Internationales Treffen 07./08. Mai 2016 auf dem besetzten place de la République in Paris
Bernard Schmid berichtet aus Frankreich vom Kampf gegen die Arbeitsrechts-„Reform“
Leseauszug aus Teil 23 – Stand vom 09.Mai 2016
…. Unterdessen fand auf der besetzten Pariser place de la République an diesem Wochenende des 07./08. Mai ein internationales Treffen statt. Ungefähr 300 internationale Vertreter/innen aus Bewegungen und Initiativen v.a. aus Spanien (Madrid & Barcelona), aus London, aus mehreren Städten Belgiens, übrigens flämischen wie französischsprachigen (mindestens Brüssel & Antwerpen), aus Deutschland (mindestens Berlin, Leipzig, Frankfurt) und aus Italien waren angereist. Auch aus den USA (ehemals Occupy Wall Street in Oakland/ Kalifornien) und Brasilien waren Personen angereist.
Aus Deutschland waren u.a. Kräfte aus dem Blockupy-Spektrum gut vertreten. Allerdings waren aus Berlin auch Kräfte aus dem Friedensbewegungsspektrum rund um Lars Mährholz, welches sich jedenfalls in der Vergangenheit als „gegenüber Links & Rechts & Verstrahlt weit offen“ erwies, angereist. (In Frankreich blieben einmal/r bislang etwa Alumiumhut- und Chem Trail-Diskussionen wie bei gewissen „Friedens-Mahnwachen“ in Deutschland im Allgemeinen erspart. Ein einziges Mal, am 04. Mai dieses Jahres, hörte der Verf. dieser Zeilen auf dem besetzten Platzin Paris von „Chem Trails“ faseln.) Bei den Diskussionen zeigten sie sich allerdings an Aktionen in einer grenzüberschreitenden nicht-nationalistischen Logik interessiert.
Am Samstag zwischen 10.30 und 13.30 Uhr sowie am Sonntag Vormittag nahmen die internationalen Gäste an einer transnationalen Vollversammlung mit einigen Menschen aus Frankreich teil. Am Samstag Nachmittag gab es eine gemeinsame Aktion, bei denen ein „Europaforum“ der Etablierten auf dem Vorplatz des Pariser Rathauses ein wenig aufgemischt wurde, und am Samstag Abend war die Vollversammlung vor allem den Redebeiträge der „Internationalen“ gewidmet. Am Sonntag Nachmittag verteilten diese sich zum Ausklang über die verschiedenen thematischen Arbeitsgruppen auf dem Platz, von denen circa 15 tagten. (Auf dem Papier sind inzwischen 90 thematische Kommissionen entstanden, von denen jedoch nicht alle arbeitsfähig sein dürfte,n und manche wieder verschwunden oder in andere Zusammenhänge hinein aufgelöst sind.)
Zum 15. Mai 16 gibt es nun den Aufruf in 500 Städten, an Platzbesetzungen pünktlich zum fünften Jahrestag der Okkupation an der puerta del Sol in Madrid teilzunehmen. Dafür gibt es in den neuen sozialen Medien inzwischen auch einen Twitter-„Hashtag“: #GlobalNuitDebout... Inhaltlich wird vor allem die Tatsache, dass man mit ähnlichen Angriffen auf die Situation der Lohnabhängigen in vielen EU-Staaten gleichzeitig konfrontiert ist, für „Konvergenzen“ sorgen. Aus Antwerpen etwa berichtete ein belgischer Redner mit beißender Ironie: „In Belgien hatte bereits eine Nuit debout-Bewegung in mehreren Städten begonnen, wie Brüssel, Charleroi, Namur, Antwerpen, Gent (...). Doch es fehlte es zum Zünden noch ein ,Arbeitsgesetz’ wie in Frankreich. Dank unserer Regierung (Anm.: in Belgien regierte eine Rechts-Rechts-Koalition aus Wirtschaftsliberalen und flämischen Rechtsnationalisten) haben wir jedoch eines bekommen! Es wird ,45-Stunden-Gesetz’ genannt, weil es Arbeitswochen von 45 Stunden Länge ermöglicht. Dagegen rufen die belgischen Gewerkschaften zu zwei Generalstreik-Daten am 24. Juni und am 07. Oktober auf.“
Aus London berichtete ein Redner, man habe nach einem öffentlichen Platz gesucht, um sich friedlich zu versammeln, doch man habe gar keinen gefunden, weil – dumm gelaufen!- mindestens siebzig öffentliche Plätze in London längst privatisiert worden seien. Nun gedenke man, sich der Einfachheit halber vor der Residenz des Premierministers in der berühmten Downing Street zu versammeln, es sei denn, David Cameron habe als Alternative einen besseren Platz anzubieten.....
Quelle: http://www.trend.infopartisan.net/trd0516/t310516.html
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