Versteckte staatliche Überwachungskamera in Bremen demontiert!
Was ist passiert?
Vor kurzem wurde im links-alternativen queer-feministischen Kulturprojekt „p.ara“ in der Bremer Bahnhofsvorstadt Überwachungstechnik der Bullen oder des Geheimdienstes entdeckt, mitgenommen und unschädlich gemacht.
Ziel der Überwachung war offensichtlich der linke Wagenplatz 'Querlenker' auf der gegenüberliegenden Seite der Schienen. Die Kameras zielten direkt auf den Eingang des Wagenplatzes. Seit wann die Maßnahme lief, ist bislang unklar.
Wo?
Die oberen Stockwerke des Hochhauses, in dem sich die Räumlichkeiten des „p.ara“ befinden, stehen offensichtlich leer. Im sechsten Stock des Gebäudes, hinter einer verschlossenen Tür, befand sich der Raum, in dem die Überwachungskameras und andere Gerätschaften aufgestellt waren.
Wer war involviert?
Die Bullen und/oder der Geheimdienst. Zusätzlich hat der Besitzer des Gebäudes, die stadteigene Immobiliengesellschaft 'Immobilien Bremen', der Repressionsbehörde den Raum zur Verfügung gestellt. Auf der Tür war mit Filzstift notiert: 'Raum verschlossen durch Immobilien Bremen' sowie der Name 'Marreck'. Diese Informationen könnten hilfreich sein, Verantwortliche dieser Maßnahme dingfest zu machen.
Was wurde gefunden?
Im Raum befand sich hochwertiges Überwachungsequipment, darunter mehrere Kameras und weitere technische Gerätschaften. Der Aufbau war ans Stromnetz angeschlossen und in Betrieb. Es ist daher davon auszugehen, dass es sich um eine dauerhafte hochauflösende Videoaufzeichnung handelte. Zur Dokumentation wurden Fotografien von der Kamera und dem enormen Objektiv angefertigt (siehe beigefügte Fotos).
Wie?
Mit Lockpicking-Werkzeug wurde sich Zutritt zum Gebäude verschafft. Die Tür zum Überwachungsraum war damit nicht zu öffnen, sodass ein schwerer stumpfer Gegenstand zum Einsatz kam.
Politischer Kommentar:
Die Nutzung eines links-alternativen Raumes zur Überwachung eines anderen links-alternativen Raumes ist eine bodenlose Frechheit. Es zeigt, wie unantastbar sich Repressionsbehörden in Bremen fühlen.
Es wundert nicht, dass linke und subkulturelle Räume im Fokus staatlicher Repression stehen. Unabhängige Räume sind wichtig für linke Bewegungen, damit diese weiter für eine freie und solidarische Gesellschaft streiten können. Sie müssen vor staatlicher Kontrolle und Überwachung geschützt werden.
Die städtische Verwaltung kann nicht als neutrale Behörde betrachtet werden. Es muss davon ausgegangen werden, dass sie grundsätzlich mit Repressionsbehörden kooperiert und dass dies auch auf andere linke und alternative Räume in Bremen Auswirkungen hat.
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Repressionsbehörden ein drängendes Interesse daran haben, den schmerzhaften Verlust ihrer Überwachungstechnik aufzuklären. Allen Beteiligten und Unbeteiligten sei geraten, sich auf mögliche Durchsuchungen vorzubereiten, keine Spekulationen vorzunehmen und keinesfalls mit den Repressionsbehörden zu reden.
Passt auf euch und aufeinander auf!
Wenn wir nicht ohne Überwachung tanzen können, ist es nicht unsere Revolution!
Ergänzungen
2014 KTS Freiburg
In 2014 ist in Freiburg eine etwa 240meter entfernte auf das autonome Zentrum gerichtete Kamera aufgeflogen, die Geschichte erinnert mich vom Setup sehr an diese hier:
https://linksunten.indymedia.org/node/104685
Vielleicht kann jemand ein Foto vom Wagenplatz aus von diesem Gebäude beisteuern für ein gefühl wie weit entfernt diese Kamera stand?