[LE] Luxusneubau in Connewitz angegriffen

Heute am frühen Abend haben wir das luxussanierte und ehemals besetzte Haus in der "Stö" - die Bornaischen Straße 34 - mit Hämmer, Steinen und ordentlich Farbe angregriffen. Im März sollen hier die ersten Mieter*innen einziehen mit einer mindest-Kündigungsfrist im Mietvertrag von 1 Jahren und absurden Preisen.

 

Die Luxussanierung sowie teure Vermietung des ersten Hauses in der Stö, eine Straße die sonst durch Hausprojekte und Formen kollektiven Zusammenlebens geprägt ist, stellt eine weitere Verschärfung der Gentrifizierung in Connewitz dar.  Die Treppen vor dem Haus waren auch ein zentraler Cornerspot für alle Menschen aus dem Viertel. Hier sollen nun Neureiche den "alternativen Charme" des Stadtteils erleben dürfen, wenn es nach den Immobilienspekulanten geht. Im Jahr 2020 wurde die B34 nach jahrelangem Leerstand im Rahmen der "sozialen Kampfbaustelle" (https://de.indymedia.org/node/104198) besetzt, welche mit vielfältigen Diskussionen und Aktionen versuchte, gegen die Gentrifizierung unserer Stadtteile in die Offensive zu kommen.

Wer die jüngere Geschichte der Autonomen hierzulande, aber vorallem auch in Leipzig verfolgt hat, weiß dass wir unsere Kieze nicht einfach kampflos hergeben. Auch wenn wir nicht immer gewinnen können, war es uns doch immer möglich, die Verdrängerschweinen empfindlich zu treffen, ob durch Wasserschäden in Millionenhöhe oder gleich in ihrem Gesicht. Wir vergessen nicht und haben einen langen Atem. Und an diejenigen, die vorhaben in die Bornaische Straße 34 einzuziehen: Wer in ein ehemals besetztes Haus zieht, ist Teil der Gentrifizierung und wird Ziel unerer Angriffe werden. Und seit euch sicher, mit eurem Einzug geht der Spaß für uns erst so richtig los!

Diese Aktion steht nicht als einmaliges Symbol gegen Gentrifizierung, sondern ist der Start eines Jahres in dem wir wieder an Fahrt gewinnen. Mit der Silvester-Sponti für unsere Genossen im Gefängnis und auf der Flucht sind wir gut ins neue Jahr gerutscht. Lasst uns diese Energie mitnehmen und den Verdränger*innen das Leben zur Hölle machen. Wer an unserer Kreativität zweifelt, dem schlagen wir vor, sich mit dem Widerstand des Friedrichshainer Nordkiezes nach der Räumung der Liebig14 (https://de.wikipedia.org/wiki/Liebigstraße_14_(Berlin)) auseinanderzusetzen. Wenn man die Eigentümer, Hausverwalter, Securities und vor allem die ersten Neubewohner*innen so rumheulen sah, bekommt man das Gefühl, einige hätten sich ihren Umzug rückblickend vielleicht doch noch einmal anders überlegt. Bis März ist noch Zeit um zu überlegen, ob sich das für euch wirklich lohnt.

Mit feindseligen Grüßen aus der Nachtbar*innenschaft.

Für die Luwi, das Black Triangle und die B34! Connewitz bleibt widerständig!

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Ergänzungen

Ist ja gut und schön den Hausbesetzer*innengeist abzufeiern, aber dieses Haus war niemals besetzt, sondern schon immer Mietshaus.

In den 3 Tagen der sozialen Kampfbaustelle war dieses Gebäude kurzzeitig besetzt. Zuvor schmiss die Vorbesitzerin Frau Caroli die Mieter raus, schwärzte Nachbarn an, sodass diese einen nebenanliegenden Veranstaltungsort verloren. Google Soziale Kampfbaustelle. Bei einer der Spontis fuhr dann auch ein Sixer einem anderen auf. Dadurch entstand das berühmte Bild der kaputten Wanne, die wegen Fahrentüchtigkeit abgeschleppt wurde.

Bilder: