Öffentlichkeitsfahndungen der Soko "Schwarzer Block" // Keine Spekulationen, kein Getratsche, keine Storys!

Themen: 

An all unsere Freund_innen und Gefährt_innen,

Der G20 in Hamburg liegt nun über ein Jahr zurück und die Repression (Hausdurchsuchungen,Festnahmen,Urteile etc.) wird uns noch lange verfolgen.
Insbesondere ein Instrument des repressiven Vorstoßes gegen uns als linksradikale Bewegung wird dabei immer weiter ausgeweitet und zunehmend normalisiert.

Die Öffentlickeitsfahndung der Soko "Schwarzer Block" ging zuletzt bereits in die 3.Runde.
Noch immer halten wir es für dringend notwendig, diese Veröffentlichungen und unseren eigenen Umgang damit ernst zu nehmen.

Neben der Hoffnung darauf, weitere Leute von uns dingfest zu machen, ist die Fahndung ein Stück Feindpropaganda gegen uns im Dienst der positiven Selbstinszenierung der Bullen.
Zugleich soll die Allgemeinheit an die öffentliche Verfolgung der linksradikalen Bewegung gewöhnt und die noch kommende computergestützte Fahndung vorbereitet werden.

Was die sehr konkreten Gefahren der Fahndung angeht gilt zuallererst:
Keine Spekulationen, kein Getratsche, keine Storys!
Gefährlich für uns alle sind nicht nur Denunziant_innen,die sich bereitwillig mit ihren Vermutungen an die Cops wenden.
Gefährlich ist das Spekulieren innerhalb unserer eigener Strukturen.

--> Wenn ihr meint, euch selbst auf den Bildern oder Videos zu erkennen:
Lasst euch nicht verrückt machen.

Auch wenn das leichter gesagt ist als getan:
Versucht nicht in Panik auszubrechen und dennoch sofort zu handeln.
Versucht eure Bezugsgruppe aus den Tagen in Hamburg auf sicherem Wege zu erreichen und sie zu informieren.
Wenn Fotos von euch selbst im Umlauf sind, kann dies auch eure direkten Gefährt_innen betreffen.
Wenn nicht längst geschehen: vernichtet alle Beweise und checkt nochmal gründlich eure Wohnung.
Sprecht über Möglichkeiten, für eine Weile aus der Öffentlichkeit zu verschwinden.
Je nach Einschätzung der Situation, macht das auch.

--> Wenn ihr meint Freund_innen zu erkennen:
Sagt ihnen das auf sicherem Weg (das heißt persönlich, face to face!) und sagt es niemandem sonst.
Kein Gelaber am Tresen, keine Held_innengeschichten.

Wenn ihr mitbekommt, wie Andere rumspekulieren: Schreitet ein und versucht diese Gespräche zu unterbinden.
Das gilt auch bei ungefährlich daherkommenden Witzen am Rande.

Wenn ihr euch die Fahndungsbilder anschauen wollt, nutzt den Torbrowser!
Die Cops haben in der Vergangenheit sehr genau hingeschaut, von welchen Anschlüssen aus ihre Fahndungsseiten aufgerufen werden.

Bereitet euch auf weitere repressive Schläge vor!
Egal ob ihr meint, dass die Bullen etwas gegen euch in der Hand haben oder nicht:
Räumt auf, bleibt aufmerksam für z.B. Observationen und fangt jetzt schon an konkret vor Ort Solidarität aufzubauen.

Vielleicht trifft es euch nicht selbst, gemeint sind wir jedoch wie immer alle!

The struggle continues!

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Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Ergänzungen

ist eine ausführliche Reportage und Reflexion über das, was vor, während und nach dem G20 - Gipfel in Hamburg passiert ist. Gleichzeitig ist es ein Brief, der an die Aktivist*innen und Bewohner*innen von Buenos Aires, Argentinien gerichtet ist - wo nun bald der nächste Gipfel (-Protest) stattfinden wird...

https://cloudfront.crimethinc.com/assets/articles/2018/09/28/to-our-compas_deutsch_english.pdf

bzw.

https://de.indymedia.org/node/24788

Bilder: 

Geht aus Antirepressionsperspektive gar nicht diese Broschüre: Unverpixelte Fotos von Aktivist*innen, Gedisse, Spekulationen, Verdrehungen und zuguterletzt Verschwörungstheorien über False Flag Aktionen in der Elbchaussee. So betreibt mensch Arbeit für Ermittlungsbehörden! Anna und Arthur haltens Maul!