Deutsche Liga für Volk und Heimat (DLVH)

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Die Deutsche Liga für Volk und Heimat (DLVH) war vor allem in den 1990er Jahren im Rheinland aktiv und verbreitete dort rassistische Hetze gegen Roma und andere Migranten. Als Partei und auch Verein blieb die DLVH relativ bedeutungslos. Das angestrebte Ziel, eine neue alternative Partei zu den bisherigen rechtsextremistischen Parteien zu etablieren, schlug fehl.

Der Aufbau und die Entwicklung der im Jahre 1996 gegründeten „Bürgerbewegung Pro Köln“ sind eng verknüpft mit der extrem rechten „Deutschen Liga für Volk und Heimat“ (DLVH), die in Köln jahrelang die hegemoniale Partei des rechten Lagers war. Die DLVH wurde am 3.10.1991 von Mitgliedern der „Deutschen Allianz-Vereinigte Rechte“ (DA), einer Vereinigung ehemaliger Mitglieder der „Republikaner“, der NPD und der DVU, gegründet; im Oktober 1996 löste sie sich als Partei auf und konstituierte sich gleichzeitig neu als Verein.[1] Die neu entstandene Partei verstand sich als Sammlungsbewegung des rechten Lagers in der BRD. Der DLVH entstammen mehrere heutige Spitzenfunktionäre von Pro Köln wie Manfred Rouhs und Markus Beisicht.

Manfred Rouhs, der 1965 in Krefeld geboren wurde, hat innerhalb der Pro-Bewegung verschiedene Ämter inne. Gleichzeitig ist er Publizist und Verleger der völkischen Zeitschrift Nation 24. Seine ersten politischen Erfahrungen machte er in der Jungen Union (JU), wechselte aber im Jahre 1981 zur Jugendorganisation der NPD, die Jungen Nationaldemokraten (JN).[2] Von 1985 bis 1987 war Rouhs JN-Landesvorsitzender in Nordrhein-Westfalen. Im März 1987 wurde Rouhs während seines Jura-Studiums in Köln Mitglied des Rings Freiheitlicher Studenten (RFS).1987 trat er den „Republikanern“ bei und baute zusammen mit Markus Beisicht den Kölner Kreisverband der „Republikaner“ auf. Hintergrund seines Ausscheidens bei der JN waren Vorwürfe, er habe die Namen der nordrhein-westfälischen JN-Mitglieder an die Republikaner weitergegeben.[3] Bei den Kommunalwahlen 1989 zog er für die Partei mit mehr als sieben Prozent der Stimmen in den Kölner Stadtrat ein. Allerdings enthob ihn im Oktober 1989 der Landesvorstand der Republikaner in NRW wegen „Putschversuches“ von seinen Ämtern, was einen Monat später zu seinem Ausschluss aus der Partei führte. Im Jahre 1991 gründeten unter anderem Rouhs und Beisicht den Kölner Kreisverband der DLVH; Rouhs wurde DLVH-Kreisvorsitzender. Im Kölner Stadtrat bildete die DLVH von 1991-1993 eine eigene Fraktion. Nach einem erfolglosen Aufbau eines „Nationalen Zentrums“ in Eschweiler-Dürwiß zog Rouhs wieder nach Köln.

1987 erschien die erste Ausgabe seiner extrem rechten Zeitschrift „Europa vorn“.[4] Rouhs publizierte ebenfalls die Broschüre „Europa Vorn aktuell“, die sich vor allem mit der Kommentierung tagespolitischer Fragen beschäftigte, und die mindestens einmal jährlich erscheinende Sonderausgabe „Europa Vorn spezial“. In dieser Sonderausgabe ging es vorrangig um Hintergrundberichte und theoretische Abhandlungen. Der Charakter des Projektes „Europa Vorn“ lag darin, ein Strategiepapier der extremen Rechten zu werden und damit eine intellektuelle Basis zu schaffen. Das geistige Fundament von „Europa Vorn“ bestand sowohl aus den Vorstellungen von Alain de Benoist sowie der französischen Nouvelle Droite als auch der „Konservativen Revolution“, einer geistig-politische Sammelbewegung antidemokratischer jungkonservativer Kräfte in der Weimarer Republik.Die rassistische Stoßrichtung von „Europa Vorn“ findet sich in vielen Artikeln. Zu dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen bemerkte Rouhs:[5] „Entgegen Presse- und Polizeiverlautbarungen war es nicht etwa eine ‚Stadtguerilla’, waren es keine ‚organisierten Rechtsextremisten’ oder ‚Neonazis’, die in Rostock vollendete Tatsachen geschaffen haben. Nachdem Rundfunk und Fernsehen zwei Tage lang über den Menschenauflauf und die bürgerkriegsähnlichen Zustände vor dem Rostocker Asylanten-Hochhaus berichtet hatten, setzten sich immer mehr und mehr junge Burschen aus dem Umland ins Auto oder in die Bahn, um beim „Asylantenklatschen“ mitzumachen. (…) Es gärt in Deutschland. Die Distanz weiter Bevölkerungskreise zum politischen Establishment war noch nie seit 1949 so groß wie heute. Qualitativ neu ist, dass diese Distanz in Gewaltbereitschaft umschlägt – wenn auch vorerst noch gegen die unmittelbar sichtbaren, äußeren Zeichen einer Politik, deren Ziel die Abschaffung Deutschlands im Namen einer multikulturellen Wahnvorstellung ist.“

Mitte 1998 wurde die Zeitschrift von „Europa Vorn“ in „Signal“ umbenannt. Der neue Name erinnerte an eine gleichnamige Auslandszeitschrift im 2. Weltkrieg (1940-1945), die zeitweise in 20 verschiedenen Sprachen erschien. Die Beweggründe für die Umbenennung lagen in den veränderten politischen Konstellationen nach dem Ende des Kalten Krieges:[6] „Begründet wurde die Namensänderung mit Irritationen die der alte Titel nach dem Ende des Kalten Krieges ausgelöst hatte. Während man ursprünglich mit dem Europabegriff einen Gegensatz zu den beiden Supermächten zum Ausdruck bringen und ein Europa der „freien Völker“ im Sinne der Nouvelle Droit propagieren wollte, könnte er heute zum Europa der EU missverstanden werden.“ Seit dem Jahre 2003 erschien Rouhs’ Zeitschrift unter dem Titel „Nation24“.

Markus Beisicht, Jahrgang 1963, studierte wie Rouhs Rechtswissenschaften an der Universität Köln und bekleidete bis 1987 den Posten des Bundesvorsitzenden des RFS.[7] Das Amtsgericht Münster stellte in einem Beschluss vom 6. November 1981 über den RFS fest:[8]: „(…) zusammenfassend nach Überlegung des Gerichts im Hinblick auf den dargelegten Erkenntnisstand zum Charakter des Ring Freiheitlicher Studenten nicht zu bestreiten ist, daß es sich bei dieser Vereinigung um eine studentische Gruppe mit stark neofaschistischen Tendenzen handelt.“

Im Jahre 1988 wechselte das bisherige CDU-Mitglied zu den „Republikanern“ und wurde sofort Parteivorsitzender des Kölner Kreisverbandes. Wie Rouhs wurde er im folgenden Jahr für die „Republikaner“ in den Kölner Stadtrat gewählt. Im Jahre 1991 wechselte er zur neu gegründeten DLVH und saß für diese Partei bis 1994 im Kölner Stadtrat. Schnell stieg er zum Landesvorsitzenden der DLVH in Nordrhein-Westfalen auf und wurde Mitglied des Bundesvorstandes.

Neben diesen Funktionen betrieb er noch eine Rechtsanwaltskanzlei in Leverkusen; als Rechtsanwalt vertrat er mehrmals Personen der rechten Szene, darunter auch Axel Reitz, einer der einflussreichsten Aktivisten aus dem Spektrum der neonazistischen Freien Kameradschaften und des Kampfbundes Deutscher Sozialisten (KDS).[9]

Am 18.1.1991 konstituierte sich in München der Verein „Deutsche-Allianz-Vereinigte Rechte“ als Sammlungsbewegung.[10] Im August beschloss der Bundesvorstand auf einer Sitzung in Würzburg aufgrund einer Klage der Allianz-Versicherungsgesellschaft, den Verein in „Deutsche Liga für Volk und Heimat“ umzubenennen. In Villingen-Schwenningen kam es am 3.10.1991 zur offiziellen Parteigründung der DLVH. Unter den Gründungsmitgliedern und dem Parteipräsidium befanden sich einige ehemalige Funktionsträger extrem rechter Parteien; u.a. Rudolf Kendzia (ehemaliger Landesvorsitzender der NPD in Berlin und später Schatzmeister der „Republikaner“ in Berlin), Harald Neubauer (diverse Funktionen in der NPD, DVU und bei den „Republikanern“), Jürgen Schützinger (ehemaliger stellvertretende Bundesvorsitzende der NPD), Franz Glasauer (ehemaliger NPD-Funktionär in Bayern und danach Schriftführer der „Republikaner“ in Bayern) oder Martin Mußgnug, der zuvor ca. 20 Jahre Bundesvorsitzender der NPD war.

In einem Flugblatt hieß es zur Gründung:[11] „Das politische Versagen der Altparteien ist offenkundig. Deutsche Patrioten haben sich deshalb zur Deutschen Allianz zusammengeschlossen, um eine politische Alternative für die Neunziger ins Leben zu rufen und in der bundesdeutschen Parteienlandschaft zu verankern. Die Deutsche Allianz versteht sich als nationale Sammlung.“

Das politische Programm der DLVH trug von vornherein rassistische Züge[12]: „Die politische Arbeit der DLVH wird bestimmt von dem Ziel, Deutschland als Land der Deutschen zu erhalten, seine Identität zu schützen und seine nationalen Interessen nach innen und außen wirksam zu vertreten. Sie wendet sich entschieden gegen die maßlose und unkontrollierte Einwanderung, gegen den Asylmissbrauch und die Überfremdung Deutschlands.“ Die Wirtschaftspolitik wird lediglich mit nationalistischen Phrasen gefüllt:[13] „Die Deutsche Liga bekennt sich zu einer Wirtschafts- und Sozialordnung der nationalen Präferenz. Arbeitsplätze, Wohnraum und soziale Versorgung müssen vorrangig den Einheimischen zur Verfügung gestellt werden.“

Das Parteiprogramm ähnelte sprachlich und ideologisch dem Programm der NPD.[14] Die DLVH lehnte eine „multikulturelle Gesellschaft“ ab und forderte eine „Ausländerpolitik, die den berechtigten Schutzinteressen des deutschen Volkes entspricht“. Daneben offenbarte sie deutliche Tendenzen zum Geschichtsrevisionismus, indem sie das NS-System und dessen Verbrechen relativierte. Stattdessen wurde eine Geschichtsschreibung gefordert, „die der Wahrheit entspricht und nicht für Kollektivschuldthesen und andere politische Manipulationen missbrauchen läßt“. Die „Wiederherstellung Deutschlands in den Grenzen von 1937“ war ein zentraler Programmpunkt. Die DLVH lehnte die Mitgliedschaft der BRD in der EU ab und agitierte gegen den Vertrag von Maastricht. Die fortschreitende Einigung Europas wurde mit „Gleichmacherei“, „Überfremdung“ und „Bevormundung“ gleichgesetzt.

Die DLVH verfügte bundesweit über acht Landesverbände. Im Landesverband Nordrhein-Westfalen bilden die Städte Hagen und Köln Schwerpunkte. Gleichberechtigte Bundesvorsitzende neben Beisicht waren Harald Neubauer aus München, der bis zur Wahl am 12. Juni 1994 Mitglied des Europaparlamentes war, Jürgen Schützinger aus Villingen-Schwenningen und Ingo Stawitz aus Kiel, der früher für die DVU im Landtag Schleswig-Holsteins saß.

Die DLVH konnte nur relativ wenige gute Ergebnisse bei Wahlen erzielen. Es gab jedoch einzelne Achtungserfolge. Die DLVH erhielt mit ihrem Kandidaten Martin Mußgnug im Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschingen bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg 1992 4,6% der Stimmen und in Villingen-Schwenningen erhielt die Partei mit ihrem Kandidaten Schützinger 3,0%. Im Jahre 1993 kandidierte der Neonazi Frank Hübner ohne großen Erfolg für das Oberbürgermeisteramt in Cottbus. Allerdings konnte die DLVH durch Parteiübertritte Mandate in den Landesparlamenten von Bremen (1991-1993) und Schleswig-Holstein (1993-1996) übernehmen.[15]

Die DLVH machte in Köln Stimmung gegen die „multikriminelle Gesellschaft“ und insbesondere gegen Roma und Sinti aus dem ehemaligen Jugoslawien.[16] Der traurige Höhepunkt war Anfang 1993 die Aussetzung einer Belohnung in Höhe von 1.000 DM in Form eines Steckbriefes für Hinweise, die zur Verhaftung einer versteckt lebenden abgelehnten Asylbewerberin führen würden. Mit dem auch später von Pro Köln verwendeten Motto „Domit uns Kölle kölsch bliev“ gab sich schon die DLVH einen kruden lokalpatriotischen Anstrich. Im Rat der Stadt Köln stellte die DLVH einen Antrag zur Gründung einer „kommunalen Bürgerwehr.“[17]

Die DLVH nahm wegen fehlender Chancen nicht an Bundestags- oder Europawahlen teil. Ein Schwerpunkt für die Bundespartei war die Teilnahme an den Kommunalwahlen 1994 in Köln.

Das Wahlprogramm bestand größtenteils aus Beschimpfungen von Politikern anderer Parteien und Stigmatisierungen sozialer Randgruppen. Unter der Überschrift „Allein gegen die Mafia“ hieß es:[18] „Köln ist in der Hand einer korrupten und inländerfeindlichen Politikerkaste aus SPD, CDU, FDP und ‚Grünen’ (…) Die heimischen Autofahrer werden verteufelt, währenddessen Zigeuner, Schwulen- und Lesbengruppen und Asylbetrüger gehätschelt werden. (…) Nichts ärgert die Ausländerlobby, die Kirchen, die Arbeitgeberverbände, die Gewerkschaften, die Synagogengemeinde, die Neven-Dumont-Presse sowie die Altparteienmafia mehr als eine starke Opposition von Rechts im Kölner Rat!“

Die Kölner DLVH stand in engem Kontakt mit der gewaltbereiten neonazistischen Szene. Zur Kommunalwahl 1994 trat sie mit einer offenen Liste an, auf der auch Mitglieder der kurze Zeit später verbotenen neonazistischen „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP)[19] und der NPD kandidierten. Zwei der damaligen DLVH-Kandidaten machten später durch menschenverachtende Taten Schlagzeilen.[20] Thomas Adolf, der zeitweise als Chauffeur für Manfred Rouhs arbeitete, ermordete im Jahre 2003 in Overath ein Ehepaar und dessen Tochter. Der ehemalige Söldner Adolf bezeichnete sich als „Führer der mit der Befreiung des Deutschen Reichsgebietes beauftragten SS-Division Götterdämmerung“.[21] Ulrich Klöries, ehemaliges Mitglied der FAP, ermordete im Jahre 2006 in Köln-Kalk seine Mitbewohnerin.

Das Ergebnis der Kommunalwahl war für die DLVH eine Katastrophe. Die Partei, die vorher durch Übertritte von den „Republikanern“ mit 2 Abgeordneten im Rat vertreten waren, erreichte lediglich 1,3% der Stimmen und scheiterte damit deutlich an der Fünfprozenthürde.

In einem Mitgliederrundbrief vom 1.11.1994 reagierte der Bundesvorstand auf das schlechte Wahlergebnis, indem er das frühere Ziel der Partei, die Zusammenarbeit mit anderen Parteien des rechten Lagers propagierte:[22] „Es geht um die Schaffung eines personellen Kristallationskerns, der verlässlich in der Fläche ausstrahlt und die verschiedenen Organisationsschwerpunkte zu einem funktionierenden Ganzen verbindet. Keine der vorhandenen Parteien und Gruppierungen ist allein stark und flächendeckend genug, um aus eigener Kraft die breite Wählermasse anzusprechen. Wir werden jetzt verstärkt alle Kontakte und Kanäle nutzen, um schon 1995 zu einem ‚runden Tisch’ der deutschen Rechten zu gelangen. Noch nie war die Situation günstiger “

Aufgrund des Verlustes der Fraktionszuschüsse konnte die DLVH ihre Zeitung „DomSpitzen“ nicht mehr monatlich herausgeben, sondern nur ab Herbst 1994 noch vierteljährlich. Neben den „DomSpitzen“ brachte der Kölner Kreisverband noch die Schülerzeitung „Der Hammer“ heraus. Die bundesweite Publikation der DLVH, die „Deutsche Rundschau“ war für die Verbreitung rassistischer, antiziganistischer und revisionistischer Propaganda verantwortlich. Im Februar 1994 bezeichnete das Blatt den Angriff auf Dresden im 2. Weltkrieg „(…)den in den Dimensionen der Zeit, Raum und Qual größten und vielleicht perversesten Akt des Völkermords in der Geschichte der Menschen“.[23]

Im Jahre 1994 unterstützte die Zeitschrift auch die Vereinigungsbestrebungen im extrem rechten Lager. Es wurde die so genannte „Pulheimer Erklärung“ veröffentlicht und für Unterschriften der Erklärung geworben.

Funktionäre der „Republikaner“, DVU, NPD, DSU und anderer rechter Splitterparteien sowie parteiungebundene Personen des rechten Establishment aus dem Rheinland trafen sich am 10.6.1995 in Bergisch-Gladbach auf Einladung des DLVH-Landesvorsitzenden Markus Beisicht und Manfred Rouhs zu einem ersten ‚Runden Tisch der Konservativen und Demokratischen Rechten im Rheinland’, um über eine Zusammenarbeit zu beraten. Die Versammlung, an der über 80 Personen teilnahmen, verabschiedete folgende Erklärung, den so genannten „Rheinischen Appell:[24] „Die jüngsten Landtagswahlen haben gezeigt, die potentiellen Wähler sind rechter Zwietracht im parteipolitischen Bereich überdrüssig. Geringe Stimmenzahlen für die antretenden Rechtsparteien und Flucht in die Wahlenthaltung sind die Folge. Man kann nicht glaubhaft den Anspruch erheben, die Einheit Deutschlands vollenden und dem ganzen Volk dienen zu wollen, wenn man nicht einmal die Einheit der Gleichgesinnten erreicht, die dazu bereit sind. Die heute Versammelten sind sich einig, daß eine in Zukunft einheitlich auftretende politische Rechte den zu erwartenden harten Kampf bestehen und Erfolge erringen kann. Um die Einheit aller Patrioten (rechtzeitig) vorzubereiten, sollen ab sofort überall lokal, regional und letztendlich bundesweit unter dem Motto ‚Ein Herz für Deutschland’ Runde Tische einberufen werden mit dem Ziel, ungeachtet früherer Auseinandersetzungen jede Person und jede Strömung solidarisch zu stützen, die auf eine Sammlung der demokratischen Rechten hinwirkt.“ Die Einigungsbestrebungen fanden am 19.11.1995 in einer offiziell als Autorenlesung von Franz Schönhuber deklarierten Veranstaltung in Overath-Marialinden ihre Fortsetzung,

Im Oktober 1996 wurde die DLVH von einer Partei in einen Verein umgewandelt, da so die angestrebte Sammlungsbewegung besser verkauft werden konnte. Dies war auch eine Reaktion auf die enttäuschenden Ergebnisse der DLVH bei Wahlen.

Als die DLVH bei der Wahl 1999 trotz der Abschaffung der Fünfprozenthürde den Einzug in den Kölner Stadtrat verpasste, wandten sich Beisicht und Rouhs dem Projekt Pro Köln zu.

Die Mitgliederzahl ging bundesweit von 600 im Jahre 1999 auf ca. 300 im Jahre 2000 zurück. Im Jahre 2001 soll sie nur noch über ca. 200 Mitglieder verfügen.[25]

Als Partei und auch Verein blieb die DLVH relativ bedeutungslos. Das angestrebte Ziel, eine neue alternative Partei zu den bisherigen rechtsextremistischen Parteien zu etablieren, schlug fehl. Obwohl einige bekannte Persönlichkeiten der extrem rechten Szene zur DLVH wechselten, konnte der selbst formulierte Ansatz einer Sammlungsbewegung nicht erfüllt

werden.

 

Literatur

 

- Amtsgericht Münster: Beschluss vom 6. November 1981, Az. 32 Ds 46 Js 59/80

- Europa Vorn, Nr. 35,1991

- Benz, W. (Hrsg.): Antisemitismus in Deutschland. Zur Aktualität eines Vorurteils, München 1995

- Braasch, S.: „Deutsche Liga für Volk und Heimat – Neue Rechtspartei gegründet,“ in: Der Rechte Rand 14/1991, S. 19-21

- Christians, G.: Die Reihen fest geschlossen: die FAP, zu Anatomie und Umfeld einer militant neofaschistischen Partei in den 80er Jahren, Marburg 1990

- Detjen, J.: Die rechtspopulistische Mobilisierungsstrategie von „pro Köln“, in: Helas, H./Rubisch, D. (Hrsg.): Rechtsextremismus in Deutschland. Analysen, Erfahrungen, Gegenstrategien, Berlin 2006, S. 84-94

- Grumke, T./Wagner, B. (Hrsg.): Handbuch Rechtsradikalismus. Personen – Organisationen – Netzwerke vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft, Opladen 2002

- Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 1994, Düsseldorf 1995

- Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1995, Düsseldorf 1996

- Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalens (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht 1996, Düsseldorf 1997

- Innenministerium des Landes Nordrhein Westfalen (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht 1998, Düsseldorf 1999

- Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2000, Düsseldorf 2001

- KStA vom 30.12.2003




[1]Grumke, T./Wagner, B. (Hrsg.): Handbuch Rechtsradikalismus. Personen – Organisationen – Netzwerke vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft, Opladen 2002, S. 366

[2]Jugendclub Courage Köln e.V. (Hrsg.): Köln ganz rechts. Die extreme Rechte und die Braunzone in Köln, Köln 2008, S. 10

[3]Grumke,/Wagner, Handbuch Rechtsradikalismus. Personen – Organisationen – Netzwerke vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft, a.a.O., S. 306

[4] Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalens (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht 1996, Düsseldorf 1997, S. 141

[5] Europa Vorn, Nr. 35,1991

[6] Innenministerium des Landes Nordrhein Westfalen (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht 1998, Düsseldorf 1999, S. 118

[7]Jugendclub Courage Köln e.V., Köln ganz rechts, a.a.O., S. 18

[8] Amtsgericht Münster: Beschluss vom 6. November 1981, Az. 32 Ds 46 Js 59/80, Seite 9

[9]Jugendclub Courage Köln e.V., Köln ganz rechts, a.a.O., S. 18

[10] Grumke/Wagner, Handbuch Rechtsradikalismus. Personen – Organisationen – Netzwerke vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft, a.a.O., S. 367

[11] Zitiert nach Braasch, S.: „Deutsche Liga für Volk und Heimat – Neue Rechtspartei gegründet,“ in: Der Rechte Rand 14/1991, S. 20

[12] Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2000, Düsseldorf 2001, S. 76

[13] Zitiert nach Grumke/Wagner, Handbuch Rechtsradikalismus. Personen – Organisationen – Netzwerke vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft, a.a.O., S. 367

[14] Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 1994, Düsseldorf 1995, S. 57

[15] Grumke/Wagner, Handbuch Rechtsradikalismus. Personen – Organisationen – Netzwerke vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft, a.a.O., S. 367

[16] Häusler, S. 56

[17] Detjen, J.: Die rechtspopulistische Mobilisierungsstrategie von „pro Köln“, in: Helas, H./Rubisch, D. (Hrsg.): Rechtsextremismus in Deutschland. Analysen, Erfahrungen, Gegenstrategien, Berlin 2006, S. 84-94, hier S. 85

[18] Zitiert aus Jugendclub Courage Köln e.V., Köln ganz rechts, a.a.O., S. 56

[19] Vgl. dazu Christians, G.: Die Reihen fest geschlossen: die FAP, zu Anatomie und Umfeld einer militant neofaschistischen Partei in den 80er Jahren, Marburg 1990

[20] Jugendclub Courage Köln e.V., Köln ganz rechts, a.a.O., S. 10

[21] KStA 30.12.2003

[22] Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 1994, Düsseldorf 1995, S. 57

[23]Zitiert aus Benz, W. (Hrsg.): Antisemitismus in Deutschland. Zur Aktualität eines Vorurteils, München 1995, S. 102

[24] Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1995, Düsseldorf 1996, S. 71

[25]    Grumke./Wagner, Handbuch Rechtsradikalismus. Personen – Organisationen – Netzwerke vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft, a.a.O., S. 367

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