EINIGE GEDANKEN.....über die Demonstration gegen die sogenannte Klima-Abgabe vom 25.04.2015 in Berlin und ihre Hintergründe
Wir haben schon lange keine Demonstration von überwiegend Arbeitern und Angestellten mehr gesehen, welche dermaßen zahlreich und ein stückweit durchaus kämpferisch stattgefunden hat. Leider hatten wir durch die Verbreitung eigener Flugblätter (leider nur ältere Texte, nichts aktuelles zur Demonstration) nur einen Eindruck von dieser Demonstration auf der Strecke und eines Teils der Abschlusskundgebung, aber wir würden mal behaupten, dass es mehr wie die offiziell gemeldeten 15.000 Teilnehmer waren.
In Höhe des Hauptbahnhofs zog sich ein nicht enden wollender Zug von Beschäftigten aus der Braunkohlegewinnung, Verstromung und damit verbundenerGewerke auf der scheinbar viel zu kurz geplanten Demonstrationsstrecke dahin. Die ersten Demonstranten waren offensichtlich schon am Ziel, dem Bundeskanzleramt, angekommen, bevor die letzten den Abmarschpunkt in der Invalidenstraße überhaupt verlassen hatten. Ein Meer von Gewerkschaftsfahnen, insbesondere der IG BCE, IG Metall und Verdi wurden getragen und massenhaft hatten Kollegen ihre Mitgliedschaft in diesen Organisationen durch Jacken, Westen und Hemden deutlich gemacht.
Neben diesen deutlichen Zugehörigkeitshinweisen zu verschiedenen Gewerkschaften, hatten offensichtlich unterschiedliche Betriebsbelegschaften entsprechende einheitliche Kleidung angelegt. Und es machte durchaus den Eindruck, dass hier ganze Belegschaften zusammen demonstrierten.
Es erinnerte einige Kollegen/Genossen aus unserem Kreis durchaus an die riesige Demonstration von November 2003 gegen die Hartz-Gesetze, wenn auch das weitest gehende Fehlen selbstgefertigter Transparente/Plakate, sowie das weitest gehende Fehlen von Parolen und Liedern den positiven Eindruck etwas verwässerte und die Anzahl von hunderttausend Teilnehmern wurde natürlich bei weitem nicht erreicht.
Es kam aber auf alle Fälle eine gewisse Wut und Angespanntheit der Kollegen zum Ausdruck und diese Demonstration war auf alle Fälle sehr laut. Ein ständiger enormer Lärmpegel durch Pfeifen, Tröten und Hörnern, sowie das häufige zünden von Feuerwerkskörpern sorgten für eine enorme Geräuschkulisse. Interessant in diesem Zusammenhang, die totale Zurückhaltung der Polizei beim Zünden von Feuerwerkskörpern. Diese hielt es wohl für klüger die Kollegen gewähren zu lassen, die Stimmung schien uns auch nicht günstig zu sein für einen eventuellen Polizeieinsatz in dieser Angelegenheit. Und es ging auch ohne, dies sollte durchaus von der Öffentlichkeit registriert werden, wenn wieder mal harmlose Böllerei als Vorwand für brutale Polizeieinsätze herhalten muss, aber dies nur nebenbei.
Das Anliegen der Kollegen, welches wir etwas anders formulieren würden als wie es z. B. die IG BCE tut, hätte es auf alle Fälle verdient auf einer längeren Strecke und insbesondere durch bewohntere Gebiete einem größeren Teil, insbesondere der arbeitenden Bevölkerung Berlins, bekannt gemacht zu werden. Die kraftvolle Wirkung der Demonstration und auch die teilweise Wut der demonstrierenden Kollegen hätte vielleicht auch einen Lichtblick für viele arbeitende Menschen dieser Stadt bedeuten können, insbesondere da diese in dem sich selbst feiernden dekadenten Sumpf dieser Stadt in dieser Hinsicht seit diversen Jahren nicht gerade verwöhnt werden.
WAS WOLLEN DIE KOLLEGEN
Sind es wirklich die Klimaabgabe-Pläne der Regierung, welche die Kollegen dermaßen erbost haben. Wir würden mal sagen vordergründig ja, aber im Wesentlichen kann und muss es den Kollegen doch darum gehen durch anständige Arbeit ein vernünftiges Auskommen erreichen zu können und genau dies wurde in diversen Stellungnahmen auch sehr deutlich dargelegt.
Warum sollten die Kollegen sich sozusagen vor jede Dreckschleuder stellen um sie in ihrem Erhalt zu schützen, wenn sie ein Auskommen auch ohne diese hätten. Dessen ungeachtet sind wir aber trotzdem der Meinung, dass die weitere Nutzung von Braun- und Steinkohle durchaus sinnvoll ist und weiter möglich sein muss. Ob es allerdings notwendig ist, aber auch jede unvernünftige Abbaggerung und den Erhalt eines jeden Kohlekraftwerkes zu verteidigen, würden wir dann allerdings auch bezweifeln, aber dazu später mehr.
Was doch aber in erster Linie unsere Kollegen dieser Räume, dieser Sparten umtreibt, ist doch das weitest gehende Fehlen von beruflichen Alternativen wenn diese Ebene wegbrechen sollte. Und diese Sorgen sind doch nur zu berechtigt, davon können doch hunderttausende Kollegen und ihre Familien aus anderen Sparten durchaus ein bitteres Lied singen. Wenn sie nämlich aus Regionen stammen, wo bestimmte industrielle Grundlagen die Haupterwerbsquelle waren und diese weggebrochen sind. Und dies hat ja nun im Wesentlichen etwas mit den hier herrschenden kapitalistischen Verhältnissen zu tun.
Das Bemühen der herrschenden kapitalistischen Klasse dieses Landes die Kraft der Arbeiterklasse zu brechen um sich ihre Herrschaft noch eine Weile zu erhalten, ist doch bei verschiedenen Entwicklungen in diesem Land deutlich spürbar.
Das ist einerseits die Verlagerung wesentlicher Industrieproduktionen in andere (billigere) Staaten, ist aber auch die Bekämpfung einer Weiterentwicklung von Wissenschaft und Technik in diesem Land, um den Widerspruch zwischen Produktionsweise und der privaten Aneignung durch Kapitalisten nicht noch deutlicher zu machen. Funktioniert zwar nicht auf Dauer, aber woher soll die kapitalistische Klasse das wissen. Der Arbeiterklasse dieses Landes macht die Suche der herrschenden Klasse nach Auswegen aus ihrem Dilemma allerdings Probleme genug.
KANN ES IM WESENTLICHEN UM DIE VERHINDERUNG DER KLIMAABGABE-PLÄNE GEHEN, BEI DER SICHERUNG DER EXISTENZ VON ARBEITENDEN MENSCHEN
Die wesentliche Sorge von Menschen in den Braunkohlegebieten, aber auch bei Karstadt oder Opel ist doch die Existenzgrundlage zu verlieren, unter Umständen von den schweinischen Hartz-Gesetzen betroffen zu sein. Wenn es eine vernünftige berufliche Alternative gäbe, wäre doch der Verlust eines Arbeitsplatzes, eventuell ja sogar wegen eines sinnvollen Vorgehens, von vielen Kollegen zu akzeptieren. Was hier aber seit Jahrzehnten tatsächlich stattfindet, ist ein gezielter Abbau von industriellen Kapazitäten. Außerdem findet in diesem Lande eine massive Propaganda gegen moderne zukunftweisende industrielle Produktion und Technik statt, wie man es insbesondere bei der Behandlung der Kernenergie feststellen kann.
Wir wollen die Kollegen, z. B. der Lausitz, hier gar nicht irgendwie vorführen, aber natürlich greift ihr Kampf gegen die Klimaabgabe-Pläne viel zu kurz und hat mit der eigentlichen Notlage vieler Arbeiter und Angestellter nur indirekt zu tun.
Solche Nachlässigkeiten müssen sich aber alle abhängig Beschäftigten dieses Landes selbstkritisch vor Augen halten (uns eingeschlossen), dass hier viel zu wenig gesellschaftlicher Kampf für die Verteidigung von Arbeiterrechten und gesellschaftlichen Fortschritt stattfindet, liegt eben auch in unserer eigenen Verantwortung.
Aber eines kann mit Sicherheit in diesem Zusammenhang festgestellt werden, die Führungsgremien von Gewerkschaften haben in diesen Fragen auf jeden Fall versagt. Ob dies aus Unkenntnis über gesellschaftliche Vorgänge oder aus Verbundenheit mit der herrschenden Klasse zu tun hat, das wird mal so und mal so gewesen sein. Aber das muss sich ändern, entweder aus Einsicht entsprechender Leute oder die teilweise doch sehr deutliche Wut von Kollegen muss als Motor für eine Klärung innergewerkschaftlicher Verhältnisse dienen.
In jedem Fall ist es zwingend und dringend notwendig hier mal ein paar grundsätzliche gesellschaftliche Fragen auf die Tagesordnung zu setzen. Der Funktionärskader, welcher für uns am 25.4. erkennbar war, war weitestgehend konform mit den wütenden Kollegen. Daraus sollte sich doch etwas Vorwärtsweisendes entwickeln lassen.
DAS DILEMMA DER SOGENANNTEN ENERGIEWENDE
Nun hat ja die herrschende Klasse dieses Landes seit einiger Zeit die Maske vollends fallengelassen, bezüglich ihrer Haltung zu einer modernen Form der Energiegewinnung. Durch einen Tsunami und letztendlich durch die Nichtunterweisung von Beschäftigten des Kernkraftwerkes Fukushima in Sicherheitsfragen ist es zu dem Reaktorunglück in Japan gekommen. Dies hat in unserem Land zu einer teils panischen, teils als günstiges Alibi herhaltenden Vorgehensweise für den Stilllegungsplan aller Kernkraftwerke geführt. Wahrscheinlich wegen der zahlreichen Tsunamis, die wir hier zu überstehen haben (EINIGE GEDANKEN.....über den Reaktorunfall in Fukushima).
Was sich aber in dieser Frage immer deutlicher herauskristallisiert, die herrschenden Kreise wissen nicht was sie tun, teilweise nutzen sie diese Situation um die Entwicklung dieses Landes zu stoppen, bzw. sogar zurück zu prügeln. Andererseits haben sie scheinbar aber nicht wirklich einen Plan, und versinken in ihrem selbstangerichteten Chaos. Wieviel Kenntnis und Übersicht man solchen Elementen zutrauen darf, hat ja spätestens die letzte große Wirtschaftskrise aufgezeigt.
Das Bild dessen, was sich für einen halbwegs kritischen Beobachter ergibt, ist chaotisch, dilettantisch, desaströs. Dass der Ausstieg aus der bisherigen Energiegewinnung zum Scheitern verurteilt ist und zum Desaster führt, wird immer deutlicher.
Sei es bei den nötigen Speicherkapazitäten um eine Grundlast absichern zu können.
Sei es bei der Verbringung des Stroms von der Nordsee in weit entfernte Industriegebiete unseres Landes.
Sei es bei der Erhaltung von modernen Gaskraftwerken.
Sei es bezüglich der zunehmenden Sorge von Bevölkerungsteilen wegen der Verschandelung der Natur bzw. krankmachender Auswüchse bei der Errichtung von Windrädern.
Sei es bei der katastrophalen Entwicklung der Energiepreise, insbesondere für Arbeiterhaushalte.
Sei es bei der Überlastung der Netze angrenzender Staaten wegen der schwachsinnigen Regeln bezüglich des Vorrangs sogenannter erneuerbarer Energie.
Allenthalben Chaos, wahnsinnige Belastung insbesondere der breiteren Bevölkerung dieses Landes und scheinbar ein verzweifeltes Unwissen der Verantwortlichen wie sie mit diesem Dilemma verfahren sollen.
WAS HAT DIE CO2-PROBLEMATIK DAMIT ZU TUN
Ein Nebenschauplatz oben genannter Problematik ist die Frage der CO2-Belastung und der Verpflichtungen, welche die Führung dieses Landes in dieser Frage international eingegangen ist.
Wenn man der Argumentation folgen würde, dass die CO2-Belastung unbedingt gesenkt werden muss, dann ergibt sich ja automatisch die Frage, wieso man auf eine Form der Energiegewinnung mit Gewalt verzichten will, welche eine solche Belastung nicht hervorruft, wie dies bei der Kernenergie der Fall ist.
Da befindet man sich aber in der Zwickmühle, weil ja die schlimme Kernenergie, zumindest in diesem einen Land, unbedingt abgeschafft werden muss. Zwar ohne logische Erklärung, aber es muss eben sein. Da ja aber auf Grund irrwitziger Regelung des EEG moderne Gaskraftwerke ebenfalls immer weniger zur Verfügung stehen, weil sie nicht wirtschaftlich betrieben werden können, konzentriert sich die Erhaltung der Grundlast immer stärker auf Kohlekraftwerke, welche bekannter Weise einen hohen CO2-Ausstoss haben.
Ein kleines Beispiel dafür wie chaotisch und irrwitzig die Verhältnisse derzeit in dieser Angelegenheit sind. Und es wird noch dramatischer in diesem Land werden, wenn wir dies nicht bald stoppen.
KANN DIE FORDERUNG NACH RÜCKNAHME DER KLIMAABGABE-PLÄNE SICHERHEIT FÜR DIE BETROFFENEN KOLLEGEN BRINGEN
Mit Sicherheit nicht, „Sichere und bezahlbare Stromversorgung mit Braunkohle, als Partner der Erneuerbaren“ ist als gewerkschaftliche Losung entweder dumm oder ein Betrugsversuch. Sichere und für die Mehrheit der Bevölkerung bezahlbare Stromversorgung wird es mit ausschließlich oder vorrangig erneuerbarer Energie nicht geben und gerade in der IG BCE gab es dazu zeitweise eine andere Haltung.
Die Kollegen in der Lausitz, in Brandenburg insgesamt, in Sachsen und NRW, aber letzten Endes wir Kollegen im gesamten Land werden nicht umhin kommen, die notwendigen gewerkschaftlichen und politischen Kämpfe zu führen. Wenn wir Sicherheit für unsere Arbeitsplätze und für unser Leben wollen, wenn wir wollen, dass unsere Kinder und Kindeskinder ein vernünftiges Leben führen können, werden wir die notwendigen Auseinandersetzungen führen müssen.
Mit den gewerkschaftlichen Strukturen sieht es ja zurzeit etwas tragisch aus. Die Zusammensetzung in der Demonstration machte auf uns aber den Eindruck, dass in den Betrieben noch eine gewisse Einheit, ein gewisser Kampfeswille vorhanden ist, zumindest in einigen der Betriebe, die sich bei der Gelegenheit dargestellt haben.
Vielleicht kann das ein Anfang sein, um hier wieder aus der Defensive herauszukommen. Starke betriebliche Gruppen, gewerkschaftliche Verbände bilden, mit diesen Einfluss nehmen auf die in Teilen eher rückständige Gewerkschaftsnomenklatura, ein Weg, der erfolgreich sein könnte.
Etwas merkwürdig berührt waren wir, von dem scheinbar gänzlichen Fehlen der vielen politischen Organisationen und Gruppen, welche doch sonst in der Regel im Umfeld von gewerkschaftlichen Demonstrationen oder Kundgebungen in Erscheinung treten, aber vielleicht haben wir die Genossen/ Kollegen ja nur nicht bemerkt, das wäre allerdings schon erstaunlich.
Tausende zu recht um ihre Arbeitsplätze besorgte Werktätige nicht wichtig zu nehmen, wäre schon bedenklich. Zumal sich zahlreiche Kollegen aus Gebieten angekündigt hatten, die man durchaus als Gebiete ansehen kann, auf welche diese obskure sogenannte Pegida ein Augenmerk hat.
K. Lehmann 27.04.2015
Ergänzungen
Das mit der Kernkraft
Das mit der Kernkraft solltest du zumindest nochmal überdenken ... zig verstrahlte menschen und tiere, sollten da hilfreich sein. Unbewohnbare landstriche könnten auch dabei helfen .....
Keine Demo von Arbeitern für Arbeiter
sondern eine Demo von Gewerkschaften für die Kapitalisten.
lauter lügen
Auch wenn ich den Ansatz gut finde, auch mal andere Sichtweisen auf den Konflikt zur Sprache kommen zu lassen, so trieft dieser Artikel nur so vor lauter Halbwahrheiten, bis hin zu Lügen.
Daher ihn hier unkommentiert stehen zu lassen wäre falsch - ihn zu verstecken allerdings ebenso.
Indymedia heißt selber machen und daher hier eine kurze Antwort auf einige im Artikel aufgeworfenen Halbwahrheiten und Lügen:
Der Autor schreibt:
"Das Bild dessen, was sich für einen halbwegs kritischen Beobachter ergibt, ist chaotisch, dilettantisch, desaströs. Dass der Ausstieg aus der bisherigen Energiegewinnung zum Scheitern verurteilt ist und zum Desaster führt, wird immer deutlicher.
Sei es bei den nötigen Speicherkapazitäten um eine Grundlast absichern zu können.
Sei es bei der Verbringung des Stroms von der Nordsee in weit entfernte Industriegebiete unseres Landes.
Sei es bei der Erhaltung von modernen Gaskraftwerken.
Sei es bezüglich der zunehmenden Sorge von Bevölkerungsteilen wegen der Verschandelung der Natur bzw. krankmachender Auswüchse bei der Errichtung von Windrädern.
Sei es bei der katastrophalen Entwicklung der Energiepreise, insbesondere für Arbeiterhaushalte.
Sei es bei der Überlastung der Netze angrenzender Staaten wegen der schwachsinnigen Regeln bezüglich des Vorrangs sogenannter erneuerbarer Energie."
Die "nötigen Speicherkapazitäten" werden als erstes Argument angeführt, warum die Energiewende nicht klappen könnte. Dies ist eine unbelegte Behauptung, die zwar von vielen geteilt wird, jedoch gibt es auch Konzepte, die ohne solche Speicherkapazitäten auskommen. Welches Konzept sich durchsetzen wird ist noch überhaupt nicht abzusehen und wird in einem kapitalistischen System wohl rein nach Geldbeutel entschieden. Als Alternativen seien genannt: Transeuropäisches Energienetz, Power-to-Gas
Das zweite Argument, die Verbringung des Stroms von Nordsee in weit entfernte Industriegebiete, ist eins von der herrschenden Klasse eingebrachtes Argument, welches sich auch nur an deren Interessen orientiert. Warum sollte es uns interessieren? Eine dezentrale Energiegewinnung stellt hier das alternative Konzept dar, welches gerade von Erneuerbaren-Energien-VertreterInnen immer wieder hervorgebracht wird. Nur weil die Bayern keine Windräder haben wollen müssen wir also Strom durchs ganze Land schippern?
Die "Erhaltung moderner Gaskraftwerke" sind ebenfalls kein Argument: Auch wenn Gaskraftwerke für eine Übergangslösung gebraucht werden sind sie kein Argument an sich. Sie um ihrer Selbst Willen zu erhalten ist schwachsinn. Ironischerweise steht aber gerade der Erhalt von Braunkohlekraftwerken in einem kapitalistischen System dem Erhalt von Gaskraftwerken gegenüber - die Demonstration kämpfte also eher für den Abbau von Gaskraftwerken. Denn Letztere können wirtschaftlich nicht mit den alten Braunkohlemeilern mithalten und werden deswegen abgeschaltet.
Das Argument der Verschandelung der Natur bzw. krankmachender Auswüchse der Errichtung der Windräder ist ein reines Strohargument: Braunkohle kann nicht ohne immense Verschandelung der Natur stattfinden. Gegen Braunkohlemeiler sind Windräder geradezu ästhetisch wunderbar und längst nicht so eingreifend wie der Braunkohleabbau, für den ganze Dörfer und Kleinstädte von der Erdfläche verschwinden. Ebenso sind die Abgase der Braunkohle direkt und indirekt gesundheitsschädlich. Gegen Braunkohle sind Erneuerbare Energien daher eher zu vernachlässigen.
Die Energiepreise wiederum steigen nicht durch erneuerbare Energien sondern sind seit einigen Jahren durch selbige sogar gesunken. Es gibt keine billigere Energie als Windkraft und Solarenergie deckelt seit einigen Jahren den Strompreis zu Spitzenzeiten. Durch erneuerbare Energien sind die Strompreise bisher sogar eher gebremst worden anstelle zu explodieren. Mit der weiteren absehbaren Entwicklung von Preisen für Solarmodule werden selbige auch für untere Einkommensschichten zu einer direkten Alternative zur Abhängigkeit von Stromversorgern und somit ebenfalls eher eine Preisbremse bis hin zur drastischen Verbilligung der Energiepreise. Warum die Energiepreise trotzdem steigen hat viel mehr andere Faktoren zugrunde liegen wie die direkte Subvention von großen Stromabnehmern durch private Haushalte. Dies ist aber nicht den Erneuerbaren Energien geschuldet sondern einzig und allein einem Gesetz welches dies vorschreibt.
Und zuletzt kommt die Netzstabilität, welche ein Witz als Argument ist. Ja, es wird sogar das Netz angrenzender Staaten genannt, damit der Widerspruch nicht zu offensichtlich wird. Wenn ein Großkraftwerk ausfällt wie bspw. ein Kohlekraftwerk oder ein Atomkraftwerk, ist die Netzstabilität um einiges mehr gefährdet als durch erneuerbare Energien, welche gut vorhersagbar sind. Dies hat in Deutschland zuletzt die partielle Sonnenfinsternis gezeigt.
Es ist auch kein Chaos welches bei den Herrschenden vorherrscht, wie sie die erneuerbaren Energien umsetzen können. Es geht längst in die andere Richtung der Herrschenden: Die erneuerbaren Energien setzen sich gegen alle Unkenrufe durch:
Sie sind sauberer, billiger, sicherer, schaffen mehr Arbeitsplätze etc.
Nur die gewaltigen Gewinne für die Konzerne werden mit erneuerbaren Energien nicht aufrecht zu erhalten sein. Daher ist es das Ziel der konservativen Regierung, der Konzerne und der ihr angegliederten Gruppen, die erneuerbaren Energien zu stoppen. Da dieser Zug aber längst abgefahren ist und sie nicht mehr aufhaltbar sind wird versucht, sie zumindest so lange es geht hinaus zu zögern. Das sämtliche Kosten durch diesen Verschleppungsprozess der arbeitenden Bevölkerung aufgeladen wird ist eine Binsenweisheit. Wir leben im Zeitalter des Neoliberalismus und dort ist die Privatisierung von Gewinnen und Vergesellschaftung von Kosten das Grundprogramm, welches auch bei der Verschleppung der Energiewende als Basis dient. Dies anzugreifen wäre ein lohnendes Ziel. Das die bürokratischen Gewerkschaften teils aus Korruption, teils aus Schwäche, sich aber lieber vor den Karren der Konzerne spannen lassen ist nicht neu und absehbar. Für eine starke gewerkschaftliche Bewegung in Deutschland müsste zunächst die Gewerkschaft an sich angegriffen werden. Ob die Unterstützung derselben korrupten Kader dabei erfolgsversprechend ist wage ich stark zu bezweifeln.
Zu dem Müll über Atomkraftwerke und deren angeblicher Reduzierung des CO2-Ausstoßes brauche ich mich wohl nicht zu äußern, schießt der Autor sich damit doch selbst ins Abseits. Die Lügen der Atomlobby wurden ja zu genüge widerlegt und es sieht nicht so aus, als ob die seit 20 Jahren angekündigte Rennaisance der Atomkraft privatwirtschaftlich jemals wieder durchsetzbar ist.
Antwort an Indyaner
Es fällt uns teilweise etwas schwer Deiner Argumentation zu folgen, sie wirkt teilweise krude und unverständlich auf uns. Aber vielleicht liegt das ja auch an uns, wir werden auf jeden Fall mal versuchen die von Dir angeführten Punkte angemessen aufzugreifen.
Die von Dir in die Debatte gebrachte Power -To- Gas-Technologie ist eine unausgewogene und von interessierter Seite hochgepuschte Methode, welche nur im geringen Umfang bisher in der Praxis angewendet wurde. Mal abgesehen davon, dass es den Quatsch noch quätscher macht, wenn hier mit den wildesten Umformungen versucht wird irgendwie eine Versorgung zu erreichen, welche durch die bestehenden ausgereiften Kraftwerksformen (Kohle, Gas, Atom) doch seit Jahrzehnten problemlos erreicht wurden. Selbst in Öko-Kreisen ist diese Methode ja äußerst umstritten und es könnte ja durchaus interessant werden, wenn die Weltuntergangsverkünder aus der Anti-Kernenergie-Bewegung auf die Weltuntergangsverkünder durch die CO2-Belastung stoßen, wegen der CO2-Belastung bei bestimmten Verfahren der Power-To- Gas-Methode. Fakt ist jedenfalls, diese Kräfte haben zur Zeit keine nennenswerte Möglichkeit der Speicherung vorzuweisen, obwohl es ja durchaus schon jetzt dramatische Situationen in der Stromversorgung unter anderem wegen erheblicher weggebrochener Kraftwerksleistung gibt.
Fakt ist ebenfalls, dass die herrschende Klasse verlogen ist und versucht den Menschen Sand in die Augen zu streuen. Für uns sieht es sehr danach aus, dass diese Blase in nicht allzu ferner Zukunft platzen wird, genauso wie die Blase welche bei der letzten Wirtschaftskrise geplatzt ist.
Bezüglich der Windräder in Bayern und einer Stromtrasse von der Nordsee dorthin. Würdest Du tatsächlich befürworten, dass die Landfläche in Bayern mit Windrädern zugepflastert wird und dann immer noch in Frage steht, ob das den Strombedarf decken kann, insbesondere wenn man über keine Speicher verfügt. Wir sind im Übrigen auch nicht der Meinung das Stromtrassen für diese Zwecke verlegt werden sollten. Die Versorgung sollte sinnvollerweise wirklich dezentral erfolgen, nämlich durch die altbewährten Kraftwerke und deren Weiterentwicklung.
Deine Ausführungen im weiteren über Gaskraftwerke und Braunkohlekraftwerke versstehen wir nicht, sorry. Können wir leider nichts zu sagen.
Das Braunkohleabbau auch Folgeerscheinungen hat, haben wir ja nicht bestritten. Dass aber der Bevölkerung hier schweineteure neue Methoden der Energieerzeugung aufgedrückt werden, weil das angeblich so natürlich und gesund ist und unter dem Strich findet tatsächlich dann teilweise eine enorme gesundheitliche Gefährdung der Bevölkerung auf den verschiedensten Ebenen statt, ist schon empörend.
So manches wichtige Industrie- oder Verkehrsprojekt wurde verhindert oder zumindest behindert, weil irgendein wichtiger Wald-und Wiesenhamster dort rumgekrochen ist, an Deinen „ästhetischen wunderbaren“ Windrädern gehen zehntausende Tiere insbesondere Vögel zu Grunde ohne dass dies irgendeinen Öko-Aktivisten hinter dem Ofen hervor lockt. Wir glauben Dir Deine Begeisterung auch nicht, Du bist sicher nicht in solcher Form von dem Irrsinn der Verspargelung unserer Landschaft betroffen, der inzwischen so viele Menschen in unserem Land betrifft.
Bei Deinen weiteren Ausführungen fragen wir uns in welchem Land Du eigentlich lebst, bzw. wer Deine Energiekosten für Dich bezahlt. Jeder, der hier Energie verbraucht und dies auch bezahlen muss, weiß, dass seitdem sich der ökologische Wahnsinn hier Bahn bricht, sich die Energiepreise teilweise mehr als verdoppelt haben.Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich, aber in jedem Fall deutlich. Darüber hinaus macht sich diese Teuerung selbstverständlich in allen anderen Lebensbereichen ebenfalls gravierend bemerkbar. Dies einfach beiseite zu schieben, bedeutet entweder ziemlich ignorant zu sein oder sich in einer gesellschaftlichen Stellung zu befinden, in der man davon gar nichts merkt. Für die zunehmende Armut in diesem Land, für massenhafte Energiesperrungen in Privathaushalten und für explodierende Mieten sind jedenfalls gestiegene Energiekosten und der ganze damit einhergehende Ökowahnsinn ein wesentlicher Faktor und das Erkennen auch immer mehr Menschen.
Deine Anmerkung bezgl. der Netzstabilität in unseren Nachbarstaaten möchten wir folgendermaßen kommentieren. Im Außenministerium der Tschechischen Republik beispielsweise ist extra ein Sonderbotschafter für Energiesicherheit installiert worden. Hintergrund für diese Maßnahme ist, das es bei der chaotischen Vorgehensweise der Stromerzeugung in Deutschland dazu kommt, dass extreme zeitweilige Stromüberschüsse in die Netze der Nachbarstaaten drücken. Dies führt dazu, dass diese Staaten sämtliche Sicherheitsstandards für ihre eigenen Stromnetze zurückfahren müssen, um dem ökoverliebten Deutschland aus den Schweinen zu helfen. Das bedeutet, dass sowohl die Tschechische Republik, aber auch andere Nachbarstaaten diverse Male an Blackouts vorbeigeschrammt sind, weil in Deutschland aus wirren, logisch nicht nachvollziehbaren Gründen Experimente mit der Energieversorgung betrieben werden. Dies ist ein weiteres Verbrechen neben dem Verbrechen die wirtschaftlichen Grundlagen dieses Staates zu zerstören. Soviel dazu, dass unsere Argumentation in dieser Frage ein Witz ist.
Du wirfst da immer so merkwürdig mit Begriffen wie Kapitalisten, Herrschenden um Dich und versuchst da einen Gegensatz von Ökobewegung und herrschender Klasse dieses Landes darzustellen. Diesen Gegensatz gibt es offensichtlich nicht, hat es auch nur früher mit Teilen der Herrschenden gegeben, heute bildet ihr sozusagen eine monolithische Einheit im Kampf gegen eine Weiterentwicklung von Wissenschaft, Technik und Gesellschaft. Die Regierung, alle staatstragenden Parteien, auch diverse als Linke sich verstehende Parteien und auch die Nazis dieses Landes sind stramm ökoorientiert, fast die gesamten Medien stoßen in das gleiche Horn, irgendwelche Ausreißer dienen dazu doch etwas den Schein zu wahren. Ein erheblicher Teil, insbesondere der arbeitenden Bevölkerung, steht da und staunt über die scheinbar gleichgeschaltete Medienlandschaft und sieht wie ihm immer mehr die Existenzgrundlage in diesem Land entzogen wird.
Wir können uns irgendwie nicht vorstellen, dass Du ein Linker bist, obwohl Du versuchst den Anschein zu erwecken. Sprache ist verräterisch, wer davon spricht es „müsste zunächst die Gewerkschaft an sich angegriffen werden“ um eine starke gemeinschaftliche Bewegung in Deutschland zu schaffen, entlarvt sich selbst. Obwohl wir eine erhebliche Kritik gegen Teile des Gewerkschaftsapparates haben, würde uns im Traum nicht einfallen so etwas zu denken oder zu formulieren. Für einen Linken ist klar, es gibt die organisierten Kollegen und es gibt den Funktionärsapparat, Dir scheint so etwas wie Gewerkschaft völlig fremd zu sein.
Und um in der Reihenfolge deines Textes zu bleiben, dass erneuerbare Energien „gut vorhersagbar sind“ meinst Du doch nicht ernsthaft, oder doch. Und unseres Wissens wird von Kernkraftwerken kein CO2 ausgestoßen um dies mit Deinem Text abzuschließen.
Worum Du Dich allerdings in Deinem Text herumgedrückt hast, ist eine Erklärung dafür, warum dieser ganze Wahnsinn in Bezug auf Energieerzeugung hier eigentlich stattfinden muss. Mit keinem Wort erklärst Du warum dieser ganze wirre und ruinöse Weg der sogenannten Energiewende angeblich gegangen werden muss. Wir hatten und haben gut funktionierende und weitestgehend sichere Kraftwerke verschiedener Formen. Warum muss dieser gesellschaftliche Reichtum und diese halbwegs preiswerte in jedem Fall aber sichere Energieversorgung auf den Müll geschmissen werden. Wir vermuten mal, Du hast tatsächlich Angst vor einem Tsunami.
K. Lehmann für das Einige- Gedanken –Kollektiv 28.4.2015
noch mehr lügen
War ja klar, dass es weitere Lügengebilde gibt, inklusive der Angriffe persönlicher Art, dass es sich bei mir nicht um einen "Linken" handele.
Natürlich entlarve ich mich da durch meine "Sprache", die ja so sehr von dir gepachtet wurde, dass du entscheiden kannst, wer ich bin und wovon ich rede.
Ebenso wie deine Lüge, dass ich die steigenden Energiepreise leugnen würde. Wer sich durch solcherart Argumentation selbst entlarvt sei einer dritten lesenden Person selbst überlassen.
Deine Lügen dennoch nicht unwidersprochen stehen zu lassen kann ich mich nicht erwehren:
Zunächst deine abschließende Lüge bezüglich der CO2-freien Atomenergie: Atomenergie ist nicht CO2 frei. Sie verschlingt inzwischen beim Abbau des Uranerzes einiges an CO2 - welches dir an anderer Stelle aber egal war. Allerdings ist das freigesetzte CO2 dabei tatsächlich eher ein nebensächliches Problem.
Und ja, ich habe tatsächlich Angst vor Tsunamis. Auch wenn du mich damit lächerlich machen wolltest. Liegt wohl daran, dass ich mich auch mit Menschen auf anderen Teilen der Erde solidarisch fühle. (Es sei dir gesagt: Es gab tatsächlich einige Tsunamis in den letzten Jahren und das ist nie lustig und auch keine Verschwörungstheorie oder Erfindung der Medien. Menschen verlieren dabei ihr Zuhause und teilweise auch direkt ihr Leben.) Aber auch vor steigendem Meeresspiegel, Erdbeben unter AKWs, Geldgeilheit der Konzerne und damit verbundenen "Einsparungen" bei Erneuerungen von AKW-Sicherheitstechnik etc.
Daher habe ich auch etwas gegen Kohle- und Uranabbau, die mit rücksichtslosen Methoden durchgeführt werden und reale Menschenleben kosten. Lieber teurere Energie als das für meinen Fernseher Menschen sterben müssen.
So verschließe ich auch nicht meine Augen vor all den Problemen, die mit der bisherigen konventionellen Energiegewinnung zu tun haben - auch abseits eines Klimawandels oder SuperduperGAU.
Wenn du den Widerspruch zwischen Herrschender Klasse und dezentralen Erneuerbaren Energien nicht sehen willst ist dir das freigestellt. Es ist jedoch Fakt, dass die herrschende Klasse schon seit einiger Zeit (so ca. 30 Jahre) versucht, den Vormarsch erneuerbarer Energien aufzuhalten. Ob du das sehen willst oder nicht. Es ist jedenfalls nicht die Liebe zur Arbeiterklasse, warum RWE an den Kohlekraftwerken zwanghaft festhält.
Für die steigenden Energiepreise sind jedenfalls nicht irgendwelche "Ökos" verantwortlich. Glaubst du im Ernst, die Kapitalisten würden die Energie billiger machen, wenn wieder mehr Kohle verbrannt wird und Atomenergie weiterhin als Stütze angesehen wird? Die Energiepreise sind in den letzten Jahrzehnten stetig gestiegen und es gab einen deutlichen Dämpfer durch erneuerbare Energien. Diese Dämpfer sind jedoch - o Wunder - nicht an die privaten Haushalte weitergegeben worden. Im Gegenteil werden sie zur Kasse gebeten, um der Industrie und kapitalistischen Betrieben sogenannte Ausnahmeregelungen zu ermöglichen. Eine klassische Umverteilung von Unten nach Oben mit der (von DGB-Gewerkschaften unterstützten) Legitimierung nach Standort-Logik. Das ist Systembedingt und hat nichts damit zu tun, in welcher Form die Energie gewonnen wird. Nennt sich Kapitalismus.
Das die Gewerkschaften in Deutschland - ich schrieb extra von den bürokratischen Gewerkschaften um kleine, anders funktionierende Gewerkschaften auszunehmen - eher Teil des Problems als zu ihrer Lösung beitragen ist ein Standpunkt, den ich vertrete. Wenn Gewerkschaftsfunktionäre gleichzeitig auch in Aufsichtsräten sitzen und dafür immens hohe Gelder von Seiten der Kapitalisten bekommen so sehe ich einen Interessenskonflikt, der eben genau zu solchen Demonstrationen wie der von dir bejubelten führt. Das ist ein Problem, welches es anzugehen gilt, wenn hierzulande wieder eine Gewerkschaftsbewegung aktiv werden will, die sich wirklich für die ArbeiterInnen einsetzt. Ob du mich daher als "Links" einordnest oder nicht ist mir dabei schnurzpiepegal. Der Begriff ist eh so verwässert, dass er spätestens seit der Partei "Die Linke" nicht mehr ernst genommen werden kann.
Die "Verspargelung der Landschaft" ist eine objektiv nicht bewertbare ästhetische Frage. Mich stören Windräder und Solarpanels nicht. Ich bin aber auch in einer Gegend geboren worden, in der ständig die Schlote der Kohlekraftwerke laufen und habe die Kohleabbaugebiete in Deutschland mit eigenen Augen gesehen. Daher empfinde ich solche Argumente als vorgeschoben bis lächerlich. Du machst dir um Vögel sorgen, die durch Windräder sterben? Im Vergleich zu Kohleenergie ist das lächerlich. Lieber Verspargelung als Vertreibung ganzer Dörfer, Städte und Wälder, sowie ständiger Vergiftung durch die von dir gepriesenen Kraftwerke. Für mich stehen Windkraftwerke für eine neue Form der Energiegewinnung, mit der viel weniger Probleme zusammenhängen als mit Kohlekraftwerken etc. Die letzten Jahre habe ich überdies in einer Gegend gewohnt, in der Windräder zu dem alltäglichen Bild gehören und daher muss ich sagen: Ja, stört mich nicht. Nicht einmal nahe dran wohnen stört mich. Ebensowenig wie Handymasten - obwohl ich selbst nicht einmal ein Handy nutze. Lieber Windkraft vor der Haustüre als das für meinen Fernseher Menschen in Kolumbien ihr Leben lassen müssen. Sklavenarbeit mag zwar billig sein, ist aber für mich ethisch nicht vertretbar. Doch das erfordert über den Tellerrand schauen und sich auch solidarisch zeigen mit Menschen, die nicht in der selben Lohnkathegorie und im selben Land tätig sind.
Daher lieber ein Solarpanel auf dem Dach oder Balkon, als weiterhin auf Kosten von Menschenleben "billige" Energie zu verballern. Ein Panel zu 100Wpk ist inzwischen für unter hundert Euro zu haben. Mit 300-500Wpk lässt sich inzwischen locker der eigene Strombedarf über große Zeit des Jahres decken. Kosten also nicht mehr zigtausende Euro, sondern für knapp 500 Euro hast du bereits ausgesorgt. Frag mal im nächsten Bauwagenplatz an, da hat fast jeder inzwischen seine eigenen Kraftwerke und kann dir eigene Erfahrungen schildern. Und das sind nicht gerade Leute, die dafür berühmt sind, zuviel Kohle zu verdienen. Ein Kohlekraftwerk dagegen kann nur von Großkapitalisten gebaut werden. Eine Emanzipation von der Herrschaft durch Energiekonzerne ist also für ArbeiterInnen dadurch nicht zu erreichen. Mit Eigenbau (eigenes Haus oder Balkon) oder der Teilhabe an einer Energiegenossenschaft (gerade für Mieter sich anbietend) allerdings schon. Daher sind Erneuerbare Energien eben sehr wohl ein wichtiger Schritt Richtung emanzipierte Gesellschaft.
Wie du es auch drehst und wendest: aus emanzipativer Sicht ist mit Kohle- und Atomenergie nichts zu gewinnen. Weder für die Menschen hier noch weltweit. Erneuerbare Energien versprechen dagegen einiges - auch wenn noch nicht alle Probleme gelöst sind. Oder möchtest du das nicht und lieber in Abhängigkeit von RWE, EOn und Co bleiben?
Weitere und letzte Antwort an Indyaner
Für jemanden, der permanent andere Menschen der Lüge bezichtigt, dies aber doch nicht belegen kann, bist Du aber ganz schön empfindlich.
Du bestätigst unseren Standpunkt für einen halbwegs kritischen und interessierten Leser weitaus mehr als wie Du glücklicherweise selbst merkst. Deshalb denken wir, dass unser Artikel, Deine Kritiken und unsere Antworten darauf einen guten Eindruck darüber vermitteln, wo Du und wir gesellschaftlich stehen und wie sich die behandelte Problematik objektiv darstellt.
Dessen ungeachtet können wir es uns dennoch nicht verkneifen noch einige wenige kurze Anmerkungen zu machen.
Das spannendste an Deiner zweiten Kritik ist ja eigentlich das, woran Du umfangreich und geflissentlich vorbeischreibst. Die fehlenden Speichermöglichkeiten sind Dir ja nun plötzlich keine Silbe mehr wert. Und das Chaos und die Gefahren, welche die kriminellen Energieexperimente Deutschlands in den Stromnetzen unserer Nachbarstaaten hervorrufen, ebenfalls nicht.
Dein Satz zu den Gewerkschaften war folgendermaßen:
„ Das die bürokratischen Gewerkschaften teils aus Korruption, teils aus Schwäche, sich aber lieber vor den Karren der Konzerne spannen lassen, ist nicht neu und absehbar. Für eine starke gewerkschaftliche Bewegung in Deutschland müsste zunächst die Gewerkschaft an sich angegriffen werden.“
Keine Unterscheidung zwischen organisierten Kollegen und dem Teil der Funktionäre, welcher sich übel verhält, das ist Fakt und würde in dieser Form niemals von einem sich als Linken begreifenden Menschen geäußert werden.
Dazu passend Deine Äußerung der Begriff „Links“ sei verwässert. Wie kann ein Begriff, der eine eindeutige politische Zuordnung hat, der darauf beruht, dass wer links ist, sich gegen die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen einsetzt, wie kann solch ein Begriff verwässert sein.
Es gibt Linke, es gibt Pseudolinke, es gibt bürgerliche und unpolitische Menschen und es gibt rechte Elemente. Ein Linker bist Du offensichtlich nicht, warum Du trotzdem so krampfhaft diesen Eindruck zu erwecken versuchst, wissen wir nicht, ist aber letzten Endes auch egal.
K. Lehmann für das Einige-Gedanken-Kollektiv 30.04.2015
*seufz*
inzwischen liest eh keiner mehr mit außer uns:
du schreibst, dass du dich als linker siehst und definierst das als jemand der gegen die ausbeutung des menschen durch den menschen ist.
Mit keinem Wort bist du aber auf die Ausbeutung durch die Kohleindustrie eingegangen. Ebensowenig auf die Ausbeutung durch die Atomindustrie. Stattdessen schlägst du vor, dass sie das Allheilmittel sein sollen. Bezichtigst andere aber als "Nicht-Links"...
Keine Unterscheidung zwischen organisierten Kollegen und Funktionären wirfst du mir vor. Zurecht:
Es macht in meinen Augen keinen Sinn, dort zu differenzieren, wenn es um die Funktion der DGB-Gewerkschaften geht. Sie spielen nunmal keine Rolle solange sie sich nicht gegen Funktionäre wehren. Gerade auf dieser Demonstration konnte ja von kritischer Teilnahme keine Rede sein - selbst du feierst ja die DGB-Position ab, dir geht sie sogar noch nicht weit genug. Damit schieße ich nicht gegen die organisierten Kollegen, sondern gegen deren Organisationsform. Es macht imho ja auch keinen Sinn, sich in der Linkspartei zu engagieren.
Die fehlende Speichermöglichkeit siehst nur du. Warum sollte ich darauf eingehen? Es ist KEINE Alternative, auf erneuerbare Energien zu verzichten und sich stattdessen in Abhängigkeit der Kohle- und Atomindustrie wohl zu fühlen. Du betreibst hier Augenwischerei, wenn du ein technisches Problem vorschiebst. König Sachzwang halt. Typisch deutsche Argumentation. Zieht aber bei mir nicht, weil sie zu größtenteilen des Jahres und weltweit betrachtet schon jetzt keine Rolle mehr spielt. Die großen Speicherreserven braucht die Industrie, nicht der Privathaushalt. Für den gibts jetzt schon Bleibatterien und Gaskraftwerke. Die sind tatsächlich das kleinere Übel - Übergangsweise, bis bessere Speichermethoden da sind. Und wenn es nach Leuten wie dir gegangen wäre würde es heute noch heißen, dass Solarpanels mehr Strom in ihrer Herstellung verbrauchen als sie jemals generieren können.
Auf diesem Niveau wolltest du mit mir diskutieren und mich vorführen. Warum sollte ich darauf eingehen? Es geht um viel mehr als um dein erste-Welt Problem von zwei Monaten Speicherung. Es geht um Energiereserven weltweit und die weltweite Ausbeutung durch die Atom- und Kohleindustrie. Erneuerbare Energien haben hier tatsächlich Potential, mehr Probleme zu lösen als nur dein eigenes vor Ort. Warum gehst du nicht darauf ein?
Deine Argumentation ist längst überholt und du merkst es nicht einmal. Du schreibst, dass der arme kleine Michel nicht genug Geld für erneuerbare Energien hat, übersiehst aber, dass RWE und Co jährlich zig Leuten den Strom abstellen. Das sich diese Leute heutzutage aus dieser Misere und Abhängigkeit befreien können ist dir keine Zeile wert. So Links bist du.
Es gibt Linke, Pseudolinke etc.
Ja.
Aber es gibt auch noch viel mehr, was außerhalb dieses Spektrums steht. Antiautoritäre, Libertäre, AnarchistInnen etc. Zu denen fühle ich mich mehr verbunden, als zu linken Spießern, wie du einer zu sein scheinst. Denn auch Linke können Irren und haben die Wahrheit nicht für sich gepachtet. Viel Spaß noch in deiner kleinen heilen Welt, in der die böse Verschwörung der Ökos deinen Monatslohn auffrisst. Ich schreibe derweil meine Postings mit 100% selbst generiertem Ökostrom. und ich hab nicht einmal n eigenes Haus.