[AC] Neonazis besuchen AfD-Veranstaltung

Am Montag dem 4. April fand in Aachen eine Vortragsveranstaltung der Partei „Alternative für Deutschland“ statt. Beworben wurde die Veranstaltung bei Facebook, Austragungsort war das Haus der extrem rechten Burschenschaft Libertas Brünn im Muffeter Weg. Es gab zwei Vorträge auf der Veranstaltung: Der Aachener AfD-Ratsherr Markus Mohr referierte zum Thema Russlanddeutsche in Deutschland und deren Bedeutung für die AfD. Der Autor der extrem rechten Zeitschrift „Zuerst!“, Manuel Ochsenreiter hielt einen Vortrag zum Ukraine-Russlandkonflikt.

Abgesehen von einer unbekannten Zahl an Burschen im Haus der Liberten kamen 15 Besucher zu der Veranstaltung. Dies war ein gemischter Haufen von Burschenschaftlern in voller Tracht, AfD-Mitgliedern, dem Ex-Pro NRW Vorsitzenden Wolfgang Palm, der nun zusammen mit Markus Mohr eine Fraktion im Aachener Stadtrat gebildet hat, und mindestens zwei Neonazis der Partei  „Die Rechte Aachen Heinsberg.“ Bei diesen handelte es sich um Timm Malcoci aus Aachen, langjähriges Mitglied der 2012 verbotenen Kameradschaft Aachener Land und um Kevin Gath aus Stolberg, der ebenfalls in der KAL aktiv war und zusammen mit anderen die Homepage der Kameradschaft verwaltete. Mehr Informationen zu Timm Malcoci und seiner Familie finden sich in dem unten verlinkten Artikel.

Timm Malcoci ist einer der aktivsten Neonazis im Raum Aachen und trat in letzter Zeit öfter mit dem Neonazi-Rapper Makss Damage unter dem Namen „Nordic Walker“ als Musiker auf. Zuletzt beteiligte er sich mit etwa 15 anderen Neonazis aus Aachen und Umgebung an den Ausschreitungen in Köln bei dem Pegida-Aufmarsch am 9.1. Auch bei dem anschließenden Angriffsversuch auf das Autonome Zentrum Aachen war er dabei. Auf Foto 7 trägt er eine schwarze Jacke mit lila Hemd. Kevin Gath trägt eine rote Kapuzenjacke und läuft rechts außen. Im Gegensatz zu Malcoci versucht Gath zumeist im Hintergrund zu bleiben und sich auf Aufmärschen zu tarnen. Beide sind bereits mehr als acht Jahre in der Neonazi-Szene aktiv, beide sind bereits mehrfach durch gewalttätige Aktionen aufgefallen.

Der Besuch einer AfD-Veranstaltung durch Neonazis sollte zwar niemanden mehr verwundern, zeigt aber doch auf, dass hinter der Rede, die AfD würde sich von der extremen Rechten abgrenzen, nicht viel steckt. Vielmehr zeigt sich in Aachen eine verstärkte Zusammenarbeit der rechtsextremen Spektren, egal ob AfD, Burschi oder Neonazi.

AfD-Ratsherr Markus Mohr ist selbst in der eigenen Partei aufgrund extrem-rechter Hetze und rassistischer Anfragen im Stadtrat umstritten. Aktuell läuft Presseberichten zufolge ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn, da er mit dem Ex-Pro-NRW Mitglied Wolfgang Palm zusammenarbeitet.

Im Anhang einige Impressionen der Teilnehmer.

Extrem-rechte Strukturen und Zusammenhänge aufdecken!

Nationalismus ist keine Alternative!

Links:

Bericht zur Familie Malcoci: https://linksunten.indymedia.org/de/node/165939

Pressebericht zum Ausschlussverfahren von Markus Mohr: http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/aachen/afd-ratsherrn-markus-m...