohner_innen der Liebig 34!
Die 129 Verfahren in Berlin und Athen, Frankfurt/Main, Hamburg, Leipzig, Sachsen/Thüringen blocken.
Wir widmen diese Aktion Olaf Ritzmann, der vor 40 Jahren im August 1980 am Bahnhof Sternschanze von den Bullen, während eines Einsatzes für den Bundestagswahlkampf von F.J. Strauß, vor eine S-Bahn getrieben wurde und im Alter von nur 16 Jahren starb.
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