Antikapitalistische Umverteilungsaktion: Spargel für (A)lle!
Wir haben am 30. 4. in Salzburg eine größere Menge Spargel enteignet, kollektiviert und verschenkt. Diese Aktion ist antikapitalistischer Protest und direkte Aktion zugleich (Rezepte siehe unten), und außerdem unsere Vorfeldaktion zum 1. Mai als Kampftag gegen die Arbeit.
Einige Salzburger Anarchist_innen
Spargel ist teuer.
Ein Kilo dieses schmackhaften, aber etwas überschätzten Gemüse kostet im Supermarkt 10€ und mehr.
Hier kostet er nichts. Warum?
Die Spargelbetriebe leben von der Ausbeutung von Erntearbeiter_innen aus Osteuropa. Ihre Arbeitskraft ist billig, also machen die Betriebe mit ihrer Arbeit gut Profit.
Spargelbetriebe stellen klar, dass sie die in österreich lebenden Leute nicht brauchen können, die sich jetzt freiwillig zur Spargelernte melden: diese wollen über Nacht nach Hause und verlangen einen höheren Lohn. Außerdem wollen oder können sie nicht so hart arbeiten wie die Erntearbeiter_innen aus Osteuropa.
Deshalb werden Erntearbeiter_innen trotz Covid-19 eingeflogen um sie wie bisher unter schlechten Bedingungen auf den Feldern arbeiten zu lassen. Ein oberösterreichischer Bauer war in den Medien weil er ukrainische Erntearbeiter_innen auf seinem Hof in ihren Zimmern einsperrte und 72h/Woche arbeiten ließ.
Gleichzeitig weigert sich der österreichische Staat bisher, auch nur einen einzigen Menschen aus den Lagern an den EU-Außengrenzen zu evakuieren. Dabei sind die Bedingungen dort unmenschlich; das waren sie auch schon vor Covid-19.
Für den Profit von Unternehmen gehen die Grenzen auf, für die Rettung von Menschen nicht.
In Salzburg können wir uns die Miete kaum leisten, und sollen für ein bisschen wässriges Gemüse 10€ zahlen.
Aus Protest haben wir diesen Spargel kollektiviert und stellen ihn allen kostenlos zur verfügung.
Gesundheitsversorgung für alle! Grenzen auf, Lager evakuieren!
Die Spargelbetriebe vergesellschaften. Kein Eigentümer, keine Chefin, sondern Selbstverwaltung durch die Leute, die auf den Feldern arbeiten!
Luxus für alle!
Mahlzeit,
Einige Salzburger Anarchist_innen
mietstreiksalzburg.noblogs.org // mietstreiksalzburg[ät]riseup.net
Spargelrisotto // Risotto agli asparagi
600g Spargel
300g Reis (am besten Risottoreis)
1 Zwiebel
ein bisschen Öl
100ml Weißwein (oder Wasser mit 1 Spritzer Essig)
2 EL gehackte Petersilie,
Salz, Pfeffer
50g geriebener Parmesan (falls nicht vegan)
Spargel waschen, schälen und die holzigen Enden abschneiden. Schale und Enden in 1 Liter Wasser 10 Min. kochen, Spargelwasser aufheben. Spargel in 3 cm große Stücke schneiden, 5 Min. in Salzwasser kochen, abgießen. Klein geschnittene Zwiebel in einem Topf glasig dünsten, Reis dazugeben und kräftig umrühren. Mit Wein oder Essigwasser aufgießen, verdampfen lassen und das Risotto 10 Min. bei niedriger Hitze kochen; dabei nach und nach das Spargelwasser dazugeben und immer wieder umrühren. Spargelstücke in das Risotto geben und noch 5 Min. mitgaren, bis ein cremiges, bissfestes Risotto entstanden ist. Petersilie (und Parmesan) untermischen, mit Salz und Pfeffer würzen. Fertig.
Spargel Anarchia mit Ingwer, Sesam, rotem Chili
2 EL Pflanzenöl und 1 EL Sesamkörner
2 dünne Scheiben frischer Ingwer, geschält und leicht zerdrückt
5 Knoblauchzehen, geschält und leicht zerdrückt
1 kleiner frischer roter Chili (ca. 2 cm)
900 g Spargel, geschält und in Stücke geschnitten
4 EL Gemüsebrühe
1 EL Sojasauce
1/4 TL Salz
1 TL Zucker
Das Öl in einer großen Pfanne erhitzen, Sesamkörner rösten bis sie einen Hauch Farbe bekommen. Ingwer, Knoblauch und Chili einrühren, dann den Spargel dazugeben. So lange pfannenrühren, bis der Spargel gleichmäßig mit Öl überzogen ist. Brühe, Sojasauce, Salz und Zucker untermischen und aufkochen. Zugedeckt bei schwacher Hitze 5 min garen, bis der Spargel gerade weich ist. Ohne Deckel die meiste Flüssigkeit verkochen lassen. Fertig. Fortschrittliche Männer kochen und machen den Abwasch.