Der patriarchale Normalzustand und sein Kölner Exzess

disarm rapists. smash sexism

 

Gestern und am Mittwoch der vergangenen Woche sind Teil I und II meines Textes (zu dem Text von Micha Schilwa) in Sachen ‚Kölner Silvesternacht‘ erschienen:

 

 

 

Die Herrschaft über und die Ausbeutung von Frauen in ihrer begrenzten Vielfalt und eintönigen Ähnlichkeit

 

Eine Antwort von TaP an Micha Schilwa @ ethnisch-kulturelle Spezifitäten sexueller/sexualisierter Gewalt

 

 

Im ersten Teil vertrat ich folgende These:

 

Das Hauptproblem in der linken Debatte über „Köln“ sei nicht die Kontroverse zwischen frauenfreundlichem, unterschwelligen und sich selbst nicht eingestandenen, objektiven Rassismus auf der einen Seite und einem anti-feministischen „Antiimperialismus“ auf der anderen Seite. Das Hautproblem der linken Debatte liegt vielmehr im übereinstimmenden linken Nicht- bis Antifeminismus, der m.E. sowohl bei den anti-feministischen Antiimps (siehe z.B. die RIO-Überschrift: „Keine Frauenbefreiung ohne Antiimperialismus!") als auch bei den soft-rassistischen ‚Frauenfreunden’ vorliegt, die die Ursache der Ereignisse versuchen, von rassifiziertes Patriarchat zu Ethnie/Religion zu verschieben. Dagegen wenden sich Feministinnen sowohl gegen eine Verharmlosung der Kölner Taten als auch dagegen, die Ursache der Taten in race statt in gender zu sehen.

 

Der zweite Teil mündet in folgende These:

 

"Das Patriarchat im allgemeinen erklärt, warum es überhaupt eine Disposition für Männergewalt gegen FrauenLesben gibt; warum sich dieses Potential im vorliegenden Fall in der vorliegenden Form realisierte, erklärt sich m.E. in aller erster aus 'Gruppendynamik' vor Ort; da gehe ich insoweit mit dem nordrhein-westfälischen Innenministerium konform: Es 'gibt […] keine Hinweise dafür, dass das Auftreten der Gesamtgruppe oder von Teilgruppen organisiert bzw. gesteuert war. […] Das[s] kriminelle gruppendynamische Prozesse und Abstimmungen die jeweiligen Einzel- und Folgetaten in der Silvesternacht beeinflussten[,] bleibt hingegen sehr wahrscheinlich.' ‚Maoistisch’ gesprochen: Der Hauptwiderspruch der Kölner Silvesternacht war der Geschlechterwiderspruch; Nebenwidersprüche waren a) der Rassismus der deutschen Mehrheitsgesellschaft und, wie dieser sich auf die Lebenssituation von Geflüchteten auswirkt (1.: wenig Geld" - ----> abendfüllende Silvester'party' auf öffentlichem Straßenland - " und 2.: weiße Männer als fast unerreichbare potentielle Angriffsobjekte), sowie b) das islamische Alkoholverbot, das aber gerade nicht eingehalten wurde" - = exzessiver Alkohohlkonsum mit entsprechendem Kontrollverlust. "In den Reaktionen auf Köln wendete sich dann das Verhältnis von Haupt- und Nebenwiderspruch/-sprüchen: Der Rassismus der deutschen Mehrheitsgesellschaft wurde zum Hauptwiderspruch und der Geschlechterwiderspruch zum Nebenwiderspruch; was in Wirklichkeit vor allem ein Geschlechterwiderspruch war, wurde vom mainstream und auch Teilen der Linken ethnisiert; andere Linke ordneten den Geschlechterwiderspruch in Reaktion (auf die Reaktionen) auf Köln dem Antirassismus unter. (Fast) ausschließlich Feministinnen positionierten sich zu dem Hauptwiderspruch der Kölner Silvesternacht antipatriarchal und zu dem Hauptwiderspruch der Rezeption dieser Nacht antirassistisch."

 

 

 

Gliederung:

 

Oktoberfest-Vergleiche und organisierte Kriminalität

 

Die (weiße) geschlechter-gemischte Linke und das Patriarchat im allgemeinen und Vergewaltigungen insbesondere

 

  • Kasten 1: Einige Fakten über den Fall Assange

 

Slutwalks – Veranstaltungen zur Ehrenrettung der geschlechter-gemischten, weißen Linken?

 

Quantitative mehr-wenig-Differenz oder sogar „Kulturbruch“ oder vielmehr Varianten von rape culture?

 

Die tatsächlichen Spezifika der Kölner Silvesternacht

 

  • Kasten 2: Für diejenigen, die’s ganz genau wissen wollen...

 

Warum sind gerade diese Männer an diesem Tag in dieser Art und Weise zu Tätern geworden, und warum gibt es so viele angezeigte Taten?

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