Neue Zahlen zu rassistischer Gewalt
Neue Zahlen zu rassistischer Gewalt
Im Januar registrierten die Behörden einen drastischen Anstieg rechts motivierter Gewalttaten auf 158, wie aus einer am Mittwoch vom Bundesinnenministerium übermittelten Antwort an die Fraktionen von Union und SPD hervorgeht. Das ist mehr als eine Verdreifachung gegenüber dem Januar 2015. Auch die Gewalt gegen Flüchtlingsunterkünfte hält unvermindert an. Die Dunkelziffer dürfte aber weitaus höher liegen.
Laut der Statistik wurden im Januar 85 Menschen bei extrem rechten Gewalttaten verletzt. Im Dezember lag die Zahl rechter Gewalttaten bei 75, im Januar 2015 bei 44. Als Gewalttaten zählen unter anderem Tötungsdelikte, Körperverletzungen sowie Brand- und Sprengstoffdelikte.
Aus weiteren Zahlen des Bundesinnenministeriums geht hervor, dass die Zahl der Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte weiter auf hohem Niveau bleibt. Es wurden 217 Straftaten registriert, davon 48 Gewaltdelikte und 78 Sachbeschädigungen. Insgesamt gab es 26 Brandstiftungen, zwei Vergehen gegen das Sprengstoffgesetz und in einem Fall eine Sprengstoffexplosion. Zuletzt hatte der Brand in einer geplanten Unterkunft im sächsischen Bautzen für Schlagzeilen gesorgt, bei dem Anwohner die Löscharbeiten störten und unverhohlen ihre Schadenfreude ausdrückten. Auch dort gehen die Behörden von Brandstiftung aus.
2015 registrierten die Behörden einen drastischen Anstieg der Angriffe auf Flüchtlingsheime. 1.029 Fälle wurden gemeldet. Zum Vergleich: 2014 waren es 199, 2013 noch 69 bekannte Fälle.
Nach der Statistik des Innenministeriums wurden im Januar insgesamt 1.892 politisch motivierte Straftaten gezählt, 1.278 davon seien rechten Täter_innen zuzuordnen. Das ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vormonat, ein deutlicher aber gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Januar 2015 wurden 1.564 politisch motivierte Straftaten gezählt, davon 849 rechts motiviert.