Angriff auf Vonovia in Nürnberg am 8. März
Inspiriert durch die kämpferische Demo zum Internationalen Frauenkampftag in Nürnberg haben
wir in den Abendstunden des 8. März mehrere Transporter des Konzerns Vonovia angegriffen. In
verschiedenen Teilen der Stadt haben wir Reifen zerstochen und Fahrzeuge großflächig mit Farbe
verziert, um sie fürs Erste unbrauchbar zu machen.
Wieso Vonovia und wieso am 8. März?
Die Immobiliengesellschaft Vonovia ist im Besitz von knapp 400.000 Mietwohnungen und damit
der größte Anbieter auf dem deutschen Mietmarkt. Der Dax-Konzern schreibt derzeit Rekordzahlen
– er profitiert von den seit Jahren rasant steigenden Mieten, auch in Nürnberg.
Vonovia hat die kapitalistische Verwertung des menschlichen Grundbedürfnisses nach Wohnraum
perfektioniert: Über wuchernde Mietpreise hinaus setzt das Unternehmen auf einen endlosen
Katalog menschenverachtender Praktiken, um Mieter*innen auszubeuten und zu terrorisieren (u.a.
systematischer Betrug bei Nebenkostenabrechnungen, generelle Verweigerung von
Instandhaltungsmaßnahmen sowie Erpressung drastischer Mieterhöhungen mit unangemessenen
„Modernisierungen“). Dadurch leistet Vonovia Gentrifizierung und Wohnungsnot massiv Vorschub.
Wohnungsnot betrifft Frauen besonders. Schuld daran ist die patriarchale Struktur dieser
Gesellschaft: Frauen leisten den größten Teil der unbezahlten Care-Arbeit. Dadurch befinden sie
sich häufiger in finanzieller Abhängigkeit und sind stärker von Prekarität und Armut betroffen als
Männer. In der Lohnarbeit haben sie zudem wesentlich öfter mit schlechten Arbeitsbedingungen
und schlechter Bezahlung zu kämpfen. Fakt ist, Frauen können weniger Geld und Sicherheiten
vorweisen und haben somit schlechtere Karten auf dem Wohnungsmarkt. Das betrifft ganz
besonders migrantische und geflüchtete Frauen.
Unter den menschenverachtenden Zuständen des Kapitalismus leiden Frauen mehr als Männer.
Darum muss feministischer Kampf immer auch antikapitalistisch sein.
Für einen militanten, radikalen, antikapitalistischen 8. März – ob in Mexiko, Chile oder Nürnberg!