20 Jahre Hartz IV - Podiumsgespräch & szenische Lesung "Hart auf Hartz"
18:30 Podium: 20 Jahre Einführung von Hartz IV. Geschichte und Proteste
2005 wurde Hartz IV eingeführt, was eine massive Zäsur in der deutschen Sozialpolitik darstellte. Die daran anschließende Protestbewegung ist ein zentrales Thema des Buches „Klassenlos sozialer Widerstand von Hartz IV bis zu den Teuerungsprotesten“. Mit Anne Seeck und Thilo Broschell werden zwei Autor*innen über die Hintergründe von Hartz IV und die Protestbewegung dagegen informieren. Judith Dellheim thematisiert die ökonomischen Zusammenhänge und Auswirkungen des Gesetzes.
Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Hetze verschiedener Parteien und Medien gegen Bürgergeldbezieher*innen setzen sie sich auch mit den wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Folgen von Hartz IV auseinander.
19:45-21:15 Uhr szenische Autoren-Lesung mit Musik
"Hart auf Hartz - oder Vom Leben verschont"
von & mit: Jens Momsen, Thomas Döring, Lydia Steer, Mirela Kulin und Wolfgang Reuter
Wenn zwei langzeitarbeitslose Theaterwissenschaftler zu viel Zeit im
Jobcenter verbrachten und sich ständig mit Anträgen, Formularen und
Bewerbungen herumschlagen mussten, entstand zwangsweise ein Taschenbuch
mit selbsterlebten Kurzgeschichten, Gereimt- und Ungereimtheiten aus dem
ehemaligen Ha-Ha-Hartz-IV-Universum.
Die Autoren Thomas Döring und Jens Momsen haben sich Verstärkung durch
die Darstellerin Lydia Steer und den Pianisten Wolfgang Reuter geholt.
Sie präsentieren einige dieser Episoden in einer abendfüllenden
szenischen Lesung voller authentischer Erfahrungen, feinsinnig
satirisch-sarkastisch verpackt.
Erleben Sie skurrile Gestalten, arbeitswillige Arbeitslose in absurden,
realen und irrealen Alltagssituationen, die sich in unseren Jobcentern
täglich tausendfach so oder so ähnlich abspielen. Tauchen Sie ein, in
eine Problemwelt, die der gemeine deutsche Bürger nur aus der medialen
Klischeekiste kennt.
Es ist uns wichtig, dass jenes Stück Kultur auch von denen erlebt
werden kann, deren Budget sonst nicht für die Teilnahme an kulturellen
Veranstaltungen ausreicht. Es sind die Menschen, um die es in der Lesung
geht und gleichermaßen auch als Zuschauende angesprochen werden.
Hierbei spielt es keine Rolle, ob das Publikum aus einem
Transferhaushalt, dem Niedriglohnsektor oder aus einer finanziell
auskömmlichen Situation kommt. Jeder soll Zugang zur Kultur haben.
Wenn Sie die spezielle Situation der arbeitslosen Menschen und deren
Nöte nach unserer Lesung in einem neuen Licht sehen, wird sich der
Abend für alle lohnen.