Vorstellung des Jahrbuchs für marxistische Gesellschaftstheorie
Wie Karl Marx schon vor gut 140 Jahren feststellte, ist der Kapitalismus strukturell krisenanfällig. Und spätestens seit der Weltwirtschaftskrise 2008 ist es auch durchaus in Mode, dass in Krisenzeiten auf Marx verwiesen wird – zumeist eher oberflächlich und fast immer mit dem Hinweis darauf, dass der real existierende Sozialismus viel schlimmer war als der Kapitalismus.
Eine grundlegendere Auseinandersetzung findet sich kaum, auch nicht im akademischen Bereich, der seinen eigenen Moden folgt, zu denen weder marxistische Positionen noch theoretische Auseinandersetzungen insgesamt gehören – sieht man von den Nischen ab, in denen durchaus voluminöse Publikationen feinsinniger Marx-Exegese produziert werden.
Doch wenn man das Werk von Marx und Engels und die marxistische Theorie insgesamt ernst nimmt, greift all dies zu kurz, geht es doch darum, aus einer präzisen Lektüre klassischer und weniger klassischer marxistischer Autor*innen Lehren für die Analyse gegenwärtiger Entwicklungen zu ziehen und konkrete Überlegungen für eine neue Gesellschaftsordnung zu entwickeln.
Diesen durchaus ambitionierten Anspruch stellt das „Jahrbuch für marxistische Gesellschaftstheorie“ an seine Inhalte. Undogmatisch und interdisziplinär, geht es dem Jahrbuch um präzise theoriegeleitete Reflexionen der gesellschaftlichen Wirklichkeit wie auch um die Analyse und Kritik theoretischer Positionen.