Solidaritätserklärung nach Naziübergriff in Essen
Solidaritätserklärung von Antifa Essen West, ALLE – Antifa Essen, Alibi Essen, Aufstehen gegen Rassismus Essen, Kampagne AFFE – Aktion für Freiräume Essen
Heute waren wir, antifaschistische Gruppen aus Essen, bei der Tanzdemonstration „Bass gegen Hass“ in Herne. Diese richtete sich gegen die dortigen Bürgerwehrnazis, welche seit einer Weile jeden Dienstag dort aufmarschieren. Von dort schicken wir solidarische Grüße an Max Adelmann – er wurde am 09.12.2019, also gestern Abend, nach einem Arbeitstreffen des antifaschistischen Bündnisses Essen Stellt Sich Quer am Büro des Anti-Rassismus-Telefons abgefangen und angegriffen.
Solidaritätserklärung von Antifa Essen West, ALLE – Antifa Essen, Alibi Essen, Aufstehen gegen Rassismus Essen, Kampagne AFFE – Aktion für Freiräume Essen
Heute waren wir, antifaschistische Gruppen aus Essen, bei der Tanzdemonstration „Bass gegen Hass“ in Herne. Diese richtete sich gegen die dortigen Bürgerwehrnazis, welche seit einer Weile jeden Dienstag dort aufmarschieren. Von dort schicken wir solidarische Grüße an Max Adelmann – er wurde am 09.12.2019, also gestern Abend, nach einem Arbeitstreffen des antifaschistischen Bündnisses Essen Stellt Sich Quer am Büro des Anti-Rassismus-Telefons abgefangen und angegriffen.
Beim Verlassen des Büros wurde Max von einer maskierten Person abgefangen und angegriffen. Er wurde ins Gesicht geschlagen und verlor das Bewusstsein. (1)(2) Dass es sich um einen Angriff durch Rechtsradikale handelt, liegt auf der Hand. Max Adelmann war jahrelang Sprecher des Bündnisses Essen Stellt Sich Quer, welches in der Stadt einen maßgeblichen Beitrag im Kampf gegen Nazis leistet. Immer wieder wurde Max Adelmann bedroht, beschimpft und denunziert. In den letzten Monaten, seit der Ausbreitung der Bürgerwehrnazis „Steeler Jungs“, nehmen diese Drohgebärden zu. Sie veröffentlichten Fotos von Max und skandierten schon „Adelmann verpiss dich, keiner vermisst dich“ auf ihren Aufmärschen. Es kam wiederholt zu gewalttätigen Übergriffen durch die Faschos. Etwa auf Jugendliche, die sich in ihre Kneipe verirrt hatten (3) oder Aktivist*innen von Aufstehen gegen Rassismus, die im Stadtteil Steele Flyer verteilten. Das sind nur wenige Beispiele, in denen die Essener Faschos ihre Gewaltaffinität gezeigt haben.
Betroffen ist einer, gemeint sind wir alle!
Die sich verschärfenden Zustände sind im Kontext eines gesellschaftlichen Rechtsrucks zu betrachten. Dieser lässt die Faschisten erstarken und holt sie aus ihrer politischen Isolation. In Folge dessen werden sie aktiver und auch aggressiver – sie müssen sich nicht mehr friedlich geben und versuchen ihre Feinde gezielt anzugreifen und einzuschüchtern. Wenn sich die Übergriffe auf Antifaschist*innen häufen, so wächst auch die Bedrohung für migrantisch markierte Menschen in den Stadtteilen.
Daher sind wir solidarisch mit Max Adelmann und allen anderen von rechter Gewalt Betroffenen. Jeder Angriff auf uns muss mit noch mehr Einsatz im Kampf gegen rechte Strukturen beantwortet werden. Die Relevanz einer starken, antifaschistischen Bewegung wird mit jedem Einschüchterungsversuch untermauert. Es gilt weiterhin, die rechten Machenschaften mit aller Ernsthaftigkeit und Kontinuität zu beobachten, zu analysieren und sie zurückzudrängen.
Das Bündnis Essen Stellt Sich Quer gibt es seit bald 20 Jahren. Es formierte sich nach dem antisemitischen Sprengstoff-Anschlag auf den S-Bahnhof Düsseldorf-Wehrhahn – aus einer Situation heraus, die Antifaschist*innen zum Handeln drängte. Damals wie heute gilt es, den faschistischen Eskalationen etwas entgegenzusetzen – selbstorganisiert und unabhängig.
Wir schicken solidarische Grüße an Max, und wünschen Essen Stellt Sich Quer eine weiterhin starke Arbeit im Kampf gegen rechts!
Antifaschismus in die Offensive!
(1) https://www.waz.de/staedte/essen/naziattacke-in-essen-stadtbekannter-ant...
(2) https://essq.de/index.php/2019/12/10/gewalttaetiger-ueberfall-auf-essen-...
(3) https://essq.de/index.php/2019/08/17/gewalttaetiger-uebergriff-von-steel...