[Bln] Amt für Demilitarisierung blockiert Eingang zur ILA

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Am Sonntag, dem 25. Mai 2014 wurde gegen 12 Uhr der Eingang zur Internationalen Luftfahrtausstellung (ILA) vom Amt für Demilitarisierung vorübergehend gesperrt. Der Grund für diese Aktion ist der hohe Anteil an Rüstung auf der Messe sowie die massive Präsenz der Bundeswehr. Über Megafon wurden die Besucherinnen und Besuchern der ILA über die antimilitaristische Maßnahme informiert.

Die Durchsagen lauteten: „Wir sind vom Amt für Demilitarisierung und heute hier, da sich auf der ILA ein weiträumiges Gefahrengebiet befindet. Der Eingang zur Messe ist deswegen vorübergehend gesperrt. Unsere Kolleginnen und Kollegen werden unterdessen die Demilitarisierung der ILA vollziehen und das auf dem Gelände massiv vorhandene Kriegsgerät, bestehend aus Kampfhubschraubern, Kampfjets und Kriegsdrohnen entfernen und unschädlich machen. Im Anschluss ist ein Zugang zum verbliebenen zivilen Teil der Messe wieder möglich. Die ILA steht nicht einfach für den ‚Traum vom Fliegen‘, sondern ist vor allem eine gigantische Rüstungsmesse. Sie zählt zu den größten Rüstungsmessen in Europa. Ein Karrieretruck der Bundeswehr ist ebenfalls dort, um Kanonenfutter für die deutschen Kriegseinsätze zu ködern. Wir wenden uns gegen Militarisierung und Krieg und wollen eine kritiklose Zurschaustellung von Kriegswaffen nicht zulassen!“

Während der Aktion wurden auch Flyer an die Besucherinnen und Besucher verteilt, in denen die Kritik an der ILA als Rüstungsmesse erläutert wurde. Die ILA dient als Forum für den Dialog zwischen Politik, Industrie und Militär. Militärische Fluggeräte werden sowohl am Boden als auch in der Luft präsentiert. Auf einem mehr als 10 000 Quadratmeter großen Freigelände zeigt die Bundeswehr als größter Aussteller der ILA, Flugzeuge, Hubschrauber und Aufklärungsdrohnen. Auch das Flugabwehrsystem Patriot, das derzeit in der Türkei stationiert ist, wird ausgestellt.

Nach etwa zehn Minuten fuhr ein Caddy des Sicherheitsdienst Gegenbauer ohne Vorwarnung auf die Absperrung zu und zwei Sicherheitsleute versuchten das Absperrband zu zerreißen. Die Aktivistinnen und Aktivsten wollten das Gelände im Anschluss verlassen, wurden jedoch von Polizisten aufgehalten. Die Personalien wurden aufgenommen und die blauen Overalls, Flyer und das Absperrband wurden beschlagnahmt. Außerdem wurde einzelnen Aktivistinnen und Aktivsten mit einem Strafbefehl wegen „Amtsanmaßung“ gedroht. Des Weiteren wurde ein weiträumiger Platzverweis erteilt. Erst nach etwa einer Stunde konnten die Protestierenden das Gelände verlassen.

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