Gefangenen Info Café im Oktober in Berlin
Am 14. Oktober 2024 um 19 Uhr im Info- & Stadtteilladen Lunte, Weisestr. 53, 12049 Berlin
Die Veranstaltung wird eingeleitet mit zwei kurzen thematischen Filmausschnitten und durch den Abend begleitet euch unser Gastredner vom Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen Hamburg, der über die historische und vor allem über die heutige Bedeutung von Ulrike für die weltweiten Kämpfe berichtet. Weiter wird es inhaltlich um Beiträge gehen, von einigen, die mit Ulrike zusammen gekämpft haben. Ariane von der Gruppe „Solidarität mit Daniela“ wird über das laufende Verfahren gegen Daniela Klette und die Repression gegen die Solidaritätsbewegung sprechen, die von der Konterrevolution trotz der Auflösung der RAF im Jahre 1998 andauern.
Das Café heißt euchbereits ab 17 Uhr Willkommen (die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr)! Material zum Schreiben, sowie Adressen von Gefangenen werden vor Ort bereit liegen. Wir freuen uns auf euren Besuch!
Veranstalter: Netzwerk Freiheit für alle Gefangenen Berlin
Was ist das Gefangenen Info Café?
Das Café hat ein offenes Format und soll Raum bieten, um Interessierte und/oder Aktive im Kampf für Gefangenen-Solidarität zusammen zu bringen. Wir laden euch ein Postkarten an Gefangene zu schreiben, sich auszutauschen, zu vernetzen und Ideen zu sammeln, wie wir für die Rechte der Gefangenen einstehen können … oder einfach bei einem Kaffee über Flyern und Zeitschriften zu stöbern. NEU: Postkartendruck mit Linolschnitt!
Es gibt Snacks (süß & salzig), Kaffee, Çay und kalte alkoholfreie Getränke.
Montag 14. Oktober von 17-21 Uhr
im Info- & Stadtteilladen Lunte, Weisestr. 53, 12049 Berlin
Wir das „Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen“ geben u. a. das Gefangenen Info heraus. Die Zeitschrift versucht mit aktuellen Artikeln zu Widerstand, Repression und Solidarität in der BRD, wie international die Bedingungen für eine Verbindung von den Kämpfen in den Knästen mit den Kämpfen draußen zu entwickeln und auszubauen. Dafür brauchen wir weiterhin Unterstützung und Solidarität. Das Café findet jeden 2. Montag im Monat statt.
Zum 90. Geburtstag von Ulrike Meinhof
Ulrike ist 1934 geboren und wäre am 7. Oktober 90 Jahre alt geworden. Sie engagierte sich seit 1957 politisch. Sie war Mitglied der verbotenen KPD und wurde durch ihre Kolumnen und Artikel vor allem in der Zeitschrift „Konkret“ eine bedeutende linke Persönlichkeit in der BRD.
1970 gründete sie mit anderen die bewaffnet und illegal kämpfende politische Gruppe ROTE ARMEE FRAKTION (RAF).
Die Entscheidung für den bewaffneten Kampf findet ihre Begründung in den Erfahrungen mit der post-faschistischen BRD-Gesellschaft, dem US-Krieg in Vietnam und dem Willen, die 68er-Revolte weiter zu entwickeln.
1972 wurden viele Mitglieder aus der RAF verhaftet. Ulrike selbst auf Grund von Verrat am 15. Juni in Hannover.
Die Gefangenen aus der RAF wurden voneinander und von anderen Gefangenen isoliert, Ulrike kommt für acht Monate in einen geräuschisolierten „Toten“ Trakt in Köln-Ossendorf. Drei kollektive Hungerstreiks ändern nur wenig an der Isolation, aber zeigen den Gefangenen, dass sie zusammen handeln können
Vor über 48 Jahren - am 9. Mai 1976 - wurde sie ermordet. Sie starb in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1976 im Knast Stuttgart-Stammheim. Menschen, die die staatlich verordnete „Selbstmord“-Version in Frage stellten, wurden kriminalisiert.
Wichtig ist, Ulrike als kämpferische Linke zu begreifen, die keinen „Selbstmord“ begangen hat und die RAF nicht als „Terrorgruppe“ darzustellen.
Erfreulicherweise wird es hier in der BRD in mehreren Städten verschiedene Initiativen anlässlich zu Ulrikes Jahrestag geben. Die Aktivitäten werden vor allem vom „Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen“ getragen.
Weiterhin sollte nicht nur ihre historische, sondern auch ihre heutige Bedeutung thematisiert werden.